Die Getrenntsammlung von kommunalen Bioabfällen wurde eingeführt, um die Restmüllmenge zu reduzieren und zugleich eine sinnvolle Wiederverwertung der organischen Fraktion zu gewährleisten. In dem exemplarisch ausgewählten Landkreis Erding werden seit 1993 regelmäßig Störstoffuntersuchungen durchgeführt. Aus diesen geht hervor, daß vor allem im Stadtgebiet Erding die Versehrnutzung des Bioabfalles mit Störstoffen zu hoch ist. Deshalb wurde in der Vergangenheit mit verschiedenen Maßnahmen versucht, die Bürger aufzuklären, und so die Fehlwürfe von Störstoffen in die Biotonne zu vermeiden - was aber bisher noch nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Die Ziele dieser Arbeit waren daher, einerseits Erkenntnisse über den Wissensstand der Bürger und deren Motivation zur Bioabfalltrennung sowie über mögliche Einflußfaktoren auf das Trennverhalten zu gewinnen. Andererseits wurde mit einer neuerprobten Aufklärungsmaßnahme versucht, das Trennverhalten der Bürger zu verbessern.
Zur Überprüfung des Erfolges bisheriger Aufklärungsmaßnahmen wurde die mündliche Befragung als geeignete Untersuchungsmethode gewählt. Es wurde ein standardisierter Fragebogen eingesetzt. Die Untersuchung selbst fand in Teilgebieten der Stadt Erding statt, die anband der Höhe ihrer Störstoffgehalte und ihrer Siedlungsform ausgewählt und in je zwei Maßnahmengebiete und zwei Kontrollgebiete unterteilt wurden. Im direkten Anschluß an die Befragung wurde eine "face-to-face-Beratung" durchgeführt. Sie wurde ebenfalls in standardisierter und leicht verständlicher Form gestaltet. Dadurch sollten eventuelle Wissenslücken bezüglich der Bioabfalltrennung geschlossen sowie die Motivation zur richtigen Trennung gesteigert werden.
Insgesamt konnten 75 % aller Haushalte in den Untersuchungsgebieten erreicht werden. Zu einer Befragung/Beratung war jedoch nur die Hälfte aller Haushalte bereit. Es konnte gezeigt werden, daß der Wissensstand der Bewohner bezüglich der Bioabfalltrennung unabhängig von der Siedlungsform als hoch angesehen werden kann. Dagegen ließen sich bei der Motivation sehr wohl Unterschiede nachweisen: Bewohner von Ein- und Zweifamilienhäusern haben deutlich mehr Interesse an der Thematik als Bewohner in Geschoßwohnungsbauten. Soziodemographische Einflüsse auf das Trennverhalten waren nicht feststellbar. Des weiteren wurde gezeigt, daß mit der neu erprobten "face-to-face-Beratung" in Gebieten mit Ein- bis Zweifamilienhaussiedlung kurzfristig eine deutliche Verbesserung des Trennverhaltens zu erzielen war, während im Geschoßwohnungsbau auch diese neue Form der Aufklärung keinen Erfolg hatte.
Im Geschoßwohnungsbau liegt das Fehlverhalten vermutlich in erster Linie an der zu geringen Motivation, die Bioabfälle ordentlich zu trennen. Hier muß versucht werden, durch entsprechende Maßnahmen die Bürger zu umweltbewußterem Verhalten anzuregen. Eine Möglichkeit wäre, die Haushalte durch Rückmeldung auf den Erfolg der durchgeführten Maßnahme hinzuweisen, um ihnen die Folge ihres Verhaltens sichtbar zu machen. Eine andere Möglichkeit wäre der Einsatz von Zwangsmaßnahmen, wie Tonnenkontrollen oder Gebührenerhöhungen. Vermutlich ist jedoch die Motivation auf diesem Weg nicht langfristig zu verbessern. Vielmehr sollte versucht werden, Problemgruppen herauszufinden und diese mit motivierenden Maßnahmen auch zu erreichen. Dies könnte in Form von Informationsveranstaltungen in den entsprechenden Wohnhäusern erfolgen.
Zum Abschluss ist anzumerken, daß diese Arbeit im Prinzip den Charakter einer Pilotstudie hat. Es konnten Tendenzen ermittelt werden, die Anreiz für weitere Nachforschungen auf dem Gebiet der Abfallberatung geben können.
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Die Getrenntsammlung von kommunalen Bioabfällen wurde eingeführt, um die Restmüllmenge zu reduzieren und zugleich eine sinnvolle Wiederverwertung der organischen Fraktion zu gewährleisten. In dem exemplarisch ausgewählten Landkreis Erding werden seit 1993 regelmäßig Störstoffuntersuchungen durchgeführt. Aus diesen geht hervor, daß vor allem im Stadtgebiet Erding die Versehrnutzung des Bioabfalles mit Störstoffen zu hoch ist. Deshalb wurde in der Vergangenheit mit verschiedenen Maßnahmen versucht...
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