Die Einführung der Vollspaltenbodenbucht trug wesentlich zur Arbeitszeiteinsparung und -erleichterung in der Mastbullenhaltung bei. Mit der dadurch bedingten starken Verbreitung dieser Haltungsform häufte sich das Auftreten von Klauenkrankheiten, insbesondere von Druckschäden an der Klauensohle, die sich v.a. in Quetschungen und Blutungen der Klauenlederhaut ausdrücken. Diese Verletzungen sind Ausgangspunkt vieler Sekundärinfektionen („Panaritium“). Die Ursachen hierfür sind neben fehlerhafter Herstellung und unsachgemäßer Verlegung der Spaltenböden hauptsächlich in falschen Funktionsmaßen zu sehen. Hierzu zählen auch Schlitzweiten, die nicht an die Klauengröße angepaßt worden sind, da bisher geeignete Maßangaben über den Verlauf der Klauenentwicklung fehlten.
Nachdem Sohlen und Auftrittsfläche bei 41 Mastbullen verschiedenen Lebendgewichts in Form von Diapositiven und Stempelabdrücken festgehalten und vermessen wurden, konnte der Entwicklungsverlauf der Klauenflächen, sowie deren Länge und Breite dargestellt werden. Es zeigte sich sehr deutlich, daß die verstärkte Entwicklung der Maße, die sich auf die gesamte Klauensohle beziehen, bereits ab einem Gewicht von etwa 250 kg einsetzt, während die Abmessungen der Auftrittsfläche zunächst weniger, im zweiten Mastabschnitt dann aber stärker ansteigen. Die Zunahmen der Klauenfläche, die sich im Verlauf der vier untersuchten Gewichtsabschnitte mehr als verdoppelte, ist hauptsächlich auf ein intensives Wachstum der Klauenbreite zurückzuführen, die sich ebenfalls nahezu verdoppelte. Die Klauenlänge nahm dagegen nur um etwa 1/3 zu. Von allen acht untersuchten Einzelklauen eines Tieres weisen in jeder Gewichtsklasse die medialen Hinterklauen die kleinsten Maße auf. Der Verlauf der Klauendrücke in Abhängigkeit vom Gewicht ist dem der täglichen Zunahmen sehr ähnlich. Beide steigen in der ersten Masthälfte bis etwa 450 kg an. Deshalb konnte bei Klauen von Bullen der Gewichtsklasse III mit durchschnittlich 2,3 bar beim Stehen auf planbefestigtem Boden die größte Belastung aller Klassen beobachtet werden.
Aus den ermittelten Klauenmaßen wurden in Abhängigkeit von Klauenbreite, -länge und -fläche bzw. -druck Schlitzweiten abgleitet, bei denen ein Stehen über dem Spaltenbodenschlitz ohne Gefahr des Abkippens oder Abrutschen möglich ist. Während hierfür in der ersten Masthälfte die Klauenbreite das ausschlaggebende Kriterium war, stellte in der zweiten auch die Klauenlänge einen die Schlitzweite begrenzenden Faktor dar. Das Ergebnis der auf diese Weise abgeleiteten Balkenabstände zeigt, daß Spaltenböden in Abhängigkeit vom Gewicht der darauf gehaltenen Bullen Schlitzweiten von 23 - 33 mm aufweisen sollten. Bei diesen Maßen konnte aber im Interesse einer nicht zu vernachlässigenden Spaltenbodensauberkeit für die ungünstigste Fußstellung über dem Spaltenbodenschlitz nicht bei allen untersuchten Klauen die gewünschte Mindestauflagefläche von 60 % eines Klauenpaares erreicht werden. Für diesen Fall ist mit einem Ansteigen der Klauendrücke auf nahezu das Doppelte zu rechnen.
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Die Einführung der Vollspaltenbodenbucht trug wesentlich zur Arbeitszeiteinsparung und -erleichterung in der Mastbullenhaltung bei. Mit der dadurch bedingten starken Verbreitung dieser Haltungsform häufte sich das Auftreten von Klauenkrankheiten, insbesondere von Druckschäden an der Klauensohle, die sich v.a. in Quetschungen und Blutungen der Klauenlederhaut ausdrücken. Diese Verletzungen sind Ausgangspunkt vieler Sekundärinfektionen („Panaritium“). Die Ursachen hierfür sind neben fehlerhafter H...
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