In der vorliegenden Arbeit wurden 17 elektronische Identifizierungssysteme nach ihrer speziellen Eignung für bestimmte Einsatzgebiete in der landwirtschaftlichen Tierproduktion untersucht. Solche Systeme auf elektromagnetischer Basis bestehen grundsätzlich aus einem Interrogator und einem Antwortsender. Der Interrogator sendet ein Aktivierungssignal aus, woraufhin vom Antwortsender, der am Tier angebracht ist, ein codiertes Erkennungssignal abgegeben wird. Dieses wird schließlich vom Interrogator empfangen, entschlüsselt und gegebenenfalls angezeigt.
Zum Zweck der Differenzierung der ID-Systeme wurden zu Beginn die allgemeinen Voraussetzungen bei intensiver wie auch extensiver Tierhaltung und die sich hieraus ergebenden Anforderungen dargestellt. Die untersuchten ID-Systeme konnten nach ihren Anwendungsbereichen und technischen Gegebenheiten in Nah- und Fernbereich unterteilt werden. Während unter intensiven Bedingungen in der Milchviehhaltung, aber auch in der gemeinsamen Sauenhaltung, Einsatzbereiche mit kurzen Übertragungsentfernungen für das Erkennungssignal vorzufinden sind (Nahbereich), müssen unter extensiven Bedingungen auch wesentlich größere Distanzen überbrückbar sein (Fernbereich).
Die durchgeführten Untersuchungen ergaben, daß im Nahbereich ID-Systeme zum Einsatz kommen, die meist nur einzelnen Anforderungen gerecht werden. Zur Zeit werden in der Landwirtschaft keine Systeme angewendet, die gleichzeitig für alle Nutztiere geeignet sind. Den Anforderungen nach Implantierbarkeit, Kostengünstigkeit, in bestimmten Grenzen variabler Reichweite und der Codierung mit ausreichender Anzahl an unveränderbaren Stellen hat insgesamt nur ein, derzeit noch nicht vermarktetes ID-System entsprochen.
Die ID-Systeme, die für den Fernbereich entwickelt wurden, erfüllen nur wenige der gestellten Anforderungen, sie sind daher noch als Prototypen zu betrachten.
Die Selektionstätigkeiten nehmen in der extensiven Tierhaltung einen großen Anteil am gesamten Arbeitszeitbedarf ein. Nur wenige Tätigkeiten können davon direkt im Feld durchgeführt werden; im allgemeinen ist dies der Fall, wenn nur einzelne Tiere ausgesondert werden müssen. Einschränkungen des Handlungsspielraumes für Arbeiten im Feld können durch ID-Systeme, die für den Fernbereich geeignet sind, aufgehoben werden, und zwar durch die Einbeziehung von Anforderungen, die über die bisher gestellten hinausgehen. Hierzu gehören neben dem Einsatz eines elektronischen Herdbuches, die Möglichkeiten zur Übertragung physiologischer Daten und der Ortung einzelner Tiere oder Gruppen.
Da die beiden zuletzt genannten Anforderungen in naher Zukunft noch nicht realisierbar erscheinen, wurde der Frage nachgegangen, ob nicht die Kombination eines ID-Systems des Nahbereichs mit einem Fernübertragungs-System durchführbar wäre. So könnten Vorteile der elektronischen Erkennung und die damit gegebenen Anwendungsmöglichkeiten wenigstens zum Teil schon jetzt in der extensiven Tierhaltung genutzt werden. Beispiele im Einsatz von ID-Systemen im Nahbereich haben in Neuseeland gezeigt, daß allein der Züchtungsfortschritt, insbesondere bei den dort vorherrschenden großen Tierbeständen, wesentlich beschleunigt werden kann. Der Verzicht auf den Einsatz von ID-Systemen in der extensiven Tierhaltung bedeutet einen Verzicht auf diesen Fortschritt, denn die großen Mengen an Daten, die in der Zucht erfasst werden müssen, können nur noch mit Hilfe der Elektronik verarbeitet werden.
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In der vorliegenden Arbeit wurden 17 elektronische Identifizierungssysteme nach ihrer speziellen Eignung für bestimmte Einsatzgebiete in der landwirtschaftlichen Tierproduktion untersucht. Solche Systeme auf elektromagnetischer Basis bestehen grundsätzlich aus einem Interrogator und einem Antwortsender. Der Interrogator sendet ein Aktivierungssignal aus, woraufhin vom Antwortsender, der am Tier angebracht ist, ein codiertes Erkennungssignal abgegeben wird. Dieses wird schließlich vom Interrogato...
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