Die ungünstige Einkommenssituation zwingt viele Landwirte beim Schleppereinsatz sowie in allen anderen Bereichen Kosteneinsparungen anzustreben. Die vorliegende Arbeit untersucht Einsatzzeiten und Motorauslastungen größerer Ackerschlepper. Die Einsatzzeit wurde nach Teilzeiten kalkuliert,
während die Motorauslastung rechnerisch als Anteil des Leistungsbedarfs der eingesetzten Geräte an der Schleppermotorleistung ermittelt wurde. Den Ergebnissen liegen Daten von 478 Betrieben mit 977 Schleppern zugrunde.
Diese Schlepper wurden im Mittel 417 h/a eingesetzt; da leistungsstärkere Schlepper in der Regel auf Betrieben mit größerer Flächenausstattung zum Einsatz kommen, steigt die Einsatzzeit von 377 h/a in der 40-60 kW-Klasse auf 556 h/a in der Leistungsklasse über 100 kW.
Die Bodenbearbeitung wird vor allem mit dem leistungsstärksten Schlepper (erster Schlepper) durchgeführt. Dabei werden im Mittel aller Geräte Motorauslastungen von knapp über 50 % erreicht. Je nach verwendetem Einzelgerät differiert die Motorauslastung zwischen 25 und 66 %. Die meist
eingesetzten Geräte dieses Arbeitsbereichs sind Pflug, Grubber und Saatbettkombination, die den Schleppermotor mit Werten um 60 % relativ gut auslasten. Beim Einsatz zapfwellengetriebener Bodenbearbeitungsgeräte werden dagegen nur Motorauslastungen zwischen 32 und 52 % erzielt.
Für Saat- und Pflegearbeiten werden vorwiegend nachgeordnete oder leistungsschwächere Schlepper verwendet. Dennoch wird wegen des niedrigen Leistungsbedarfs vieler Geräte dieses Bereichs, wie auch aus verfahrenstechnischen Gründen nur eine mittlere Motorauslastung von 29 % erzielt, die gerätespezifisch zwischen 17 und 49 % schwankt. Die größte Bedeutung in diesem Bereich besitzen Sämaschine, Anbauschleuderstreuer und Pflanzenschutzspritze, deren Einsatz jedoch zu niedrigen Motorauslastungen von unter 30 % führt.
Für Erntearbeiten werden alle Schlepper gleichermaßen verwendet, wobei die Schlepper durchschnittlich zu 44 % ausgelastet werden. Bei der Silomaisernte werden mit fast 60 % die höchsten Auslastungen erzielt; Zuckerrüben-Köpfrodebunker und Kartoffelsammelroder erreichen zwar Einsatzzeiten über 100 h/a, lasten den Schleppermotor aber nur zu etwa 34 % aus.
Mit über 100 Einsatzstunden pro Jahr spielen Transportarbeiten beim Schleppereinsatz eine wichtige Rolle. Hohe Transportmassen und hohe Transportgeschwindigkeiten führen zu einer mittleren Motorauslastung von 47 %. Die schlepperspezifische Motorauslastung, die alle Einsatzbereiche beinhaltet, beträgt im Mittel 45 %. Je nach Schlepperrang im Betrieb oder Schlepperleistungsklasse schwanken die Werte von 38 % bis 49 %, wobei ranghöhere bzw. leistungsstärkere Schlepper an der oberen Grenze liegen, da diese Schlepperklassen vermehrt zur Bodenbearbeitung oder zu Transporten
herangezogen werden.
Ein Einfluss des Anteils hängiger Flächen oder der Betriebsgröße auf die Schlepperauslastung konnte nicht nachgewiesen werden. Zu geringe Motorauslastungen verursachen unnötig hohe Kosten. Zukünftige Untersuchen müssen zeigen, ob durch Senkung des Kraftstoffverbrauchs im
Teillastbereich oder durch Entwicklung neuer Schlepperkonzepte weitere Kosteneinsparungen beim Schleppereinsatz möglich sind.
«
Die ungünstige Einkommenssituation zwingt viele Landwirte beim Schleppereinsatz sowie in allen anderen Bereichen Kosteneinsparungen anzustreben. Die vorliegende Arbeit untersucht Einsatzzeiten und Motorauslastungen größerer Ackerschlepper. Die Einsatzzeit wurde nach Teilzeiten kalkuliert,
während die Motorauslastung rechnerisch als Anteil des Leistungsbedarfs der eingesetzten Geräte an der Schleppermotorleistung ermittelt wurde. Den Ergebnissen liegen Daten von 478 Betrieben mit 977 Schleppern...
»