Retinale Venenverschlüsse haben eine moderate bis ausgeprägte Visusminderung zur Folge. Dabei sind die Risikofaktoren für einen Zentralvenen- oder einen Venenastverschluss nicht in Gänze erschlossen. Ziel unserer Studie war es, mehr Erkenntnisse über potentielle kardiovaskuläre und thrombophile Risikofaktoren für diese venösen Verschlussarten zu gewinnen.
In der vorliegenden Studie wurden die Daten aller Patienten mit retinalem Venenverschluss (112 Patienten; davon 80 mit Zentralvenenverschluss und 32 mit Venenastverschluss) ausgewertet, die sich im Zeitraum 1997 bis 2004 zur stationären Behandlung in der Augenklinik des Klinikums rechts der Isar befanden. Eine arterielle Hypertension ließ sich insgesamt 63,4% der Venenverschlusspatienten nachweisen. Der Anteil lag bei den Venenastverschlüssen nicht signifikant höher (68,8%) als bei den Zentralvenenverschlüssen (61,3%).
Ein zugrundeliegender Diabetes mellitus ließ sich insgesamt bei 20,5%, unter den Zentralvenenverschlüssen bei 21,3% und unter den Venenastverschlüssen bei 18,8% nachweisen. Der Zusammenhang zu der Verschlussart ist dabei nicht signifikant (p=0,804).
Der Anteil von Rauchern und Ex-Rauchern unterschied sich zwischen den Verschlussarten ebenfalls nicht signifikant (20% bei ZVV versus 18,8 % bei VAV).
Über die Hälfte der Verschlusspatienten waren übergewichtig (56,6%) bis adipös (17,1%). Statistisch unterschied sich dies unter den Verschlussarten nicht (p=0,568).
Insgesamt wiesen 46% der untersuchten Patienten eine Hyperlipidämie auf. Dabei war der Unterschied zwischen den Verschlussarten mit 45% betroffener Patienten mit Zentralvenenverschluss und 21,9% betroffener Patienten mit Venenastverschluss signifikant (p=0,031).
Eine thrombophile Disposition in Form einer APC-Resistenz als auch in Form eines kombinierten Protein C- und Protein S-Mangels fand sich jeweils bei einem von 22 getesteten Zentralvenenverschlusspatienten (4,5 %). Keinem gestesteten Patienten mit Venenastverschluss konnte eine thrombophile Gerinnungsstörung nachgewiesen werden.
Hinweise für einen Zusammenhang zwischen einer Hypofibrinolyse und den Zentralvenenverschlüssen konnten gewonnen werden, nachdem sich eine Lipoprotein (a)-Erhöhung bei 28,6% und der Plasminogenaktivator-Inhibitor bei 25% fand.
Keiner der getesteten Venenastverschlüsse wies eine hypofibrinolytische Disposition auf.
Nach unseren Ergebnissen scheinen die kardiovaskulären Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus und Übergewicht in der Genese beider Verschlussarten eine Rolle zu spielen.
Weiter scheint eine Hyperlipidämie in der Entwicklung eines Zentralvenenverschlusses nicht aber eines Venenastverschlusses eine Rolle zu spielen Während die Seltenheit thrombophiler Risikofaktoren gegen einen Zusammenhang sprechen.
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Retinale Venenverschlüsse haben eine moderate bis ausgeprägte Visusminderung zur Folge. Dabei sind die Risikofaktoren für einen Zentralvenen- oder einen Venenastverschluss nicht in Gänze erschlossen. Ziel unserer Studie war es, mehr Erkenntnisse über potentielle kardiovaskuläre und thrombophile Risikofaktoren für diese venösen Verschlussarten zu gewinnen.
In der vorliegenden Studie wurden die Daten aller Patienten mit retinalem Venenverschluss (112 Patienten; davon 80 mit Zentralvenenve...
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