Die Arbeit gibt einen Überblick über den technischen Aufbau und die biologische Inbetriebnahme eines einstufigen Verfahrens zur Feststofffermentation am Beispiel der BGA Hohenwart (Regens- Wagner- Stiftung), die von der Firma Agraferm Technologiss AG geplant, gebaut und biologisch betreut wird. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Beurteilung wichtiger Leistungsparameter.
Zunächst wurden der technische Aufbau und die Spezifikation der Anlagenkomponenten besprochen. Die BGA Hohenwart dient der Feststofffermentation, d.h. es wird ausschließlich pflanzliche Biomasse eingesetzt. Auf eine Zuführung von Gülle oder Wasser wird verzichtet, um den im EEG vorgesehenen Technologie-Bonus zu erhalten. Die güllelose Fermentation bewirkt einige technische und biologische Besonderheiten in der Anlagentechnik und der Prozessführung.
Die wesentlichen Anlagenkomponenten der Biogasanlage sind eine Feststoffbeschickung (Eckart), Fermenter aus Fertigteilen (Drössler) mit stehendem Paddelrührwerk (Peters Mixer), Pumpen- und Zerkleinerungstechnik (Börger), biologischer Entschwefelungseinrichtung, Doppelmembran-Gasspeicher (CenoTech), Zündstrahl- BHKW mit Gasaufbereitungsmodul (Schnell), Fertiggaragen (Zapf), Elektrotechnik (Zahnen) und dem Prozessleitsystem (BitControl).
Die BGA Hohenwart wird einstufig und im mesophilen Temperaturbereich betrieben. Die Raumbelastung erhöhte sich während der Inbetriebnahme bis auf etwa 4 kg oTS/ m3 und Tag. Aufgrund der hohen Energiedichte des Substrats (Silomais, Grassilage, Getreide) beträgt die hydraulische Verweilzeit mehr als 100 Tage.
Die Gasausbeute steigerte sich, so dass im Durchschnitt 6,5 Prozent mehr Gas entstand als kalkuliert wurde. Die Methanproduktivität erreichte mit durchschnittlich 0,97 Nm3 CH4/ m3 und Tag sehr hohe Werte. Der Methangehalt liegt mit ca. 53 Prozent im üblichen Bereich, der Schwefelwasserstoffgehalt konnte durch den Einsatz eines Aktivkohlefilters auf 0 ppm gesenkt werden.
Die Auslastung des BHKW stieg mit der Erhöhung der Raumbelastung an. Die kalkulierte Auslastung von 91 ,3 Prozent wurde im August 2006 erreicht und somit die biologische Inbetriebnahme erfolgreich abgeschlossen.
Der Eigenstromverbrauch für die Aufrechterhaltung des Fermentationsprozesses lag bei 4,4 Prozent. Der mengenmäßig größte Stromverbraucher war dabei das Paddelrührwerk. Der oftmals geforderte Zündölanteil von 10 Prozent stellte sich zum Ende der Inbetriebnahme ein.
Im Laufe der Anfahrphase stellte sich eine stabile und leistungsfähige Biozönose ein. Folglich lag das Fettsäurespektrum mit einer Ausnahme in einem unkritischen Bereich. Es traten keine biologischen Störungen auf.
Technische Weiterentwicklungen werden in absehbarer Zeit zu weiteren Effizienzsteigerungen in der Biogaserzeugung und - verwertung führen. Dazu sind wissenschaftliche Begleitungen von Praxisanlagen notwendig, um insbesondere technische und biologische Fragestellungen der relativ jungen Technologie der Feststofffermentation klären zu können.
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Die Arbeit gibt einen Überblick über den technischen Aufbau und die biologische Inbetriebnahme eines einstufigen Verfahrens zur Feststofffermentation am Beispiel der BGA Hohenwart (Regens- Wagner- Stiftung), die von der Firma Agraferm Technologiss AG geplant, gebaut und biologisch betreut wird. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Beurteilung wichtiger Leistungsparameter.
Zunächst wurden der technische Aufbau und die Spezifikation der Anlagenkomponenten besprochen. Die BGA Hohenwart dient de...
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