Am Beispiel des Maschinenrings Landshut wurden mit Hilfe einer Erhebung in 73 Betrieben und rund 490 ha gesamter Zuckerrübenfläche die Voraussetzungen für einen erfolgreichen überbetrieblichen Einsatz von Großmaschinen in der Zuckerrübenernte untersucht. Als wesentliche Ergebnisse sind festzuhalten:
1) Ein im Besitz von 4 Ringmitgliedern befindlicher, 6-reihiger selbstfahrender Bunkerköpfroder "Betaking" rodete 352 ha, ein 2-reihiger gezogener Bunkerköpfroder 61,9 ha. Dieser hohe Einsatzumfang war möglich aufgrund folgender Faktoren: günstiger infrastruktureller Voraussetzungen (große Schlaggrößen, hoher räumlicher Konzentrationsgrad der ZR-Flächen), der langen Kampagnedauer von 51 Tagen, der Bereitschaft zur Nachtarbeit und der mehrjährigen Erfahrung bei der Organisation des Einsatzes.
2) Von der Möglichkeit einer raschen und sauberen Kurzblatternte machten vor allem kleinere Betriebe Gebrauch; insgesamt wurde von ca. 1/3 der ZR-Fläche aller 73 teilnehmenden Landwirte das Blatt mitgeerntet.
3) Wegen der großen Mengen des anfallenden Erntegutes wurden die Rüben von gut zwei Dritteln der Fläche zumeist am Feldrand, seltener am Hof, zwischengelagert. Zu- und Nebenerwerbsbetriebe transportierten einen höheren Anteil ihrer ZR direkt vom Vollernter weg zum Verladebahnhof.
4) Bei einer Pauschalbeurteilung des Verfahrens mit dem 6-reihigen selbstfahrenden Bunkerköpfroder überwog die Anzahl der Landwirte, die "sehr zufrieden" und "zufrieden" waren über die "nur mit Einschränkungen Zufriedenen" und ''Unzufriedenen". Im Allgemeinen beurteilten die Anbauer mit ZR-Flächen von 2 -10 ha das Verfahren am kritischsten.
5) Für die Erntesaison wurden die Schwachstellen vor allem im Bereich der Arbeitsqualität gefunden: für jeden Zweiten war es der zu hohe Schmutzanhang, für knapp 1/3 zu schlecht geköpfte Rüben und zu hohe Rübenverluste, insbesondere bei hängigem Gelände und bei Nachtarbeit. Fast gleichviele ZR-Anbauer fanden den Verrechnungssatz von 420 DM/ha bzw. 460 DM/ha beim Miternten des Blattes für zu hoch und die Zwischenlagerzeit von im Durchschnitt 20 Tagen für zu lang.
6) An Vorteilen stellen über 75 % der beteiligten Landwirte die Einsparungen bei Arbeitszeit und Maschineninvestitionen sowie die Arbeitserleichterung heraus. Mit Abstand folgen die Möglichkeiten der schnellen Räumung des Rübenfeldes und im gegebenen Fall der raschen und sauberen Blatternte.
7) Fast alle Landwirte nutzen die für das ZR-Roden eingesparte Arbeitszeit für Feldarbeiten im eigenen Betrieb, Zu- und Nebenerwerbslandwirte auch verstärkt für Transportarbeiten auf anderen Betrieben. In über 50 % aller Betriebe unter 10 ha ZR konnte mehr in der Viehhaltung gearbeitet werden.
8) Als mögliche Alternative bei einem Fehlen des Angebotes der ZR-Ernte durch den Maschinenring nannte jeder dritte Anbauer mit weniger als 5 ha Zuckerrüben nur die völlige Aufgabe des ZR-Anbaus. Insgesamt würden sich mehr Landwirte für einen 1-reihigen Bunkerköpfroder in Alleinbesitz oder Anteilseigentum entscheiden als für 2- und mehrreihige Systeme in einer Maschinengemeinschaft.
9) Es kann erwartet werden, daß die in Südbayern neu eingeführte individuelle Bezahlung der Zuckerrüben nach ihrer Qualität die Anbauer dazu veranlaßt, die Schlagkraft bei der ZR-Ernte zu erhöhen, um die Rüben mit einem optimalen Zuckergehalt zu roden.
10) Der Zwang zur Minderung der immer noch hohen Gesamtmasseverluste bei der ZR-Ernte wird ebenfalls dazu führen, mit hoher, wenn auch teuerer Schlagkraft, die Rüben nur bei guten Witterungs- und Bodenverhältnissen zu roden.
Aufgrund der fast 100 %-igen Rücklaufquote der im allgemeinen recht sorgfältig ausgefüllten Erhebungsbögen kann davon ausgegangen werden, daß die hier dargestellten Ergebnisse die tatsächlichen Verhältnisse bei den Betrieben, die 1978 an der überbetrieblichen Zuckerrübenernte im Maschinenring Landshut teilnahmen, widerspiegeln.
«
Am Beispiel des Maschinenrings Landshut wurden mit Hilfe einer Erhebung in 73 Betrieben und rund 490 ha gesamter Zuckerrübenfläche die Voraussetzungen für einen erfolgreichen überbetrieblichen Einsatz von Großmaschinen in der Zuckerrübenernte untersucht. Als wesentliche Ergebnisse sind festzuhalten:
1) Ein im Besitz von 4 Ringmitgliedern befindlicher, 6-reihiger selbstfahrender Bunkerköpfroder "Betaking" rodete 352 ha, ein 2-reihiger gezogener Bunkerköpfroder 61,9 ha. Dieser hohe Einsatzumfang...
»