Das gegenseitige Besaugen bei der heutigen Gruppenhaltung der Kälber mit rechnergesteuerten Tränkeabrufautomaten stellt in manchen Bertrieben ein nicht zu vernachlässigendes Problem dar.
Auf vier Betrieben mit unterschiedlichen Tränkeprogrammen wurden Anzahl und Dauer der Tränkestandbesuche, Tränkestandauslastung, Verdrängungen und Besaugaktionen beobachtet und ausgewertet. Drei Betriebe besaßen einen herkömmlichen Tränkestand, auf einem Betrieb war ein neuentwickelter, verschließbarer Tränkestand installiert.
Auf allen Betrieben war die mittlere Dauer der Tränkestandbesuche ohne Anrecht auf Tränkezuteilung kürzer als die mittlere Dauer der Besuche mit Anrecht.
Während die durchschnittliche Tränkestandbelegung pro Kalb und Tag bei allen Betrieben der natürlichen durchschnittlichen Saufzeit pro Tag an der Mutterkuh entsprach, variierten die Werte der mittleren Dauer eines Tränkestandbesuches mit Anrecht auf Milchzuteilung stark. Der Betrieb mit dem verschließbaren Tränkestand lag über dem in der Literatur angegebenen Wert, die anderen Betriebe lagen darunter.
Betrieb F. zeigte eine sehr hohe Anzahl an Tränkestandbesuchen, während die anderen Betriebe deutlich weniger Besuche pro Kalb aufwiesen. Dies steht Im Zusammenhang mit der großen Anzahl der Verdrängungen auf dem Betrieb F. Auch hier lagen die anderen Betriebe deutlich darunter. Bei dem verschließbaren Tränkestand können keine Verdrängungen stattfinden. Das im Tränkestand stehende Kalb ist vor den anderen Kälbern geschützt.
Auf dem Betrieb A. kam es zu insgesamt 76 Besaugaktionen, während bei den anderen Betrieben nur zwischen sechs und neun Besaugaktionen beobachtet wurden. Eine Sonderform des gegenseitigen Besaugens, die Saugerkette, konnte nur auf dem Betrieb A. beobachtet werden.
Besaugaktionen im Tränkestand können bei dem verschließbaren Tränkestand nicht vorkommen. Bei den anderen Betrieben kam es zwischen 11 und 50 % zu solchen Besaugaktionen. Auf allen Betrieben war ein Zusammenhang zwischen einem Teil der Besaugaktivitäten und Tränkestandbesuchen erkennbar.
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Das gegenseitige Besaugen bei der heutigen Gruppenhaltung der Kälber mit rechnergesteuerten Tränkeabrufautomaten stellt in manchen Bertrieben ein nicht zu vernachlässigendes Problem dar.
Auf vier Betrieben mit unterschiedlichen Tränkeprogrammen wurden Anzahl und Dauer der Tränkestandbesuche, Tränkestandauslastung, Verdrängungen und Besaugaktionen beobachtet und ausgewertet. Drei Betriebe besaßen einen herkömmlichen Tränkestand, auf einem Betrieb war ein neuentwickelter, verschließbarer Tränkest...
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