In dieser Arbeit wurde die Arbeitswirtschaft und die Kostenseite der Waldrestholzbergung untersucht. Die Ergebnisse könnten Entscheidungshilfen geben, ob es für Benutzer von Brennholz sinnvoll erscheint, von der Schichtholzbereitung zur Bergung von Hackschnitzeln überzugehen. Für die Verwender bzw. Produzenten von Hackschnitzeln sollte die Vorzüglichkeit des Hackerstandortes in der Arbeitskette analysiert werden.
Bei der Untersuchung der Durchforstungsmethoden wurde so vorgegangen, daß die einzelnen Bergeverfahren in überschaubare und genau festgelegte Arbeitsteilvorgänge zerlegt und diese einzelnen Teilvorgänge, soweit verwendbar, für das jeweilige gesamte Arbeitsverfahren baukastenähnlich wieder zusammengesetzt werden konnten.
Beim Schichtholzverfahren beträgt der Arbeitszeitbedarf zwischen 180 und 250 AKmin/fm gegenüber 80 - 220 AKmin/fm bei der Hackschnitzelbergung. Der Zeitvorteil der Hackketten beläuft sich auf 40- 50 v.H. gegenüber der Rollenbergungsmethode. Innerhalb der Hackschnitzellinie ergab die Rückegassenhackung einen um 11 - 13 v.H. geringeren Arbeitszeitbedarf verglichen mit der Waldstraßenhackung, was vor allem auf den höheren Zeitanspruch bei der Rückung von Vollbäumen zurückzuführen ist. Benötigt ein Waldarbeiter im BHD-Bereich von 8 - 16 cm für einen Festmeter an der Waldstraße gehackt 100 - 200 min, so sind bei vorzeitiger Hackung im Bestand nur 90 - 180 min zu veranschlagen. Ob Rückegassen- oder Waldstraßenhackung angewandt wird, hängt jedoch stark von den örtlichen Einsatzbedingungen ab. Eine nur auf Großforsten einzusetzende Technik stellt die Großhackervariante dar. Die Hackleistung ist mit 30 m3 Hackschnitzel/h GAZ etwa drei- bis viermal so hoch als bei den Anbauhackern, und gerade deshalb hat das sonst bis auf den Hackschnitzelabtransport gleiche Arbeitsverfahren wie die Waldstraßenhackung einen Zeitvorteil von etwa 10 min/fm. Die großtechnische Lösung erfordert jedoch eine straffe Organisation bezüglich der An- und Abfuhr der Biomasse zum bzw. vom Hackaggregat.
Die Kostenberechnungen ergeben ebenfalls eine Vorzüglichkeit der Hackverfahren gegenüber der Rollenaushaltung. Bei der Schichtholzgewinnung sind im Bereich von 11 - 16 cm BHD-Kosten von 75 - 120 DM/fm bei Staatsforstentlohnung und 40 - 60 DM/fm bei Maschinenringentlohnung zu veranschlagen. Die Hackschnitzelsysteme würden die 120 DM/fm bzw. 65 DM/fm erst bei einem BHD von 8 cm erreichen, gegenüber etwa 65 DM/fm bzw. 45 DM/fm bei 16 cm Stammdurchmesser in Brusthöhe. Wegen des konstanten Maschinenkostenanteils an den Gesamtkosten ist die Ersparnis mit zunehmender Stammstärke bei den Hackschnitzelketten geringer als bei der Schichtholzgewinnung.
Um einen Kubikmeter Hackschnitzel aus Schlagabraum bei einer Bestandsendnutzung zu gewinnen, werden 1,3 AKh benötigt, und es entstehen je nach Lohnniveau Kosten von 54 bzw. 35 DM/h. Ist eine Schlagräumung zwingend erforderlich, so können dem Hackverfahren etwa 700 - 1.000 DM/ha gutgeschrieben werden, weil die Hiebsfläche nicht weiter zur Neuanpflanzung vorbereitet werden muß.
Die Mehrausbeute läßt sich bei der Schlagabraumnutzung am exaktesten ermitteln, da bei der Endnutzung die Aufarbeitung des Baumes getrennt erfolgt. Bei der Schlagabraumgewinnung wird mit einer zusätzlichen Ausbeute von 14 - 20 v.H. gerechnet, bezogen auf den Stamm- und Industrieholzanteil, während bei einer Vollbaumhackung in Durchforstungsbeständen 20 - 35 v.H. erzielt werden können. Der durch die intensivere Nutzung der Forstbestände zu erwartende Nährstoffentzug wird auf mittleren bis guten Waldstandorten als nicht ertragsmindernd erachtet.
Die vorliegende Arbeit verdeutlicht, daß mit der Einführung der Hackschnitzeltechnik der Arbeitszeitbedarf und die Bergungskosten im Forst gesenkt werden können. In Zeiten knapper werdender Rohstoffe sollte die Möglichkeit einer intensiveren Verwendung der forstlichen Biomasse durch bereits entwickelte Maschinen genutzt werden. Für die weitere Verbreitung des Hackschnitzelbergeverfahrens wird die künftige Entwicklung der Heizölpreise eine wichtige Rolle spielen.
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In dieser Arbeit wurde die Arbeitswirtschaft und die Kostenseite der Waldrestholzbergung untersucht. Die Ergebnisse könnten Entscheidungshilfen geben, ob es für Benutzer von Brennholz sinnvoll erscheint, von der Schichtholzbereitung zur Bergung von Hackschnitzeln überzugehen. Für die Verwender bzw. Produzenten von Hackschnitzeln sollte die Vorzüglichkeit des Hackerstandortes in der Arbeitskette analysiert werden.
Bei der Untersuchung der Durchforstungsmethoden wurde so vorgegangen, daß die einz...
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