Das Antriebssystem ist seit jeher eine kritische und anspruchsvolle Komponente der Raumfahrt, insbesondere aufgrund der extremen thermischen Belastungen in der Brennkammer, die die verwendeten Materialien an ihre Grenzen bringen. Daher benötigen Raketentriebwerke fortschrittliche Kühlmechanismen und Kombinationen dieser. Eine Möglichkeit, die thermische Belastung des Triebwerks zu reduzieren, sind Wärmedämmschichten, die eine höhere Betriebstemperatur als das Brennmaterial aufweisen und isolierend wirken. Diese Beschichtungen lassen sich leicht aufbringen, ohne dass die Konstruktion des Antriebs großartig geändert werden muss, Sie helfen der Kammer, mit Heißgastemperaturen von bis zu 3500 K und Temperaturgradienten von bis zu 1000 K/mm in der Nähe der Kammerwand zurechtzukommen [43]. Diese schwierigen Bedingungen machen herkömmliche Messungen physikalischer Eigenschaften schwierig oder unmöglich. Bei kapazitiv gekühlten Kammern in Raketentriebwerken liegt das Hauptaugenmerk
auf dem Wärmestrom der Verbrennungsgase zur und dann durch die Wand. Traditionell stützt sich die Bestimmung des Wärmestroms auf empirische Korrelationen und globale kalorimetrische Messungen. Die Methode der inversen Wärmeübertragung ermöglicht nun jedoch eine lokale Analyse des Wärmestroms anhand von experimentellen Daten, was die Klassifizierung von Wärmedämmschichten für ein kleines Weltraumtriebwerk mit den Treibstoffen Methan und Sauerstoff ermöglicht.
Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, die Leistung und den Schutz der Raketenkammer zu verbessern, indem das Potenzial von zwei verschiedenen Wärmedämmschichtsystemen untersucht wird. Ein keramisches System, bestehend aus YSZ/NiCrAlY, und ein metallisches System, bestehend aus einem Rene80/NiCuCrAl- Material, wurden auf ein kapazitiv gekühltes Kupferkammersegment aufgebracht und experimentelle Daten wurden gesammelt. Die Wahl der Beschichtungen beruhte auf einer umfassenden Untersuchung geeigneter Materialien und Herstellungsverfahren. Zur Auswertung der gesammelten Daten wurde eine Bewertungsmethode auf der Grundlage einer inversen Wärmeleitungsmethode in Kombination mit einem konjugierten Gradientenalgorithmus implementiert und validiert. Beide Beschichtungen zeigten eine Verringerung der Wärmestromverteilung und die Temperaturen des Kupfersubstrats wurden gesenkt, wie viel hängt vom jeweiligen Lastpunkt ab. Bei einem Druckpunkt von 10 bar und einer ROF von 3.1 verringert die keramische Beschichtung den Wärmestrom im Durchschnitt über die Länge des beschichteten Segments um etwa 14.6% und die metallische Beschichtung um 11.2%. Es werden Vorschläge für weitere Untersuchungen gemacht.
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Das Antriebssystem ist seit jeher eine kritische und anspruchsvolle Komponente der Raumfahrt, insbesondere aufgrund der extremen thermischen Belastungen in der Brennkammer, die die verwendeten Materialien an ihre Grenzen bringen. Daher benötigen Raketentriebwerke fortschrittliche Kühlmechanismen und Kombinationen dieser. Eine Möglichkeit, die thermische Belastung des Triebwerks zu reduzieren, sind Wärmedämmschichten, die eine höhere Betriebstemperatur als das Brennmaterial aufweisen und isoliere...
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