Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wurden die Vorgänge bei der Trocknung an sich behandelt, ebenso wie die gebräuchlichen Trocknungsverfahren, die zudem im Hinblick auf ihre mögliche Eignung für den Einsatz von Solarenergie zusammengestellt wurden. Des Weiteren wurden landwirtschaftliche Produkte, die getrocknet werden, aufgelistet und anhand von Qualitätsmerkmalen ihre Eignung für die solare Trocknung untersucht. Aufgrund dieser Daten läßt sich sagen, daß auch unter den hiesigen klimatischen Bedingungen mit solarer Energie ausreichende Trocknungsbedingungen erzielt werden können, um den überwiegenden Teil landwirtschaftlicher Produkte (ausgenommen flüssige und pastöse Güter) mit befriedigenden Ergebnissen trocknen zu können.
Nach Auswertung einer diesbezüglichen Umfrage bei Landwirtschaftsämtern und ähnlichen Institutionen in Deutschland ergibt sich allerdings ein ganz anderes Bild. Bereiche, in denen die Nutzung solarer Energie ohne größeren Aufwand möglich wäre und auch schon praktische Bedeutung erlangt hat, wie z. B. die Heutrocknung, bei der vorhandene Dachflächen genutzt werden können, gehen immer mehr zurück, da bestimmte Produktionszweige, wie eben die Rinderhaltung, im Zuge des Strukturwandels eingeschränkt werden müssen oder auf schlagkräftigere oder besser mechanisierbare Produktionsverfahren umgestellt wird. Andere Bereiche, in denen die Nutzung solarer Energie bisher wenig Eingang gefunden hat, wie z. B. die Getreidetrocknung, stehen ihr eher skeptisch gegenüber, da sie oft relativ hohe Investitionen notwendig macht, vielen aber zu unsicher ist. Auch läßt der derzeitige Stand der Preise konventioneller Energieträger eine Umstellung auf Solarenergie nicht lohnenswert erscheinen. Auffallend ist auch, daß der Nutzung alternativer Energien eine Art "Öko-Image" anhängt, was in weiten Teilen gerade der konventionellen Landwirtschaft, aber auch der Industrie, immer noch einen negativen Beigeschmack hat. Anläßlich telefonischer Rückfragen bei einigen Landwirtschaftsämtern fiel mir auch auf, daß dort über die Nutzung solarer Energie sehr wenig bekannt ist. So konnten sich einzelne Sachbearbeiter z. B. unter dem Begriff "Solarkollektor" überhaupt nichts vorstellen bzw. waren der Meinung, es handele sich um Solarzellen zur Stromerzeugung. Daher ist es möglich, daß die Zahl von Solartrocknern in der Landwirtschaft, insbesondere bei der Heubereitung, in Wirklichkeit sehr viel größer ist, ohne daß sie bei den Landwirtschaftsämtern als solche geführt werden. Hier besteht noch ein großer Aufklärungsbedarf, auch und gerade weil die Landwirtschaftsämter einen Multiplikator darstellen. Die Umfrage zeigte auch, daß dort, wo die solare Trocknung eingeführt wurde, diese teilweise bald wieder eingestellt wurde. Als Begründung wurde meist Unzufriedenheit mit der Leistung bzw. ein zu geringer Wirkungsgrad angegeben, was beweist, daß hier noch Forschungsbedarf besteht.
Insgesamt gesehen hat die Umfrage, die eigentlich den wesentlichen Teil meiner Diplomarbeit darstellen sollte, zwar nicht die genauen und schon gar nicht die positiven Ergebnisse gebracht, die ich mir erhofft hatte, trotzdem würde ich sie nicht als einen totalen Fehlschlag bezeichnen, zeigt sie doch einige relevante Tendenzen auf. Auch ist mir persönlich klargeworden, daß die Forschung an der Universität zwar vielversprechende Perspektiven aufzeigt, es bis zu ihrer Umsetzung jedoch oft ein weiter Weg ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wurden die Vorgänge bei der Trocknung an sich behandelt, ebenso wie die gebräuchlichen Trocknungsverfahren, die zudem im Hinblick auf ihre mögliche Eignung für den Einsatz von Solarenergie zusammengestellt wurden. Des Weiteren wurden landwirtschaftliche Produkte, die getrocknet werden, aufgelistet und anhand von Qualitätsmerkmalen ihre Eignung für die solare Trocknung untersucht. Aufgrund dieser Daten läßt sich sagen, daß auch unter den hiesigen klimatisch...
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