Neben den Bestrebungen nach kürzerem Häckselgut erfolgte in den letzten Jahren eine ständige Verzögerung des Erntetermins beim Silomais. Ein späterer Erntezeitpunkt erlaubt höhere Trockenmasse- und kStE-Erträge pro Fläche bei gleichbleibender Verdaulichkeit und höherer Energiekonzentration der Maissilage; die tierverfügbare Nährstoffmenge pro Einheit Maisfläche steigt also.
Ab TS-Gehalten von etwa 30 % wird es jedoch immer schwieriger, den Silomais so zu häckseln, dass alle Körner angeschlagen werden, Ein Teil dieser Körner wird unverdaut mit dem Kot ausgeschieden und stellt Verluste dar. Eine weitere Senkung der Häcksellänge, mit dem Ziel den Anteil an unangeschlagenen Körnern zu reduzieren, ist jedoch nicht mehr möglich, da dem Wiederkäuer eine gewisse Struktur im Futter erhalten bleiben muss. Selbst der Einsatz von Nachzerkleinerungseinrichtungen wie Reibböden am Exakthäcksler, was eine Senkung der Schlagkraft und eine Verteuerung der Ernte darstellt, ist unter praktischen Bedingungen nicht ausreichend, um alle Maiskörner anzuschlagen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die ganzen Maiskörner Verluste von 1 - 4 % der StE der Maissilage ausmachen.
Diesen Überlegungen zugrundelegend wurde eine Zahnscheibenquetschmühle an den Futtermisch- und Verteilwagen angebaut. Hierbei werden alle Maiskörner erst im Moment der Futtervorlage zerquetscht bzw. beschädigt; das übrige Futter behält jedoch seine Struktur.
Der Quetscheffekt dieser Maisquetsche wurde bei verschiedenen Walzenabständen, Walzendrehzahlen und Durchsätzen untersucht. Bei einem Walzenabstand von 1,5 mm und bei hohen Durchsätzen von über 40 t/h wurden noch mehr als 95 % der Maiskörner gequetscht; höhere Walzenabstände zeigen ein schlechteres Resultat. Der zusätzliche Leistungsbedarf der Maisquetsche liegt bei maximal 15- 20 kW bei Durchsätzen von 45- 50 t/h; als mittlerer spezifischer Arbeitsbedarf sind etwa 0,35 kWh/t zu veranschlagen. Die derzeitige Bauausführung der Maisquetsche kann zwar bei Corn Cob Mix, nicht jedoch bei Getreide und Zuckerrübenblattsilage eingesetzt werden.
Vom System her bietet die Maisquetsche einige Vorteile, da bei der Silomaisernte von vornherein auf Nachschneideeinrichtungen verzichtet werden kann und theoretische Häcksellänge von 4 mm auf 8 mm erhöht werden kann, ohne Einbussen bei der Silierung in Kauf nehmen zu müssen.
Dem Investitionspreis der Maisquetsche von 10 000 DM stehen jährliche Kosten von 2 000 DM gegenüber. Der rentable Einsatz hängt somit von den Verlusten durch ganze Maiskörner und von der Bestandsgrösse ab; so z.B. ist der Einsatz der Maisquetsche bei 1,8 % Energieverlusten durch unverdaute Maiskörner ab einer Bestandsgrösse von 122 Bullen kostendeckend.
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Neben den Bestrebungen nach kürzerem Häckselgut erfolgte in den letzten Jahren eine ständige Verzögerung des Erntetermins beim Silomais. Ein späterer Erntezeitpunkt erlaubt höhere Trockenmasse- und kStE-Erträge pro Fläche bei gleichbleibender Verdaulichkeit und höherer Energiekonzentration der Maissilage; die tierverfügbare Nährstoffmenge pro Einheit Maisfläche steigt also.
Ab TS-Gehalten von etwa 30 % wird es jedoch immer schwieriger, den Silomais so zu häckseln, dass alle Körner angeschlagen...
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