In dieser Arbeit sollte neben der Beschreibung der kalkulatorischen Abschreibungsarten der tatsächliche Wertverlauf des Schleppers erfaßt und mittels mathematisch-statistischer Methoden Funktionen gefunden werden, die sich dem tatsächlichen Wertverlauf weitestgehend anpassen. Die dazu notwendigen Daten wurden landwirtschaftlichen Fachzeitschriften entnommen.
Für die Untersuchung kamen 1504 Schlepper von 19 verschiedenen Herstellern zur Auswertung. 49,4 v.H. der Angebote sind Fabrikate der drei führenden Hersteller in der BR Deutschland. Die Schlepperklasse von 38 bis 59 kW hat mit 54,3 v.H. den höchsten Anteil in der Stichprobe. Der älteste angebotene Schlepper erreicht ein Alter von 21 Jahren, Der Zusammenhang von Leistung (kW) und Alter stellt sich so dar, daß die älteren Schlepper den niedrigen, die jüngeren den höheren Leistungsklassen zuzurechnen sind. Der Gebrauchtschlepper wird mit durchschnittlich 400 Betriebsstunden pro Jahr angeboten. 59,5 v.H. besitzen ein Verdeck, erst 14,8 v.H. sind mit einer Kabine ausgerüstet.
Die firmenspezifischen Wertverläufe haben in dem mit Daten abgesicherten Bereich eine weitgehende Übereinstimmung in den relativen Wiederveräußerungswerten gebracht. Ein leistungsspezifischer Einfluß auf den Wertverlauf kann nachgewiesen werden.
Die aus der Gesamtdatei ermittelte Regressionsfunktion erreicht ein relativ hohes Bestimmtheitsmaß von 79,8 v.H. für die Einflußgrößen Alter und Leistung (kW). Ein mit ihr durchgeführter Vergleich von drei Schleppern unterschiedlicher Leistung zeigt die hohe relative wie absolute Entwertung der Großschlepper zu Beginn der Nutzungszeit nochmals deutlich: der 50 kW-Schlepper verliert im ersten Jahr 22,1 v.H., der 90 kW-Schlepper 32,6 v.H. Nach zwölf Jahren ist der 50 kW-Schlepper noch 26,9 v.H., der 90 kW-Schlepper noch 21,1 v.H. seines Anschaffungspreises wert.
Erstmals kann auch der Einfluß der abgeleisteten Betriebsstunden eines Schleppers untersucht werden. So verliert ein 50 kW-Schlepper bei 1000 Betriebsstunden im Jahr 29,3 v.H., mit 500 Betriebsstunden nur 20,0 v.H. seines ursprünglichen Wertes. Nach fünf Jahren Nutzungsdauer errechnet sich für den gleichen Schlepper mit 500 h/a ein relativer Wiederveräußerungswert von 48,0 v.H., mit 1000 h/a ein Wert von 37,5 v.H. Mit zunehmender Nutzungsdauer verlieren jedoch die Betriebsstunden an Einfluß auf den Wiederveräußerungswert.
Bei den Sonderausstattungen ist der Allrad-Antrieb mit etwa 3000 DM, der Frontlader mit 1400 DM zu bewerten.
Den allgemeinen Wertverlauf bestätigen die für drei kW-Klassen spezifischen Schätzfunktionen. Danach verlieren die Schlepper je nach Leistungsklasse 20 bis 30 v.H. ihres Wertes bereits im ersten Jahr. Danach verlangsamen sich die Wertminderungen pro Jahr, nach zwölf Nutzungsjahren erreichen die verschiedenen Leistungsklassen eine starke Annäherung ihrer relativen Wiederveräußerungswerte, die dann noch durchschnittlich 25 v.H. des ursprünglichen Anschaffungspreises betragen.
Die Inflation wirkt nach diesen Untersuchungen gleichermaßen auf Wiederbeschaffungswert und Wiederveräußerungswert. Dies ermöglicht, konstante jährliche Inflationsraten vorausgesetzt, die künftigen Wiederveräußerungs- und Wiederbeschaffungswerte anzugeben. In Zeiten hoher Inflation können die meisten Schlepper ihren ursprünglichen Wert gut halten.
Der Vergleich des geschätzten Wertverlaufs mit den kalkulatorischen Wertverläufen zeigt, daß die lineare Abschreibung zusammen mit dem geschätzten Restwert eines Schleppers den Betrag für die Wiederbeschaffung in Zeiten der Inflation erbringt.
Zur Anwendbarkeit der geschätzten Wiederveräußerungswerte müssen allerdings Einschränkungen wegen des zugrunde liegenden Datenmaterials gemacht werden. Da die Funktion auf Preisangeboten basiert, liegen alle errechneten Wiederveräußerungswerte vermutlich etwas zu hoch. Zum anderen sollte die Funktion wegen der geringeren Datendichte in den Randbereichen vorsichtig interpretiert werden.
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In dieser Arbeit sollte neben der Beschreibung der kalkulatorischen Abschreibungsarten der tatsächliche Wertverlauf des Schleppers erfaßt und mittels mathematisch-statistischer Methoden Funktionen gefunden werden, die sich dem tatsächlichen Wertverlauf weitestgehend anpassen. Die dazu notwendigen Daten wurden landwirtschaftlichen Fachzeitschriften entnommen.
Für die Untersuchung kamen 1504 Schlepper von 19 verschiedenen Herstellern zur Auswertung. 49,4 v.H. der Angebote sind Fabrikate der drei...
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