1) Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zwei Hopfenernteverfahren unter den Verhältnissen der Hallertau vor allem in arbeitswirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht zu vergleichen: das teilmechanische Verfahren mit den stationären Pflückmaschinen Wolf der Baureihe WHE (mit und ohne Rebenladegerät) und das vollmechanische Verfahren mit der selbstfahrenden Erntemaschine Wolf, die erst in zweifacher Ausführung existiert.
2) Die teilmechanische Ernte von Hopfen ist in ihrer Entwicklung am Höhepunkt angelangt. Die 8 verschiedenen Pflückmaschinen Wolf der Baureihe WHE (mit Pflückleistungen von 120 bis 740 Reben pro Stunde) sind voll ausgereift. Das Rebenladegerät bringt große Erleichterungen beim Ernten der Reben (Senkung des Arbeitszeitbedarfs beim Ernten der Reben von 40 - 60 AKh/ha auf 20 - 40 AKh/ha). Problematisch sind dennoch der relativ hohe Gesamtarbeitszeitbedarf von ca. 58 - 165 AKh/ha und die Umweltbelastungen bei der Ernte. Diesbezüglich ergeben sich aber innerhalb des teilmechanischen Verfahrens keine Verbesserungsmöglichkeiten mehr.
3) Der Einsatz der selbstfahrenden Erntemaschine Wolf bei der Ernte 1981 im Anbaugebiet Jura hat gezeigt, daß unter günstigen Bedingungen innerhalb des vollmechanischen Ernteverfahrens überzeugende Leistungen möglich sind (bei einer Schlaglänge von 150 Reben: 440 Reben/h, Hersbrucker Sorte), wobei aber die übermäßig hohe Störungsanfälligkeit der Maschine noch reduziert werden muß.
Aufgrund einer optimalen Arbeitsorganisation und eines Arbeitszeitbedarfs von ca. 28 AKh/ha (Durchschnittswert für die Hallertau) stellt das vollmechanische Ernteverfahren in arbeitswirtschaftlicher Hinsicht sicherlich eine sehr gute Lösung dar.
Doch wegen des relativ hohen Anschaffungspreises der selbstfahrenden Erntemaschine von 226 000 DM erweist sich für den Durchschnittsbetrieb der Hallertau diese neue Hopfenerntetechnik als völlig unrentabel. Für einen Betrieb mit einer Hopfenfläche von 8 ha ergeben sich bei der teilmechanischen Ernte (mit stationärer Pflückmaschine Wolf WHE 280/S, Anschaffungspreis: 99 000 DM; ohne Rebenladegerät) Kosten von 2 760 DM/ha, während beim vollmechanischen Verfahren Kosten von 3 809 DM/ha entstehen.
Erst ab einer Erntefläche von ca. 18 ha wird die vollmechanische Ernte zum kostengünstigsten Ernteverfahren. Stellt man z.B. bei der maximalen Saisonernteleistung von 25 ha der selbstfahrenden Erntemaschine Wolf die leistungsmäßig gleiche stationäre Pflückmaschine Wolf WHE 480/DS mit einem Anschaffungspreis von 170 000 DM (bzw. mit Rebenladegerät: 193 959 DM) gegenüber, so liegen die Erntekosten der vollmechanischen Ernte mit 2 019 DM/ha ohne Rebenladegerät und 1 901 DM/ha mit Rebenladegerät (bei diesen Beträgen sind die Trocknungskosten nicht enthalten).
4) Zukunftsaussichten: Wie aus den obigen Angaben hervorgeht, kommt ein Kauf der selbstfahrenden Hopfenerntemaschine Wolf nur für Betriebe, Maschinengemeinschaften oder Maschinenringe mit Ernteflächen von über 18 ha in Frage.
Da aber derzeit die meisten Betriebe in der Hallertau mit neuen stationären Pflückmaschinen eingedeckt sind, wird sich das vollmechanische Ernteverfahren in den nächsten Jahren nur zögernd ausdehnen können.
Den totalen Umschwung in der Hopfenerntetechnik heute schon vorauszusagen, wäre sicherlich verfrüht, aber er wird bestimmt nur möglich sein nach einem entsprechenden „Umdenken“, so wie es bei Einführung des Mähdreschers der Fall war.
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1) Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zwei Hopfenernteverfahren unter den Verhältnissen der Hallertau vor allem in arbeitswirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht zu vergleichen: das teilmechanische Verfahren mit den stationären Pflückmaschinen Wolf der Baureihe WHE (mit und ohne Rebenladegerät) und das vollmechanische Verfahren mit der selbstfahrenden Erntemaschine Wolf, die erst in zweifacher Ausführung existiert.
2) Die teilmechanische Ernte von Hopfen ist in ihrer Entwicklung am Höhepun...
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