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Originaltitel:
Co-existence of brown bears and men in Slovenia
Übersetzter Titel:
Zusammenleben von Braunbär und Mensch in Slowenien
Autor:
Kaczensky, Petra
Jahr:
2001
Dokumenttyp:
Dissertation
Fakultät/School:
Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Betreuer:
Schroeder, W. (Prof. Dr.)
Gutachter:
Schroeder, W. (Prof. Dr.); Baeumler, W. (Prof. Dr.)
Format:
Text
Sprache:
en
Fachgebiet:
BIO Biowissenschaften
Stichworte:
activity pattern; brown bear; barriers; trapping; chemical restrain; habitat use; human dimension; mortality; Slovenia; spatial organization; questionnaire survey; Ursus arctos
Übersetzte Stichworte:
Aktivitätsmuster; Braunbär; Barrieren; Fang; Fragmentation; Habitatnutzung; Human Dimension; Mortalität; Narkose; Slowenien; Raumnutzung; Umfrage; Ursus arctos;
Schlagworte (SWD):
Braunbär ; Koexistenz; Mensch; Slowenien
TU-Systematik:
BIO 722d; BIO 794d; BIO 930d
Kurzfassung:
Brown bears (Ursus arctos) are making a comeback into the Alps and other areas of their former distribution range. Slovenia is located at the transition between the Dinaric Mountain Range in the south and the Alps in the north. Its bear population is of high international interest, because presently it is the only source for a natural re-colonization of the Alps. In addition, life conditions of bears in Slovenia are similar to those in other present and potential bear areas in central and southe...     »
Übersetzte Kurzfassung:
Braunbären (Ursus arctos) kehren in die Alpen und in andere Gebiete ihres früheren Verbreitungsgebietes zurück. Da Slowenien am Übergang des Dinarischen Gebirges in die Alpen liegt nimmt es eine Schlüsselposition ein. Die slowenische Bärenpopulation ist im Moment die einzige Quelle für eine natürliche Wiederbesiedlung der Alpen mit Bären. Außerdem sind die Lebensbedingungen der Bären in Slowenien typisch für die meisten Gebiete Zentral- und Südeuropas. Schutz- und Managementstrategien aus Slowenien sind daher von hoher internationaler Relevanz. Das Ziel meiner Doktorarbeit war es: (1) den Einfluß menschlicher Landnutzung auf das Aktivitätsverhalten und die Habitatnutzung von individuellen Bären zu untersuchen, (2) abzuschätzen inwieweit die Autobahn Ljubljana-Razdrto eine Barriere bzw. ein Mortalitätsrisiko darstellt und (3) die Einstellung und den Wissensstand der slowenischen Bevölkerung zum Bären und zum Bärenmanagement in Slowenien zu erfassen. In Kapitel 4.1. beschreibe ich unsere Erfahrungen mit Fang, Narkose und Besenderung von 25 verschiedenen Bären bei 31 Fangereignisse in Slowenien 1993-1998. Ein besonderer Fokus liegt auf Sicherheitsvorkehrungen die das Risiko für den Bären, die Fangmannschaft und die lokale Bevölkerung minimieren. Mit der entsprechenden Erfahrung und Ausrüstung ist der Fang mit Aldrich Fußschlingen eine sichere, sehr selektive und effiziente Methode in geschlossenen Waldgebieten. In Kapitel 4.2. beschreibe ich das Aktivitätsmuster von 16 verschiedenen Bären die zwischen 1982-1998 in Slowenien und Kroatien überwacht wurden. Logistischen Regressionsanalysen, Cluster Analysen und bivartiater Statistik ergaben, daß vor allem die Tageszeit und die Altersklasse die Aktivität maßgeblich beeinflussen. Aus unseren Analysen schließen wir, daß die vorwiegend nächtliche Aktivität adulter Bären durch negative Erfahrungen mit dem Menschen erlernt wird. In Kapitel 4.3. beschreibe ich die Habitatnutzung von 17 verschiedenen Bären die in Slowenien von 1993-1998 überwacht wurden. Mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems untersuchte ich die Habitatwahl der Bären individuell auf zwei räumlichen Ebenen und mit drei verschiedenen Ansätzen: (1) ein Vergleich von Bärenpeilungen mit Zufallspunkten, (2) " Compositional Analysis" und (3) die Zusammensetzung verschiedenen großer Home Range Schätzer. Es zeigte sich, daß Bären ihrer Bewegungen auf bewaldetes Habitat beschränken, darüber hinaus aber menschliche Infrastruktur kaum meiden. In einer Landschaft mit hoher Waldbedeckung, geringer Fragmentation und kaum Wilderei scheint das Störungs- und Verdrängungspotential von Straßen und Ortschaften gering zu sein. In Kapitel 4.4. beschreibe ich den Einfluß der Autobahn Ljubljana-Razdrto auf die Raumnutzung von 15 verschiedenen Bären, die sich in der Nähe dieser Verkehrsachse aufhielten. Die Nähe zur Autobahn und der parallel verlaufenden Eisenbahn wurde von den Bären nicht gemieden, allerdings wirkten diese Verkehrsachsen als Filter für räumliche Bärenbewegungen und stellten ein nicht unerhebliches Mortalitätsrisiko dar. Obwohl die beiden Verkehrsachsen im Moment noch keine Bedrohung für den Zusammenhalt und das Überleben der Bären in Slowenien darstellen, wären Ausgleichsmaßnahmen wünschenswert; auch andere Wildtiere würden davon profitieren. In Kapitel 4.5. beschäftige ich mich mit der sozialen Komponente im Zusammenleben von Braunbär und Mensch. Die Analyse von 1519 Fragebögen aus zwei Untersuchungsgebieten ergab, daß der Bär in beiden Gebieten eine hohe Wertschätzung durch die Bevölkerung genießt, unabhängig von der sehr unterschiedlichen Konfliktsituation. Allerdings ist die Akzeptanz für eine weitere Erhöhung des Bärenbestandes in beiden Gebieten gering. Die Angst vor dem Bären und Schäden an Haustieren waren die wichtigsten Einflußfaktoren für die Einstellung zum Bären; Wissensstand, Wohnort und soziodemographische Faktoren waren dagegen kaum von Bedeutung. Die Befragten zeigten ein großes Interesse am Thema Bär, wobei Fragen zur zukünftigen Populationsentwicklung und zum Verbreitungsgebiet in Slowenien höchste Priorität hatten. Die naturräumlichen Voraussetzungen für den Bären sind in Slowenien noch sehr gut. Trotzdem gibt es natürlich Konflikte und diese erfordern internationale Zusammenarbeit und Koordination. Mehr Initiative von Seiten der Bärenmanager wäre hier notwendig - ohne internationale Gelder wird dies aber kaum möglich sein. Allerdings hängt die weitere Entwicklung der Bärenpopulation in den Alpen ganz entscheidend vom zukünftigen Bärenmanagement in Slowenien ab.
Veröffentlichung:
Universitätsbibliothek der TU München
WWW:
https://mediatum.ub.tum.de/?id=603563
Hinweis:
eingereicht bei Fakultät für Forstwissenschaften (aufgegangen im Wissenschaftszentrum Weihenstephan)
Eingereicht am:
25.10.2000
Mündliche Prüfung:
30.01.2001
Dateigröße:
40939020 bytes
Seiten:
239
Urn (Zitierfähige URL):
https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:91-diss2001013016373
Letzte Änderung:
28.03.2007
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