Der Aufschwung des Reitsports und die zahlenmäßige Zunahme der Reit- und Fahrvereine drückt sich in der Entwicklung des Pferdebestandes aus: Konnten 1969 nur ca. 35.000 Pferde gezählt werden, so waren es bereits 10 Jahre später über 55.000. Bei der Zahl der Reitpferde ist eine noch größere Steigerung festzustellen, von ca. 5.000 im Jahre 1969 auf ca. 24.000 im Jahre 1979.
Bald nach dem Krieg wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen und beispielsweise bereits 1948 der Verein für Reit- und Fahrsport wiedergegründet. Es folgten weitere Neu- und Wiedergründungen. 1960 entstand der Verband der Reit- und Fahrvereine in Bayern, der 1972 das Landesleistungszentrum München-Riem erhielt.
Die Zahl der Vereine nahm von 95 im Jahre 1960 auf 441 im Jahre 1977 zu. Die Mitgliederzahlen erhöhten sich im selben Zeitraum von 6.212 auf 51.896.Vor allem die Jugend begeisterte sich zunehmend für den Reitsport. Der Anteil der Jugendlichen (bis 21 Jahre) am Mitgliederbestand der Reit- und Fahrvereine nahm von 26 % im Jahre 1969 auf über 42 % im Jahre 1977 zu. Die Mehrzahl der Mitglieder sind als Freizeitreiter zu bezeichnen (ca. 70 % der aktiven Mitglieder). In der organisierten Reiterei sind alle Bevölkerungsschichten vertreten, wenn auch die Selbstständigen über- und die Arbeiter unterrepräsentiert sind.
Die Zahl der Veranstaltungen hat sich entsprechend der Zunahme der Reitsportbegeisterten ebenfalls erhöht, und zwar von 84 im Jahre 1970 auf 310 im Jahre 1979 (nur Kat. A, B). Als weitere Folge der zunehmenden reitsportliehen Aktivitäten ist die Zahl der Erwerbstätigen in pferdebezogenen Berufen, wie z.B. Sattler, Hufschmied und Pferdewirt, zu sehen. So erhöhte sich z.B. die Zahl der Auszubildenden im Lehrberuf Pferdewirt von 7 im Jahre 1960 auf 258 im Jahre 1979.
Zwischen Landwirtschaft und Reit- und Fahrvereinen existieren Wechselbeziehungen, die teilweise schon immer vorhanden waren, teilweise aber auch erst durch die neuere Entwicklung hervorgerufen bzw. vertieft wurden. Eine mehr traditionsgemäße Verbindung beider Bereiche ist durch die Mitgliedschaft von Landwirten in Reit- und Fahrvereinen gegeben, deren Anteil am Mitgliederbestand in Bayern 1973 bei 4,7 % lag.
Aber auch in der Zucht von Reitpferden hat der Landwirt seinen festen Platz. Etwa 50 % der Warmblutzüchter sind Landwirte. Der Prozentsatz ist jedoch rückläufig. Vielleicht hängt dies mit der Rentabilität der Pferdezucht zusammen, die zunehmend vorsichtiger zu beurteilen.
Durch die Haltung von Reitpferden als Pensions- oder Verleihpferde haben sich für die Landwirtschaft neue Möglichkeiten ergeben. Vor allem in der Pensionspferdehaltung können gewinnbringend überschüssiges Futter, nicht genutzte Gebäude und freie Arbeitskapazitäten verwertet werden.
Die Futterversorgung der Reitpferde mithilfe der landwirtschaftlichen Produktion ist ebenfalls ein wichtiger Berührungspunkt zwischen Landwirtschaft und Reitsport. So müssen, falls man ausschließlich eine Heu-Hafer Fütterung unterstellt, über 40.000 t Heu und Hafer eingesetzt werden.
Zuletzt sei noch erwähnt, daß durch den Aufschwung des Reitsports gerade für Jugendliche aus der Landwirtschaft attraktive, außerlandwirtschaftliche Berufsmöglichkeiten, z.B. als Pferdewirt, entstanden sind.
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Der Aufschwung des Reitsports und die zahlenmäßige Zunahme der Reit- und Fahrvereine drückt sich in der Entwicklung des Pferdebestandes aus: Konnten 1969 nur ca. 35.000 Pferde gezählt werden, so waren es bereits 10 Jahre später über 55.000. Bei der Zahl der Reitpferde ist eine noch größere Steigerung festzustellen, von ca. 5.000 im Jahre 1969 auf ca. 24.000 im Jahre 1979.
Bald nach dem Krieg wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen und beispielsweise bereits 1948 der Verein für Reit- und F...
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