1. Die normale Saatbettvorbereitung mit Egge, Krümler, Walze usw. erfordert eine Vielzahl von Arbeitsgängen im Frühjahr und bringt eine starke Belastung durch hohe Arbeitskräfte- und Schlepperstunden.
2. Die Verknappung der Arbeitskräfte und veränderte Preis-Kostenrelationen erfordern neue, rationelle Arbeitsverfahren.
3. Die Streifenbearbeitung zur Bestellung von Körnermais ist eine Arbeitsmethode, die es ermöglicht, mit geringerem Aufwand, vor allem an Zeit, gleiche Erträge wie bei der üblichen Bestellung zu erzielen.
4. Die Streifenbearbeitung ist in den USA unter dem Namen „Minimum Tillage" bekannt. Bei diesem Verfahren werden durch die Kombination von Bodenbearbeitungsgeräten, Düngerstreuer, Drillmaschine und Unkrautspritze zu einem einzigen Gerät sämtliche Einzelmaßnahmen zur Bestellung in einem Arbeitsgang erledigt. Durch diese Arbeitsweise wird nur der Streifen Acker bearbeitet, in dem das Saatgut zu liegen kommt. Der Raum zwischen den Saatreihen bleibt unberührt, rauh und grobschollig liegen.
5. Diese Bodenbearbeitung bringt es mit sich, daß der Boden dort, wohin das Saatgut zu liegen kommt, gut gelockert und gekrümelt ist, um dem Saatkorn möglichst günstige Auflaufbedingungen zu gewähren. Wo diese nicht mehr nötig sind, wird der Boden nicht angerührt. Die rauhe Oberfläche bietet einen verstärkten Erosionsschutz und speichert mehr Wasser als eine glatte, die zudem leichter verschlämmt. Bei nur einer Fahrt im Frühjahr über den Acker werden die Schäden an Porosität und Krümelung, die durch das häufige Befahren der Felder mit schweren Maschinen entstehen, weitgehendst vermieden.
6. Arbeitswirtschaftlich kann die Streifenbearbeitung 50 - 60 % der im Frühjahr kostbaren und knappen Zeit einsparen helfen. Somit ist es möglich, in Betrieben mit starkem Maisanbau die Arbeitsspitze bei der Bestellung zu brechen. Eine geringe Kostensenkung an Lohn und Maschinenkosten ist ebenfalls möglich.
7. Um die Anwendung der Streifenbearbeitung in Bayern zu prüfen, wurden Versuche durchgeführt mit den vier Varianten: Normale Saatbettbereitung, Streifenbearbeitung, Einzelkornsaat und Horstsaat. Die Versuche wurden in 9 Orten Bayerns mit verschiedenen Klimaten und Böden angelegt. Zur Bestellung verwendet wurde ein Einzelkornsägerät „Muli 330“ der Firma Eberhardt/Ulm, das dem Versuchszweck entsprechend umgebaut wurde.
8. Die Beobachtungen bei der Aussaat zeigten, daß mit der Streifenbearbeitung der Boden in den Reihenstreifen genügend gelockert und gekrümelt wird, um ein normales Auflaufen der Saat zu ermöglichen. Lediglich bei starker Verunkrautung verstopfen die Federzinken der Eggen und schieben das Erdreich vor sich her, so daß zu wenig Erde zur Bedeckung der Körner übrig bleibt. Die Krümelwalzen konnten nicht eingesetzt werden, weil sie den vielfach stark vom Regen zusammengedrückten Boden nicht genügend lockern konnten. Ihr Einsatzgebiet dürften trockene, leichte Böden sein.
9. Voraussetzung für ein gutes Arbeiten der beim Streifenbearbeitungsverfahren verwendeten Geräte ist eine sorgfältige Pflugarbeit im Herbst, damit eine möglichst ebene Bodenoberfläche ohne starke Erhöhungen und Vertiefungen vorhanden ist.
10. Die Bonitierung und Aufgangsermittlung brachten keine eindeutigen Unterschiede zwischen den Varianten.
11. Aussagekräftige Ergebnisse brachte die Ernte. An vier Versuchsstellen konnten keine signifikanten Unterschiede in den Erträgen festgestellt werden. In Dächheim brachte die bisher übliche Bodenbearbeitung einen statistisch gesicherten Mehrertrag, während in Gonnersdorf und in Dürnast die Streifenbearbeitung der der normalen Bodenbearbeitung hochsignifikant überlegen war. Unterschiede zwischen Einzelkornsaat und Horstsaat zeigten sich nur in Dürnast, wo der Ertrag bei Horstsaat hoch signifikant über dem bei Einzelkornablage lag.
12. Halten wir uns vor Augen, daß ein Ziel das Erproben und Finden einer rationellen Arbeitsmethode war, d. h. mit geringerem Aufwand gleichhohe Naturalerträge zu erzielen, so spricht das Ergebnis durchaus zugunsten der Streifenbearbeitung.
13. Einschränkend muß gesagt werden, daß Bodenstrukturveränderungen I mit unseren Mitteln nicht erfaßt werden konnten, daß die Ergebnisse nur von einem Versuchsjahr stammen und daß sie damit nur bedingte Gültigkeit besitzen. Weiterhin schränkt die extrem ungünstige Witterung des Jahres 1965 die Aussagekraft ein.
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1. Die normale Saatbettvorbereitung mit Egge, Krümler, Walze usw. erfordert eine Vielzahl von Arbeitsgängen im Frühjahr und bringt eine starke Belastung durch hohe Arbeitskräfte- und Schlepperstunden.
2. Die Verknappung der Arbeitskräfte und veränderte Preis-Kostenrelationen erfordern neue, rationelle Arbeitsverfahren.
3. Die Streifenbearbeitung zur Bestellung von Körnermais ist eine Arbeitsmethode, die es ermöglicht, mit geringerem Aufwand, vor allem an Zeit, gleiche Erträge wie bei der üblic...
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