Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob eine moralische Verpflichtung besteht, Menschen ein naturverbundenes Leben zu ermöglichen. Inwiefern eine solche Pflicht durch eine von Uta Eser entwickelte Argumentation auf Grundlage des Fähigkeiten-Ansatzes Martha Nussbaums plausibel begründet werden kann und welchen Einwänden die Argumentation begegnen können muss, wurde mittels philosophischer Argumentanalyse untersucht. Dabei ist die Klärung des zentralen Begriffs der ‚Naturverbundenheit als Option des Guten Lebens‘ sowie die dem Fähigkeiten-Ansatz zugrunde liegende aristotelische Ethik wesentlich.
Als Ergebnis ist festzuhalten, dass der moralische Anspruch auf die volle Entfaltung von Naturverbundenheit allein daraus begründet werden kann, dass sie eine grundmenschliche Fähigkeit ist, deren Verwirklichung zu einem erfüllenden Leben beiträgt. Es konnte gezeigt werden, dass es eine Frage der Gerechtigkeit und des politischen Handelns ist, diejenigen Lebensumstände herzustellen, in denen Menschen die Entscheidung für ein Leben im Einklang mit der Natur möglich ist. Die in bedeutungsvollen Mensch-Natur-Beziehungen enthaltenen relationalen Werte sind dabei eine sinnvolle Ergänzung der vormals dichotomen Einteilung in instrumentelle und intrinsische Werten und können einen gleichberechtigten Austausch zwischen den verschiedenen Wertauffassungen erlauben.
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob eine moralische Verpflichtung besteht, Menschen ein naturverbundenes Leben zu ermöglichen. Inwiefern eine solche Pflicht durch eine von Uta Eser entwickelte Argumentation auf Grundlage des Fähigkeiten-Ansatzes Martha Nussbaums plausibel begründet werden kann und welchen Einwänden die Argumentation begegnen können muss, wurde mittels philosophischer Argumentanalyse untersucht. Dabei ist die Klärung des zentralen Begriffs der ‚Naturverbunde...
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