Von der Arbeitsqualität her können die Spatenmaschinen als Pflugersatz für die Grundbearbeitung des Bodens eingesetzt werden. Folgende Arbeitsgänge lassen sich mit der Spatenmaschine erledigen:
- Lockern des Bodens (wenden + mischen)
- Einebnen der Bodenoberfläche
- Beseitigung von aufgelaufenem Unkraut
- Aufreißen von Verdichtungen
- Einarbeiten von organischem und mineralischem Dünger und Pflanzenresten.
Nach dem Einsatz der Spatenmaschine zeigt sich die Bodenstruktur mittel- bis grobschollig; Traktorspuren werden aufgerissen, Verdichtungen bis zu der eingestellten Arbeitstiefe beseitigt und das. Feld gleichzeitig ohne Restfurche bearbeitet. Kurz geschnittene Ernterückstände und andere Pflanzenraste wie Stroh, Torf, Mist oder Laub, aber auch Müllkompost werden gut mit der Erde durchmischt, aber nicht vollständig eingearbeitet. Diese vollständige Einarbeitung kann mit einer Kombination aus Spatenmaschine + Harkrolle erreicht werden. Die Harkrolle drückt die Oberschicht an und die Federstahlzinken krümeln und egalisieren die Oberfläche, sodaß fast sämtliche obenliegenden Reste eingearbeitet werden.
Jede Art von Bodenbearbeitung verfolgt das Ziel, der Pflanze einen möglichst optimalen Standort zu verschaffen und damit hohe Erträge zu erwirtschaften, gleichzeitig jedoch die Bodenfruchtbarkeit trotz einer dauernden Nutzung zu erhalten.
Bei Herbstbearbeitung kann, durch das tiefe und grobschollige Umgraben mit der Spatenmaschine, die Winterfeuchtigkeit vollständig eindringen und der Frost anschließend seine Wirkung tun; es kommt zur Frostgare.
Bei Frühjahrsbearbeitung entsteht ebenfalls durch das oben erwähnte grobschollige Umgraben kein unnötiger Verlust der Winterfeuchtigkeit, was bei der Fräse durch die feine Krümelung des Erdreichs und die damit verbundene Durchlüftung und Austrocknung der Fall ist. über Wechselgetriebe kann die Drehzahl der Welle der Spatenmaschine erhöht und so die Scholle verfeinert werden (fein bis mittel), was dann bereits in Richtung Saatbettvorbereitung geht.
Desweiteren wirkt das Arbeitsprinzip der Spatenmaschine der Erosion entgegen. Dadurch, daß der Spaten nach hinten gedrückt und so die Scholle gebrochen (Pendelspaten) bzw. gerissen wird (Rollspaten), entsteht ein sogenannter Verzahnungseffekt zwischen Unterboden und aufliegendem. umgegrabenem Erdreich; der Gas- und Wasseraustausch kann ungehindert stattfinden.
Bei der Fräse wie beim Pflug wird die Erdoberschicht vom Unterboden abgeschnitten und anschließend fein zerkrümelt {Fräse) wieder aufgelegt. Durch diesen Abschnitt werden im ersten Moment die Bodenkapillaren im Unterboden verschlossen und der Gas- und Wasseraustausch ist behindert. Besonders in Hanglagen kann durch diesen Unterbodenverschluß das Oberflächenwasser bei starken Regenfällen nicht ausreichend in den Untergrund abfließen und so das fein zerkrümelte Erdreich abschwemmen. Bei trockenem, heißem Wetter hingegen trägt dann der Wind seinen Teil zur Erosion bei und weht das Feinstmaterial ab.
In der Energiebilanz ergeben sich z.T. deutliche Vorteile gegenüber Fräse bzw. Pflug. Die Einsparungen an Kraftstoff sind nicht zuletzt auf die auftretenden Schubkräfte zurückzuführen, die die Maschinen aufgrund ihrer Arbeitsweise entwickeln und die den Schlupf des Schlepperrades weitgehend mindern, teilweise sogar egalisieren.
Der sprunghafte Anstieg des Zapfwellenleistungsbedarfs bei einer Zunahme der Arbeitstiefe auf 25 cm kann in dieser Form nicht akzeptiert werden und bedürfte einer erneuten Versuchsanstellung, um Vergleichswerte zu gewinnen.
Nach Bodenbearbeitung auf die Winterfurche und nachfolgender Rauhheitsmessung erhält man für Fräse und Spatenmaschine ähnlich günstige Reliefwirkungen, obwohl die Spatenmaschine mit einer größeren Arbeitstiefe eingesetzt wurde. Aber auch dieser Versuch kann aufgrund der ungleichen Versuchsbedingungen nicht voll gewertet werden.
Zu den Verfahrenskennwerten sei abschließend folgendes festgestellt: Die Flächenleistung spricht natürlich zugunsten von Pflug und Fräse, da beide mit höheren Geschwindigkeiten gefahren werden. Die Anschaffungskosten, das Gewicht und der Leistungsbedarf des Volldrehpfluges pro Meter AB liegt jedoch beträchtlich über dem der Spatenmaschine; die Werte der Fräse liegen dagegen unterhalb der Kennwerte für die Spatenmaschine, sieht man einmal vom Gewicht und z.T. vom Leistungsbedarf ab.
«