Im Realteilungsgebiet Unterfranken stellt die kleinräumige Flächenstruktur ein deutliches Hindernis für die Steigerung der Effizienz in der landwirtschaftlichen Produktion dar. Durch das Projekt "Gewannebewirtschaftung" in Zeilitzheim sollen hier Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Flächen ohne aufwendige Eingriffe in die Eigentumsverhältnisse günstiger bearbeitet werden können. Das Ziel dieser Seminararbeit war es, die arbeitswirtschaftlichen und damit verbunden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Gewannebildung mit einer Einzelschlagbewirtschaftung zu vergleichen.
Bei der konkreten Analyse des Gewannes "Hausäcker", das im Erntejahr 2000 mit Zuckerrüben bestellt ist, zeichneten sich Arbeitszeiteinsparungen von über 30 % ab gegenüber der bisherigen Bewirtschaftung, bei der die fünf Einzelschläge von vier Landwirten bearbeitet wurden. Daneben kommt es zu einer geringeren Senkung der variablen Maschinenkosten von maximal 5%. Durch die Abnahme der Randeffekte treten positive Auswirkungen auf den Ertrag auf, die im Bereich von 1,5 % liegen.
Aufbauend auf diesen Berechnungen wurde ein Virtueller Betrieb simuliert, in welchem die vier beteiligten Landwirte alle Flächen (außer Grünland und speziellen Kulturen) in gemeinsame Gewannen von etwa 6,8 ha einbringen. Als Vergleichsbasis diente ein Virtueller Betrieb mit einer durchschnittlichen Schlaggröße von 1 ,4 ha. Neben den bisher genannten Effekten wurden weitere positive Folgen der Flächenumstrukturierung berücksichtigt. Dazu zählen Mehrertrag durch mehr "Know-how" aufgrund der Zusammenarbeit, Rabatte bei Lohnunternehmen sowie beim Landhandel für größere Abnahmemengen von Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel und Reduzierung der Herbizidaufwendung durch weniger Randflächen. Nach Berücksichtigung all dieser variablen Kosten- und Ertragspositionen ergibt sich in der Summe der 102 ha Ackerflächen des Virtuellen Betriebes "Gewanne" ein Mehr-Deckungsbeitrag von 22.500 DM ohne Ansatz von Lohnkosten, bzw. von 27.300 DM mit Ansatz von 20 DM pro Arbeitsstunde. Zusätzlich lassen sich im Falle einer optimalen Mechanisierung des Gewanne-Betriebes gegenüber der aktuellen einzelbetrieblichen Situation Fixkosten in Höhe von 11.500 DM einsparen. Überdies kann aufgrund der einfacheren Logistik mit einem Rabatt bei der Zuckerrübenabfuhr und bei eventuell gemeinsamer Getreidevermarktung mit einem Bonus für Großmengen gerechnet werden, so dass sich die Vorteile im Gesamtbetrieb "Gewanne" gegenüber der einzelbetrieblichen Einzelschlagbewirtschaftung auf 40.000 DM und mehr summieren können.
Angesichts all dieser Vorzüge darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die Gewannebewirtschaftung mit gemeinsamen Ertragsziel, wie sie in Zeilitzheim praktiziert wird, ein hohes Maß an Kooperationsfähigkeit verlangt. Denn alle Maßnahmen müssen gemeinsam getragen werden.
Eine wichtige Herausforderung besteht darin, die frei werdenden Arbeitskraftstunden innerbetrieblich oder außerbetrieblich so einzusetzen, dass dies ökonomisch Sinn macht, jedoch trotzdem den Neigungen der einzelnen Beteiligten entspricht.
Die durch eine weitere Zusammenlegung von Gewannen zu noch größeren einheitlich bewirtschafteten Flächen zu erwartenden Vorteile bewegen sich nicht in einer Größenordnung, für die es lohnen würde, die Akzeptanz der Öffentlichkeit für die Gewannebewirtschaftung allgemein aufs Spiel zu setzen.
Abschließend sei ein Landwirt aus einem anderen Projekt zitiert: "Seit das Projekt Gewannebewirtschaftung existiert reden wir (Landwirte) im Ort wieder miteinander."
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Im Realteilungsgebiet Unterfranken stellt die kleinräumige Flächenstruktur ein deutliches Hindernis für die Steigerung der Effizienz in der landwirtschaftlichen Produktion dar. Durch das Projekt "Gewannebewirtschaftung" in Zeilitzheim sollen hier Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Flächen ohne aufwendige Eingriffe in die Eigentumsverhältnisse günstiger bearbeitet werden können. Das Ziel dieser Seminararbeit war es, die arbeitswirtschaftlichen und damit verbunden die wirtschaftlichen Auswir...
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