In einer prospektiven Untersuchung wurde bei 84 Patientinnen mit Ovarialkarzinom das Knochenmark auf zytokeratin (CK)-positive Zellen gescreent. Von 13 Patientinnen wurde zu zwei verschiedenen Zeitpunkten Knochenmark entnommen, jeweils vor und nach einer neoadjuvanten Chemotherapiebehandlung. Der Nachweis CK-positiver Zellen erfolgte durch Immunfluoreszenzdoppelfärbungen, die an einem konfokalen Laser-Scan-Mikroskop (CLSM) ausgewertet wurden. Neben dem Nachweis von CK, der im mesenchymalen Organ Knochenmark die Zellen als epitheliale Tumorzellen detektierte, wurden diese Zellen auf das Vorhandensein von uPA-R, einem tumorassoziierten Proteolysefaktor überprüft. Um die Phänotypisierung der CK-positiven Zellen zu erweitern, wurde eine neue Doppelimmunfluoreszenzfärbung für CK und HER-2/neu, einem weiteren tumorbiologischen Faktor, erarbeitet. Bei 26 der 84 Patientinnen (31,0%) konnten CK-positive Zellen im Knochenmark nachgewiesen werden. Die Patientinnen mit CK-positiven Zellen im Knochenmark unterschieden sich hinsichtlich der rezidivfreien Überlebenszeit und dem Gesamtüberleben nicht signifikant von den Patientinnen mit negativem Knochenmarkstatus. Ein Einfluss einer neoadjuvanten Chemotherapie auf das Vorhandensein von CK-positiven Zellen im Knochenmark konnte nicht gezeigt werden. Auf allen mit der CK-/uPA-R-Doppelimmunfluoreszenzfärbung identifizierten CK-positiven Zellen war auch in unterschiedlicher Intensität uPA-R nachzuweisen. Das Ausmaß der uPA-R-Expression hatte keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die rezidivfreie Überlebenszeit bzw. Gesamtüberlebenszeit der Patientinnen. Eine CK-/HER-2/neu-Doppelimmunfluoreszenz- färbung konnte an Zelllinienpräparaten erfolgreich entwickelt werden. Ihr Einsatz muss nun noch in großer Fallzahl an Knochenmarkzytospins erfolgen. Die Phänotypisierung der gefundenen CK-positiven Zellen ist Voraussetzung für erfolgreiche, zukünftige Therapieoptionen mit humanisierten, monoklonalen Antikörpern oder anderen zielgerichteten Therapien, die an disseminierten Tumorzellen angreifen.
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In einer prospektiven Untersuchung wurde bei 84 Patientinnen mit Ovarialkarzinom das Knochenmark auf zytokeratin (CK)-positive Zellen gescreent. Von 13 Patientinnen wurde zu zwei verschiedenen Zeitpunkten Knochenmark entnommen, jeweils vor und nach einer neoadjuvanten Chemotherapiebehandlung. Der Nachweis CK-positiver Zellen erfolgte durch Immunfluoreszenzdoppelfärbungen, die an einem konfokalen Laser-Scan-Mikroskop (CLSM) ausgewertet wurden. Neben dem Nachweis von CK, der im mesenchymalen Organ...
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