Ein Automatisches Melksystem unterstützt den Landwirt in vielerlei Hinsicht und ermöglicht besseres Datenmanagement im Sinne des Precision Livestock Farming. Die Praxistauglichkeit wurde vielfach unter Beweis gestellt und die früheren Kernprobleme, wie das Ansetzen, sind überwunden. So werden sich in Zukunft die Entwicklungen im Segment des Automatischen Melkens auf mehrere Arbeitsfelder aufteilen.
Zunächst wäre hier die Sensorik zu nennen, die nach wie vor nicht komplett ausgereift ist, um beispielsweise den Anforderungen der Milchproduktion, sowohl hinsichtlich Effizienz, Ökonomik, als auch Qualität nachzukommen. Hier werden in Zukunft immer intelligentere Sensoren (Smart- Sensoren) benötigt.
Ferner hat sich im Bereich des automatischen Melkens die Idee eines mobilen Roboters mit unterschiedlichen Ansätzen zur Realisierung etabliert. Ziel ist es, der Kuh noch weitere Freiheiten einzuräumen und der natürlichen Lebensweise mit Saugkalb, das selbstständig zur Mutter kommt, nachzuahmen.
Seit 1995 intensivierte sich die Forschung im Bereich (teil-)mobiler Melkroboter. WASJANIN erwog bereits 1984 den Einsatz des teilmobilen Melkroboters MDR-1 im Melkstand, um die Melkerin zu ersetzen, ebenso kann das AMS von NOTSUKi und UENO (1977) als Vorbild für den teilmobilen Roboter von HACHIYA et. al (2002) gesehen werden. Durch die Anbindehaltung sind die Tiere bereits an einem festen Standort fixiert, so dass der Schienengebundene Roboter kein Ortungssystem für die Tiere benötigt (UMSTÄTIER, 2005).
Eine andere Möglichkeit des mobilen Melkens in einem Laufstall, zeigt ALL Y et al. in einer Publikation aus dem Jahre 2003 auf. Die zu melkenden Tiere werden im Fressbereich fixiert, ein Roboter mit eigenem Antrieb führt nach Ortung und Fahrt zum melkenden Tier den Melkprozess durch und entleert darauf selbständig die Milch in den Milchtank.
Weitaus komplizierter wird sich die Entwicklung mobiler Roboter für Weidesysteme gestalten, da hier gleichzeitig ein zuverlässigeres "tracking System" (bspw. GPS) benötigt wird. Das Grundproblem hier ist, dass die Tiere auf einer größeren Fläche verteilt sind und die Fixierung der Kuh Fragen aufwirft. Zudem muss der Roboter lernen sich in einer natürlichen Umgebung, mit allen ihren exogenen Einflüssen zurechtzufinden, was zusätzlicher Sensorik, neuronalen Netzen, und Intelligenz bedarf, um einerseits flexibel reagieren zu können und andererseits dennoch effizient zu arbeiten, mit dem Ziel komplett autonomer Handlungen.
Eine Antwort hierauf könnte die biomimetische Robotik sein. Die Nachahmung der Sensorik, Lokomotionen und Geschicklichkeit von biologischen Systemen, die in der Natur gefunden werden, soll es folglich dem Roboter erleichtern, sich in einer natürlichen Umwelt zurechtzufinden und auch dort effizient zu arbeiten.
Die Firma lceRobotics hat diesen biomimetischen Ansatz verfolgt und bereits auf das Zitzenortungsproblem übertragen. Mittels der Stereo- Vision Technologie in Kombination mit Bildverarbeitung werden die Zitzen geortet und zeitgleich die Melkbecher nachgeführt. Zusätzliche Kameras ermöglichen die Erkennung von Euterproblemen und leisten folglich einen Beitrag zum Gesundheitsmonitoring.
Des Weiteren wurde der Mimetix® Aktuator vergleichbar mit einem Elefantenrüssel, entwickelt. Eine Kombination aus drei Schläuchen, die sich durch Veränderung des lnnendruckes, gezielt in vielfacher Art und Weise bewegen lässt, so dass eine naturnahe Bewegung, wie die des Melkarmes, oder sogar des Kalbes nachgeahmt werden kann.
Diese Beispiele zeigen, dass die Entwicklung des Automatischen Melkens noch nicht an seinem Endpunkt angelangt ist und neben der Standardisierung der Innenwirtschaft auch weiterer Forschungsbedarf besteht. Im Vordergrund stehen hierbei nach wie vor die Ziele der Prozess- und Produktqualität, Rückverfolgbarkeit und Dokumentation, Nahrungsmittelsicherheit, sowie Steigerung der Arbeitsproduktivität. Ebenso wie die Einbeziehung des Tier- und Umweltschutzes und ökonomischen Aspekten in die weiteren Entwicklungen.
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Ein Automatisches Melksystem unterstützt den Landwirt in vielerlei Hinsicht und ermöglicht besseres Datenmanagement im Sinne des Precision Livestock Farming. Die Praxistauglichkeit wurde vielfach unter Beweis gestellt und die früheren Kernprobleme, wie das Ansetzen, sind überwunden. So werden sich in Zukunft die Entwicklungen im Segment des Automatischen Melkens auf mehrere Arbeitsfelder aufteilen.
Zunächst wäre hier die Sensorik zu nennen, die nach wie vor nicht komplett ausgereift ist, um bei...
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