Die Untersuchungen zur Bestimmung der Konsistenz von Gülle und Flüssigmist ergaben einen Vorschlag zur objektiven Beurteilung nach den allgemein gültigen und verständlichen Begriffen "wässrig, suppig, breiig, sumpfig und fest" mit jeweiligen Zwischenstufen. Zur Ermittlung eines objektiven Maßstabes für die Dungkonsistenz wurde das Fließvermögen auf einer schiefen Ebene untersucht. Der grobe Feststoffanteil wurde durch Sieben und Auswaschen gewonnenen. An den konsistenzabhängigen Leistungen von bekannten Pump- und Rührgeräten wird der Aussagewert des gefundenen Konsistenzfaktors über die technische Beschaffenheit der Dungsubstrate aufgezeigt. Die Untersuchungen verschiedener Einflüsse auf den Konsistenzfaktor (kf) brachten folgende Ergebnisse:
1. Mit einem Bestimmtheitsmaß von R² = 0,9086 kann mit Vorbehalt gesagt werden, daß zwischen dem Konsistenzfaktor des Kotes und der Verdaulichkeit der organischen Substanz des Futters ein funktioneller Zusammenhang besteht.
2. In Mischversuchen konnte gezeigt werden, daß die Beimengung gleicher Gewichtseinheiten von pflanzlichen Substanzen unterschiedliche Konsistenzfaktoren zur Folge hat. Mit gleichen Mengen von Heuhäcksel (25 mm lang, 88 % TS), Strohhäcksel(10 mm lang, 85 % TS), Sägespänen (80 % TS), Torfmull (75 % TS) und Maissilage (2 mm, 28 % TS) fiel der Konsistenzfaktor stufenweise.
3. Mineralische Beimengungen haben auf den Konsistenzfaktor nur einen geringen Einfluß. Der technische Schwierigkeitsgrad eines durchschnittlichen Kot- Harn-Gemisches wird durch eine Sandmenge von 500 g/GV/Tag nur um ca. 2,5 kf erhöht.
4. Je nach Niederschlagsmenge bzw. Verdunstungsrate und der raumförmigen Verteilung von Flüssigdung kann der Konsistenzfaktor unterschiedlichen Veränderungen unterliegen. Zertretener Kot kann z. B. bei gleichen Umweltbedingungen eine neunmal größere Wassermenge an die Atmosphäre abgeben als unzertretener Kot.
5. Aus Versuchen läßt sich ableiten, daß der Konsistenzfaktor mit zunehmendem Zerteilungsrad der Feststoff-Trockensubstanz abnimmt, während das Saugvermögen der Feststoffpartikelchen gleichzeitig steigt.
6. Die Entmischungserscheinungen bedingen während der Lagerung von Gülle und Flüssigmist Schichten von unterschiedlicher Konsistenz. Die Gründe für die Entmischungen dürften in den unterschiedlichen Raumgewichten der einzelnen Substanzen des Feststoff-Flüssigkeits-Gemisches und in dem mangelnden Zerkleinerungs- und Mischeffekt zu suchen sein. Untersuchungen ergaben, daß mit zunehmender Füllhöhe der Konsistenzfaktor steigt und das spezifische Gewicht fällt.
Eine statistische Erfassung ergab, daß die Schwimmschichtstärke mit einem Bestimmtheitsmaß von R² = 0,8226 mit der Füllhöhe und der täglichen Einstreumenge/GV in einem funktionellen Zusammenhang steht.
Während der Lagerung von Flüssigmist konnte bei einer Dauertemperatur von 20 °C ein kontinuierlich steigender Trockensubstanzabbau und damit eine geringe Abnahme des Konsistenzfaktors festgestellt werden.
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Die Untersuchungen zur Bestimmung der Konsistenz von Gülle und Flüssigmist ergaben einen Vorschlag zur objektiven Beurteilung nach den allgemein gültigen und verständlichen Begriffen "wässrig, suppig, breiig, sumpfig und fest" mit jeweiligen Zwischenstufen. Zur Ermittlung eines objektiven Maßstabes für die Dungkonsistenz wurde das Fließvermögen auf einer schiefen Ebene untersucht. Der grobe Feststoffanteil wurde durch Sieben und Auswaschen gewonnenen. An den konsistenzabhängigen Leistungen von b...
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