Das in dezentralen Ölmühlen gewonnene Rapsöl wird zu einem Großteil als Kraftstoff für pflanzenöltaugliche Motoren erzeugt. Dafür muss das kaltgepresste Pflanzenöl die im „RK-Qualitätsstandard 05/2000“ festgelegten Anforderungen erfüllen. Neben anderen stellt die Gesamtverschmutzung ein wesentliches Qualitätsparameter dar, für die in vorgenanntem Standard ein Grenzwert von max. 25 mg/kg festgelegt wurde. Analysen des Technologie- und Förderzentrums im Jahr 2003 in Praxisanlagen zeigten, dass der festgelegte Grenzwert der Gesamtverschmutzung von 25 mg/kg von vielen Ölmühlenbetreibern nicht eingehalten wird. Die Ursache hierfür ist häufig auf Mängel in der Sicherheitsfiltration zurückzuführen. Dieser Prozess schließt, nach der Grobfiltration, den Reinigungsvorgang und damit das gesamte Ölgewinnungsverfahren ab und besitzt neben produktionsüberwachenden vor allem qualitätsbestimmenden Einfluss.
Gegenstand der hier vorliegenden Arbeit war die Untersuchung von Filtermedien hinsichtlich deren Eignung für den Einsatz bei der Sicherheitsfiltration. Unter Kenntnis der Testergebnisse von Sicherheitsfiltern aus dem Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben „Reinigung kaltgepresster Rapsöle in dezentralen Anlagen“ wurden 14 verschiedene Filtermedien (Beutel-, Tiefen-, Tiefenschichten- und Kerzenfilter) ausgewählt. Zu diesen lagen – trotz längeren Einsatzes in der Praxis – aktuell noch keine Untersuchungsergebnisse vor bzw. wurde deren Überprüfung von Seiten des Herstellers angeregt.
Bei den Versuchen wurden vor allem die qualitativen Veränderungen des eingesetzten Rapsöls vor und nach dem Prozess der Sicherheitsfiltration erfasst, indem die beiden Kenngrößen Gesamtverschmutzung und Partikelgrößenverteilung untersucht wurden. Die Analyse der Gesamtverschmutzung erfolgte, in Anlehnung an die DIN EN 12662, als Dreifachbestimmung, während die Partikelgrößenverteilung – durch Laserbeugungsspektroskopie bestimmt – aus fünf einminütigen Einzelmessungen gemittelt wurde. Zusätzlich wurden während des Versuchs die Trub- und Reinölmasse, der Massenstrom und der Flüssigkeitsdruck aufgezeichnet.
Aufgrund verfahrenstechnischer Gegebenheiten konnten die untersuchten Sicherheitsfilter in ihrer Funktionsweise nur mit geringen Mengen Rapsöl von durchschnittlich 180 kg auf ihre Filterleistung hin untersucht werden. Aussagen zur Filterstandzeit bis zur Filtererschöpfung sind deshalb nicht möglich.
Aus den erzielten Ergebnissen zeichnet sich ab, dass sich die untersuchten SUPRAdisc Tiefenschichtenfilter des Herstellers Pall Seitz Schenk auch schon bei geringen Filtrationsmengen für die Sicherheitsfiltration eignen. Mit Ausnahme der schmelzgesponnenen Polypropylenkerze wird auch mit den gewickelten Baumwollfilterkerzen und der ökonomisch plissierten Polypropylenkerze des Herstellers Amafilter BV. der notwendige Reinheitsgrad zur Verwendbarkeit als Kraftstoff erreicht. Das beste Testergebnis lieferte jedoch die Tiefenfilterpatrone XLDM1,51UFPFB POLY-FINE II MARKSMAN FILTER des Herstellers Pall Seitz Schenk mit einem nominalen Abscheidegrad von 1,5 μm. Die im Reinöl verbleibende Gesamtverschmutzung befand sich mit 3 mg/kg Filtratrückstand im untersten Bereich Nachweisgrenze der Analysentechnik.
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Das in dezentralen Ölmühlen gewonnene Rapsöl wird zu einem Großteil als Kraftstoff für pflanzenöltaugliche Motoren erzeugt. Dafür muss das kaltgepresste Pflanzenöl die im „RK-Qualitätsstandard 05/2000“ festgelegten Anforderungen erfüllen. Neben anderen stellt die Gesamtverschmutzung ein wesentliches Qualitätsparameter dar, für die in vorgenanntem Standard ein Grenzwert von max. 25 mg/kg festgelegt wurde. Analysen des Technologie- und Förderzentrums im Jahr 2003 in Praxisanlagen zeigten, dass der...
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