Die dargestellte Modeliierung der einzelnen Systemkomponenten- Anlage, Pumpe, Motor und Solargenerator - hat sich als sinnvoll und funktionsfähig herausgestellt. Vor allem das verwendete Zwei-Dioden-Modell zur Simulation des Verhaltens des Solargenerators ließ sich sehr gut an die vorhandenen Meßwerte anpassen und zeigte in allen bisher untersuchten Fällen ein plausibles Verhalten. Nichtsdestoweniger benötigt das Programm noch eine ausführliche Testphase. Bisher sind zwar die verwendeten numerischen Algorithmen auf Stabilität und Konvergenz hin untersucht worden, eine Parameterempfindlichkeitsanalyse hingegen ist bisher noch nicht durchgeführt worden.
Eine solche Analyse ist deshalb von Bedeutung, weil viele der Parameter, die zur Modeliierung einzelner Komponenten verwendet werden, in Messungen bestimmt werden müssen und somit fehlerbehaftet sind. Das gilt insbesondere für die Pumpenwirkungsgrade, die jeweils aus fünf gleichzeitig zu messenden Größen abgeleitet werden müssen. Da den Pumpenwirkungsgraden eine entscheidende Bedeutung bei der Aufstellung der Betriebskennlinie zukommt, ist es wichtig, speziell den Einfluß von Abweichungen dieser Größe auf die Simulationsergebnisse zu untersuchen.
Darüber hinaus sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, daß weder die bisher verwendeten Parameter zur Beschreibung der Drosselkurven von Kreiselpumpen noch die Pumpenwirkungsgrade auf gemessenen Werten beruhen. In beiden Fällen handelt es sich um Schätzungen, die lediglich dazu geeignet sein können, das prinzipielle Verhalten der betreffenden Einflußgrößen nachzubilden. Weiterhin sollten natürlich auch Messungen an bereits installierten Pumpensystemen vorgenommen werden, damit man diese mit den entsprechenden simulierten Werten vergleichen und somit die Qualität der Simulationsrechnung überprüfen kann.
Die benötigten Rechenzeiten lassen sich überraschenderweise durch die Zahl der Punkte, aus denen die Betriebskennlinie des Systems konstruiert wird, nur wenig beeinflussen. Eine Reduktion dieser Zahl von 50 auf 20 brachte z.B. eine Rechenzeitverkürzung von lediglich 5 %. Das Zeitverhalten des Programms ist sehr viel mehr von der Art der Darstellung der Betriebskennlinie abhängig, wobei die gewählte Spline-Interpolation mit Sicherheit deutlich langsamer ist als die Darstellung der UI-Kennlinie eines Systems durch eine einzige geschlossene Formel. Daher ist es sinnvoll, zahlreiche unterschiedliche Anlagen zu vermessen, um eine verallgemeinerbare algebraische Beschreibung der UI-Kennlinie eines Pumpensystems zu erhalten. Diese kann man dann als Grundlage einer linearen Ausgleichsrechnung verwenden.
Ein wichtiger Aspekt, der in der Simulation noch nicht berücksichtigt wurde, ist das Anlaufverhalten von Pumpensystemen bei geringen Einstrahlungen. Bisher wurde vereinfachend davon ausgegangen, daß es eine bestimmte Drehzahl gibt, bei der ein System morgens mit der Wasserförderung beginnt und abends mit der Wasserförderung wieder aufhört. Tatsächlich handelt es sich beim Anlauf- und Anhaltevorgang der Pumpe um ein hystereseähnliches Verhalten. Der Motor des Systems benötigt morgens einen hohen Strom, um die Pumpe aus dem Stand loszureißen, während er abends mit einem deutlich niedrigeren Strom in der Lage ist, die Wasserförderung aufrechtzuerhalten. Dieses Verhalten sollte anhand von Meßwerten bereits installierter Systeme genauer analysiert werden.
Das Programm PVPMPSIM weist eine modulare Struktur auf, so daß es ohne Probleme um zusätzliche zu simulierende Systemkomponenten (z.B. DC-DC-Wandler) erweitert werden kann. Mit Hilfe von PVPMPSIM ist aber nur möglich, Systeme ohne Speichereinrichtungen zu analysieren, weil zur Simulation gequantelte Strahlungs-/ Temperaturprofile verwendet werden. Deswegen wurde ein zweites Programm mit dem Namen PVPMPSTR erstellt, das stattdessen kontinuierliche Profile benutzt. Zur Analyse von Systemen mit Speichereinrichtungen (z.B. Batterien) empfiehlt sich also eine Anpassung dieses Programms.
Desweiteren wäre eine genauere Modellierung der Paneltemperatur wünschenswert.
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Die dargestellte Modeliierung der einzelnen Systemkomponenten- Anlage, Pumpe, Motor und Solargenerator - hat sich als sinnvoll und funktionsfähig herausgestellt. Vor allem das verwendete Zwei-Dioden-Modell zur Simulation des Verhaltens des Solargenerators ließ sich sehr gut an die vorhandenen Meßwerte anpassen und zeigte in allen bisher untersuchten Fällen ein plausibles Verhalten. Nichtsdestoweniger benötigt das Programm noch eine ausführliche Testphase. Bisher sind zwar die verwendeten numeris...
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