Die Forderungen nach einem tiergerechten langen Stand mit lockerer Anbindung wird von der traditionellen Kurzstandaufstallung, die nach arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten entwickelt wurde, nicht erfüllt. Erfahrungsgemäß können mechanische Steuereinrichtungen dieser Forderung nicht genügen, sie stellen nur Kompromiß1ösungen dar. Nach den Untersuchungen über den Einfluß der elektrischen Steuerung auf das Verhalten von Milchkühen in Kurzständen läßt sich zusammenfassend feststellen:
1. Das Zurückdrängen der Kühe beim Stehen oder eine Verkürzung der Stände ist nur für die relativ kurzen Zeitspannen der Ausscheidung von Exkretionen erforderlich.
2. In den übrigen langen Zeitspannen während des Stallaufenthaltes ist es für das Tierverhalten weit besser, längen zu wählen, die der Liegelänge entsprechen.
3. Die elektrische Positionssteuerung macht es möglich, die Rinder während der typischen Verhaltensweise beim Koten und Harnen an das Standende, zur gezielten Exkretion zurückzudrängen.
4. Die Anbindevorrichtung beschränkt sich auf die Funktion, die Kuh festzuhalten. Das Spiel der Anbindung muß der Standlänge entsprechen. Somit werden die natürlichen Funktionsabläufe der Tiere erleichtert.
5. Die bisherigen Untersuchungen über die Wirksamkeit von Elektro-Steuerung, erbrachte weitgehend übereinstimmende Ergebnisse hinsichtlich der arbeitswirtschaftlichen Vorzüge und der tiergerechteren Aufstallung.
6. In eigenen Untersuchungen konnte über die Beobachtungsanlage das Verhalten von auf verlängerten Kurzständen - mit und ohne Kuhtainer - registriert werden.
7. Die Ergebnisse weisen signifikante Unterschiede in der Sauberhaltung der Stände – zwischen Perioden mit und ohne Kuhtrainer – auf. Tiere, die sich dieser Steuerung anpassen, beschmutzten nur vereinzelt die Standbegrenzung,
8. Die Stromstöße verursachen keine negativen Begleiterscheinungen. Leistungsminderungen und Haltungsstörungen treten nicht auf. Die Kühe fühlen sich auf den langen, trockenen Ständen mit lockerer Anbindung wohl.
9. Fehlende Untersuchungen über die Zahl der das Tier treffenden Stromstöße machten eigene Messungen erforderlich. Kühe, die sich der elektrischen Steuerung wenig anpassen, weichen den Stromstößen kaum aus, obwohl diese Möglichkeit besteht. Daraus läßt sich die Unschädlichkeit der Impulse folgern.
10. Die Standlänge läßt sich über die Maßrelationen zur Rumpflänge der Tiere hinaus festlegen. Zu lang bemessene Stände bringen den Tieren keine zusätzlichen Vorteile, die Verschmutzungsgefahr dagegen nimmt zu.
11. Die Umfrageergebnisse bestätigen, daß das System der elektrischen Steuerung von der Praxis positiv aufgenommen wird. Neben arbeitswirtschaftlichen Vorzügen werden dabei besonders die verringerte Gefährdung der Kühe hinsichtlich Bein-, Klauen- und Euterverletzungen hervorgehoben.
12. Bedenken der Verhaltensforschung, daß der Kuhtrainer durch seine „elektrischen Strafreize“ beim Tier Streßerscheinungen hervorrufe, könnte durch die zwar aufwendige, aber aussagekräftige Messung von Streßsituationen (verwehrte Hormonausschüttung der Nebennierenrinde) begegnet werden.
«
Die Forderungen nach einem tiergerechten langen Stand mit lockerer Anbindung wird von der traditionellen Kurzstandaufstallung, die nach arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten entwickelt wurde, nicht erfüllt. Erfahrungsgemäß können mechanische Steuereinrichtungen dieser Forderung nicht genügen, sie stellen nur Kompromiß1ösungen dar. Nach den Untersuchungen über den Einfluß der elektrischen Steuerung auf das Verhalten von Milchkühen in Kurzständen läßt sich zusammenfassend feststellen:
1. Das Zu...
»