Mit dem Satellitenortungssystem GPS steht ein universelles Ortungs- und Navigationssystem zur Verfügung. Die erforderliche Genauigkeit für landwirtschaftliche Einsätze von ± 1 m kann durch den Einsatz von Korrekturdaten im Differential-GPS (DGPS) erreicht werden.
In Bayern sind Korrekturdaten derzeit flächendeckend von fünf verschiedenen Korrekturdiensten verfugbar. Für die Übertragung der Korrekturdaten werden unterschiedliche Frequenzbereiche genutzt. Der Langweilen-Korrekturdienst ALF (123,7 kHz) wird in einer Kooperation zwischen dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie und der Deutschen Telekom AG betrieben und vom Sender Mainflingen bei Frankfurt ausgestrahlt. Träger des sich in der Aufbauphase befindlichen Korrekturdienstes AMDS sind die Geo Survey GmbH Leipzig, die TU Dresden, die Firma Bosch/Blaupunkt und diverse weitere Kooperationspartner in Deutschland und Europa. Momentan werden europaweit 13 Rundfunksender im Mittel- und Langwellenbereich zur Ausstrahlung von DGPS-Korrekturdaten genutzt. Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Vermessungsverwaltungen (AdV) bietet unter anderem den DGPS-Dienst SAPOS EPS (Echtzeit Positionierungs-Service) mit einer Genauigkeit im Meterbereich an. In Bayern ist EPS über die UKW-Frequenzen des Radiokanals Bayern 3 verfügbar. Bei den Korrekturdiensten LandStar und OmniSTAR handelt es sich um Weitbereichs DGPS-Lösungen, bei denen die Korrektursignale im L-Band (etwa 1,5 GHz) über einen geostationären Satelliten übertragen werden. Alle fünf Korrekturdienste sollten stationär an zwei Standorten über 24 Stunden sowie im mobilen Einsatz getestet werden. Aufgezeichnet wurde jeweils das Korrektursignal im Format RTCM 2.0 sowie die differential korrigierte Ausgabe des GPS-Empfängers im Format NMEA- 0183.
Als Ergebnis der stationären Versuche konnte festgestellt werden, daß sich mit allen untersuchten Korrekturdiensten Positionierungsgenauigkeiten von 1 m und besser erreichen lassen. Die Korrektursignale weisen eine hohe Verfugbarkeit mit wenig Signallücken auf und senden Korrekturdaten für eine ausreichende Anzahl von Satelliten. Voraussetzung dafür sind allerdings gute Empfangsverhältnisse und der Einsatz moderner GPS- und Korrekturdaten-Empfängertechnik.
Die dynamischen Versuche zeigten auf, daß die Unterschiede zwischen den Korrekturdiensten vor allem im Ausbreitungsverhalten des gewählten Frequenzbereichs begründet liegen. Der Langwellen-Korrekturdienst ALF reagiert relativ empfindlich auf lokale Störquellen wie Hochspannungsleitungen oder Elektronik. Der Korrekturdienst AMDS erwies sich aufgrund des günstigen Ausbreitungsverhaltens seines Frequenzbereiches vor allem in topographisch schwierigen Gelände als äußerst stabil. Für den Korrekturdienst Sapos EPS treten Abschattungsprobleme geographischer Art auf, die im Ausbreitungsverhalten der UKW -Signalen begründet liegen. Das hochfrequente Signal der Korrektursignale OmniSTAR und LandStar (etwa 1,5 GHz) wird durch Bäume abgeschattet, die die quasioptische Sicht zwischen dem übertragenden Satelliten und der Nutzer-Antenne behindern.
Die Entscheidung, welcher Korrekturdienst vom Landwirt gewählt werden soll, hängt neben den Anforderungen des Benutzers von den Empfangsmöglichkeiten ab. Vor einer Entscheidung für einen Korrekturdienst sollten daher die Empfangsverhältnisse jeweils lokal geprüft werden. Zudem sollte die Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Systems berücksichtigt werden.
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Mit dem Satellitenortungssystem GPS steht ein universelles Ortungs- und Navigationssystem zur Verfügung. Die erforderliche Genauigkeit für landwirtschaftliche Einsätze von ± 1 m kann durch den Einsatz von Korrekturdaten im Differential-GPS (DGPS) erreicht werden.
In Bayern sind Korrekturdaten derzeit flächendeckend von fünf verschiedenen Korrekturdiensten verfugbar. Für die Übertragung der Korrekturdaten werden unterschiedliche Frequenzbereiche genutzt. Der Langweilen-Korrekturdienst ALF (123,7...
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