Die Entwicklung und Abreife des Silo- und Körnermaises hängen u. a. von den Klima- und Wetterbedingungen ab. Andere Einflüsse auf die Abreifegeschwindigkeit, wie Boden, Düngung und Ertrag, wurden nicht in die Betrachtung miteinbezogen, da diese Beziehungen nicht untersucht wurden.
Frühfröste erweisen sich im bayerischen Raum als begrenzender Faktor, Silomais mit höherer FAO-Zahl anzubauen:
1. In Prankendorf kann durch statistische Betrachtung 6-jähriger Feldversuche Silomais bis zu der mittelspäten Reifegruppe mit FAO-Zahl 280 angebaut werden, ohne die Ernte vor Erreichen von 25 % TS in der Gesamtpflanze durchführen zu müssen. Der Erntezeitraum beträgt bei allen drei Sorten im Mittel 14 Tage; die zeitliche Verschiebung von FAO 210 zu FAO 230 ca. 11 Tage, von FAO 230 zu FAO 280 dagegen nur 4 Tage. Auf schweren Böden ergeben sich durchschnittlich 10,5 (FAO 210), 10,5 (FAO 230) und 11,5 (FAO 280) verfügbare FAT. Die Streuung ist bei der mittelspäten Reifegruppe am größten (7,3 - 15,5 verfügbare FAT), während die mittelfrühen Sorten diesbezüglich nur eine Varianz von ± 2, 5 Tage aufweisen. (FAO 210: 8,2 - 12,8 verf. FAT, FAO 230: 9,6 - 13 verf. FAT).
2. In Steinach erreichen im Untersuchungszeitraum ebenfalls wie in Frankendorf die drei Sorten FAO 210, 230 und 280 einen TS-Gehalt von 25 % in der Pflanze. Es können in manchen Jahren durch Auftreten von Frösten für die Sorten mit FAO 230 und 280 nur wenige FAT zur Ernte verbleiben. So stehen zwar im Mittel zwischen 10,4 und 12,1 FAT zur Verfügung; die Varianz zum Beispiel für FAO 280 ist aber sehr breit (3,7 – 15 verfügbare FAT). Folglich ist es möglich, daß in manchen Jahren die Ernte binnen ein paar Tagen durchgeführt werden muß, falls im optimalen Zeitraum siliert werden soll. Dies setzt allerdings eine großzügige Mechanisierung voraus, was aber in der Praxis nicht häufig anzutreffen ist. Die mittlere Erntezeitspanne für die drei Maissorten ist identisch mit der in Frankendorf. Lediglich eine zeitliche Verzögerung der Ernte um ca. eine Woche ist festzustellen.
3. Erbachshof erweist sich von den drei Untersuchungsstandorten am ungünstigsten. Hier reift nur die Maissorte mit FAO 210 in den sechs Jahren aus, während bei den anderen Sorten in manchen Jahren Frühfröste keine Ernte mit einem TS-Gehalt in der Pflanze von mehr als 25 % zulassen. Die FAO 210 verfügt im Mittel über 14,1 (Varianz: 11,8 - 19,4) FAT zur Ernte. Die Erntezeitspanne für diese Reifegruppe erstreckt sich im 6-jährigen Durchschnitt vom 12. - 30. September.
Bei Körnermais ist ähnlich wie bei Silomais ein Nord-Südgefälle festzustellen:
1. In Grucking gelangten die beiden mittelfrühen Sorten in allen Jahren (1976- 1979) vor dem 31.0ktober zu einem TS-Gehalt im Korn von mehr als 60 %. Im Jahr 1978 verzögerte sich die Abreife bei allen drei Maissorten um ca. 20 Tage gegenüber den übrigen Jahren. In diesen wurde die 60 %-Grenze innerhalb von fünf Tagen erreicht. FAO 280 reifte in drei von vier Jahren aus.
2. Am Standort Seligenstadt war nur bei FAO 210 in allen Jahren (1974 - 1979) vor dem 31. Oktober ein höherer TS-Gehalt im Korn als 60 % zu verzeichnen. Die Maissorten mit FAO 230 und 280 erreichten in zwei von sechs Jahren keine 60 % TS im Korn vor diesem Tag. Aus den Untersuchungen lassen sich folgende Schlüsse ableiten:
a. Je ungünstiger der Standort ist (hier: Erbachshof, Seligenstadt), desto größer der Unterschied der Abreifegeschwindigkeit zwischen den Reifegruppen.
b. In Jahren mit günstiger Entwicklung des Maises ist die Differenz im TS-Gehalt innerhalb einer Reifegruppe an verschiedenen Anbauorten geringer als in schlechten Maisjahren.
c. Für die Praxis dienen die ungünstigen Maisjahre als Richtschnur bei der Auswahl der anzubauenden Reifegruppe.
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Die Entwicklung und Abreife des Silo- und Körnermaises hängen u. a. von den Klima- und Wetterbedingungen ab. Andere Einflüsse auf die Abreifegeschwindigkeit, wie Boden, Düngung und Ertrag, wurden nicht in die Betrachtung miteinbezogen, da diese Beziehungen nicht untersucht wurden.
Frühfröste erweisen sich im bayerischen Raum als begrenzender Faktor, Silomais mit höherer FAO-Zahl anzubauen:
1. In Prankendorf kann durch statistische Betrachtung 6-jähriger Feldversuche Silomais bis zu der mittels...
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