Hintergrund und Studienziele: Versuche, die Diagnostik und Therapie der Helicobacter pylori (Hp)- Infektion zu standardisieren, haben zu vielfältigen Publikationen von Leitlinien verschiedener gastroenterologischer Fachgesellschaften in Europa und den USA geführt. Dennoch gibt es kaum Daten zur Anwendung dieser Leitlinien in der Routine bei Gastroenterologen und Hausärzten, oder zur Compliance und Akzeptanz der Patienten in der Routineversorgung. Mit der vorliegenden Arbeit ist deshalb 6-9 Monate nach der Erstveröffentlichung der Deutschen Leitlinie deren Umsetzung in der Praxis untersucht worden. Patienten und Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung aller ÖGD- Befunde, die innerhalb eines Monats in 11 teilnehmenden Zentren ( 2 Universitätskliniken; 9 gastroenterologische Fachpraxen) von insgesamt 24 Untersuchern erstellt wurden. Befunde mit der Indikation Sodbrennen, Diarrhoe, Tumor und Kontrolluntersuchung nach Eradikation, Gastrektomie, therapeutischer Gastroskopie ( z.B. Varizenbehandlung) wurden ausgeschlossen. Die Diagnosen und Behandlungsvorschläge der Gastroenterologen wurden festgehalten. Danach erhielten die zur Untersuchung überweisenden Hausärzte und im Anschluss die untersuchten H.p.-positiven Patienten jeweils einen Fragebogen über H.p.- Diagnose, Behandlungsindikation, Durchführung und Kontrolluntersuchungen. Ergebnisse: 772 Befunde wurden in die Studie eingeschlossen. 287 auswertbare Arztfragebögen (47%) und 265 auswertbare Patientenfragebögen (59%) wurden zurückgeschickt. Die Gastroenterologen empfahlen bei etwa 90% der Ulkuspatienten und bei 9% der Gastritis/ NUD- Patienten eine Eradikation. Die Hausärzte sahen nur in 82% der Ulcera eine absolute Indikation, in 6% bzw. 42% der NUD- Patienten eine absolute odder relative Indikation zur H.p.-Therapie. Bei den Patienten gaben 52% an, eine spezifische H.p.-Therapie erhalten zu haben. Ulzera waren laut Befunden in 22% aller Patienten vorhanden. Kontrolluntersuchungen wurden von 75% dder Hausärzte für nötig befunden, aber nur 23% der befragten Patienten gaben an, eine Kontrolluntersuchung ( in91% mittels ÖGD)erhalten zu haben. Folgerung: Leitlinien werden bezüglich der verordneten Therapie gut von Gastroenterologen und in etwas geringerem Ausmass auch von Hausärzten befolgt.. Bezüglich der weniger klar formulierten Eradikationsindikation "Gastritis/NUD" ist das Verhalten von Gastroenterologen und zuweisenden Kollegen unterschiedlich. Kontrolluntersuchungen werden seltener durchgeführt, als für nötig erachtet, zudem sind die betroffenen Patienten über das Eradikationsergebnis sehr unzureichend informiert.
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Hintergrund und Studienziele: Versuche, die Diagnostik und Therapie der Helicobacter pylori (Hp)- Infektion zu standardisieren, haben zu vielfältigen Publikationen von Leitlinien verschiedener gastroenterologischer Fachgesellschaften in Europa und den USA geführt. Dennoch gibt es kaum Daten zur Anwendung dieser Leitlinien in der Routine bei Gastroenterologen und Hausärzten, oder zur Compliance und Akzeptanz der Patienten in der Routineversorgung. Mit der vorliegenden Arbeit ist deshalb 6-9 Monat...
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