Die vorliegende Arbeit versucht einen Überblick über die in der Literatur vorhandenen Beiträge zum Nestbau und Geburtsverhalten von Wildschweinen und Hausschweinen zu geben. Ich beschäftigte mich vor allem mit der Frage der einzelnen Verhaltenselemente beim Nestbau. In der Literatur gibt es widersprüchliche Aussagen über Unterschiede und Analogien zwischen Wildschweinen und Hausschweinen. Das rührt vor allem aus den sehr variablen Versuchsanstellungen. Insgesamt kann man sagen, dass keine Teilkomponenten verloren gegangen sind, sondern dass diese je nach Umweltgestaltung unterschiedlich stark ausgeprägt gezeigt werden. Vor allem bei der Beobachtung von Hausschweinen in seminatürlicher Umwelt kann das gesamte Nestbau- und Geburtsverhalten analog zu dem der Wildschweine beobachtet werden. Dies zeigt uns, dass der Gestaltung der Abferkelbuchten große Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Im Weiteren wurde deshalb auf die gängigen und auch noch in Entwicklung befindlichen Abferkelsysteme eingegangen. Es wurden Einzelhaltung und Gruppenhaltung betrachtet, wobei beide Formen noch weiter unterteilt werden können. In der Einzelhaltung finden wir Varianten mit Fixierung der Muttersau, und solche wo sie mehr oder weniger frei beweglich ist. Bei der Gruppenhaltung kann man das einstufige Verfahren dem zweistufigen Verfahren gegenüberstellen, wo auch die Ferkel nach etwa 10 Tagen aus den Abferkelbuchten in einen gemeinsamen Bereich gelangen können. Nach einem kurzen Abriss zu jeder Variante folgte eine Gegenüberstellung der Systeme zur besseren Beurteilbarkeit Zuerst werden in der Literatur vorhandene Daten zu den Haltungs- und Reproduktionsparametern der einzelnen Abferkelbuchten gegenübergestellt und im Folgenden für jedes System Vorteile und Nachteile beleuchtet. Es wurde bewusst darauf verzichtet eine eigene Meinung in die Tabellen einfließen zu lassen, sondern ausschließlich auf vorhandene Literatur zurückgegriffen. Der Großteil der Autoren hält die freibewegliche Haltung zwar für eine gangbare, aber vor allem was das Management betrifft eine sehr anspruchsvolle Haltungsvariante. Eine erfolgreiche Ferkelaufzucht ist sowohl unter konventionellen, als auch unter ökologischen und damit vielleicht kleinstrukturierteren Bedingungen ein Verfahren, bei dem sehr viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Je freier die Zuchtsau ihre verschiedenen Verhaltensweisen ausüben kann, desto mehr nicht steuerbare Variablen werden dem sehr sensiblen System hinzugefügt. Es ist deutlich zu erkennen, dass eine Vereinbarkeit von wirtschaftlichen Gesichtspunkten und ethologischen Kriterien schwer möglich ist. Sollen die geforderten Verhaltensweisen von der Sau ausgeführt werden, ist relativ viel Platz nötig, was die Kosten stark in die Höhe treibt. Gerade für große Betriebe scheint eine für beide Seiten angemessene Variante noch nicht gefunden zu sein. Deutlich wird auch, dass sich viele Systeme noch in der Entwicklung befinden, immer wieder Verbesserungen durchgeführt werden und es zahlreiche Varianten gibt, welche die geforderten ethologischen Kriterien erfüllen würden. Gerade für Betriebe in kleinem Rahmen, oder auch im ökologischen Landbau gibt es viele Alternativen, die den Tieren gerecht werden. Auch gibt es Systeme die ein völlig anderes Management als bisher bei uns üblich voraussetzen, wie die Freilandhaltung und die Gruppenhaltung von abferkelnden Sauen, welche größere Bestände für rentables wirtschaften beinahe voraussetzen. Man kann davon ausgehen, dass sich die Situation für die Sauen dahingehend verbessern wird, dass ihr mehr und mehr Bewegungsmöglichkeit in der Zeit um das Abferkeln zugebilligt wird. Dies alleine scheint aber im Hinblick auf ethologische Kriterien noch keine ausreichende Lösung zu sein. Deshalb sollten wir uns auch weniger konventionellen Ideen öffnen. Es scheint, dass es das eine, allen Ansprüchen gerecht werdende System auch in Zukunft nicht geben wird. Individuelle Lösungen für Betriebe, Betriebssysteme, spezielle Verhältnisse und Voraussetzungen sind gefragt.      «

Die vorliegende Arbeit versucht einen Überblick über die in der Literatur vorhandenen Beiträge zum Nestbau und Geburtsverhalten von Wildschweinen und Hausschweinen zu geben. Ich beschäftigte mich vor allem mit der Frage der einzelnen Verhaltenselemente beim Nestbau. In der Literatur gibt es widersprüchliche Aussagen über Unterschiede und Analogien zwischen Wildschweinen und Hausschweinen. Das rührt vor allem aus den sehr variablen Versuchsanstellungen. Insgesamt kann man sagen, dass keine Teilko...     »

This work presents a summary of articles about nesting and farrowing behavior from the female wild boar and domestic sows. I especially asked about the single behavior pattern of nesting. Literature is contradictory about differences and analogies between wild boars and sows. That’s a matter of different examinations. In fact there are no components of nesting actions missing. The restrictive environment is the most important reason for deviation from the normal pattern of behavior. Many observations have shown that pigs kept in semi natural surroundings show the same nesting and farrowing behavior, as their wild relatives. That means that it is very important how to arrange a sows farrowing area. The next part deals with systems which are in development and the common ones. There are different systems for housing sows single or in groups. For the single housing there is the possibility to restrain the sow or to give her space for more or less motion. If housed in groups the litter can stay in the nesting area until weaning, or it can be opened that they can use the whole area after about ten days. Every system was shortly described and then compared with each other. Facts about housing and reproduction were shown first. After that advantages and disadvantages were discussed. Using the literature and intentional no own opinion. The management of unrestrained sows is possible but not easy. The successful rising of piglets is in conventional as in smaller farms a process which is influenced by many components. The more freedom the sow receives to act out the various behavior patterns, the more elements you have to take in consideration. Often ethological qualities do not correspond with the economic points of view. If the sow should be able to show unrestricted activities, much space is necessary. This will increase the expenses. Especially for bigger farms it isn't easy to find the right solution for both of them, the sow's welfare and the financial aspects. Many farrowing systems are in a developing process and are becoming better at ethological characteristics, so that they can be used in smaller or ecological farms with more space. A very different system is the housing of sows at "open air" areas, common in Great Britain and France. Or the multiple suckling methods, both used also in large concerns. In the future we will have the situation that sows will get more freedom to move in their farrowing crates. But this won't be enough when we take the whole nesting and farrowing performance in consideration. We have to open our minds to unconventional ideas. There won't be a one and only solution. Individually systems for different forms of business and management, farms and conditions must be developed.      «

This work presents a summary of articles about nesting and farrowing behavior from the female wild boar and domestic sows. I especially asked about the single behavior pattern of nesting. Literature is contradictory about differences and analogies between wild boars and sows. That’s a matter of different examinations. In fact there are no components of nesting actions missing. The restrictive environment is the most important reason for deviation from the normal pattern of behavior. Many obser...     »