Hintergrund: Das Spastiker-Zentrum München ist eine seit 50 Jahren bestehende Spezialeinrichtung zur Behandlung und ganzheitlichen Förderung von Menschen mit infantiler Cerebralparese (ICP). Das Zentrum bietet mit seinem Berufsbildungswerk Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ICP aus dem gesamten Bundesgebiet die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss zu erwerben und anschließend eine auf die Behinderung abgestimmte Berufsausbildung zu erlangen. Häufig stellt dies die einzige Ausbildungsmöglichkeit für den behinderten Jugendlichen dar. Ergebnisse einer Vollerhebungsstudie über die berufliche Situation, Arbeitslosigkeit, Persönlichkeits- sowie gesundheitliche Entwicklung der Absolventen der letzten 30 Jahre des Spastiker-Zentrums München werden vorgestellt.
Fragestellung: Ziel der Studie war es Langzeitergebnisse über die berufliche und soziale Integration von Menschen mit ICP zu erhalten und Einflüsse des Schweregrades der Behinderung auf die Faktoren Arbeit, bzw. Arbeitslosigkeit zu analysieren. Zusätzlich wurden Ergebnisse in Bezug auf gesundheitliche Situation und Persönlichkeitsentwicklung erhoben.
Material und Methoden: 594 Absolventen des Spastiker-Zentrums München der letzten 30 Jahre wurden mit Hilfe eines selbst entwickelten Fragebogens im Hinblick auf Arbeitstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Schwere der Behinderung, gesundheitliche Situation, Wohnform und Persönlichkeitsentwicklung befragt. Die statistische Auswertung erfolgte durch SPSS 12.0, Häufigkeitsverteilungen und non-parametrische Tests.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote lag bei 58,4%. 97% aller Absolventen schlossen die Ausbildung erfolgreich ab. 80% der Absolventen waren seit Abschluss ihrer Berufsausbildung überwiegend in Arbeit. Aktuell haben 75% Arbeit und 15% sind arbeitslos. Es gab keinen statistischen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Behinderung und beruflicher Integration. Neben der beruflichen Integration interessierte auch die gesundheitliche Situation und die Persönlichkeitsentwicklung der Absolventen. Bei einem Drittel der Patienten hat sich die gesundheitliche Situation verbessert, während sie bei mehr als der Hälfte stabil blieb. 85% der Absolventen betonten die Verbesserung der Selbstständigkeit, des Selbstbewusstseins und der Kontaktfreudigkeit während der Zeit im Spastiker-Zentrum.
Schlussfolgerung: Diese erfreulichen Ergebnisse zeigen, dass berufliche Rehabilitation mit multimodaler Förderung behinderte Jugendliche auf die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes vorbereitet und hohe Integrationsquoten sichert. Sie sollten Motivation dafür sein, sich weiterhin um die Integration behinderter Menschen zu bemühen und diese zu fördern.
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Hintergrund: Das Spastiker-Zentrum München ist eine seit 50 Jahren bestehende Spezialeinrichtung zur Behandlung und ganzheitlichen Förderung von Menschen mit infantiler Cerebralparese (ICP). Das Zentrum bietet mit seinem Berufsbildungswerk Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ICP aus dem gesamten Bundesgebiet die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss zu erwerben und anschließend eine auf die Behinderung abgestimmte Berufsausbildung zu erlangen. Häufig stellt dies die einzige Ausbildungsmöglic...
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