Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die faunistische und genetische Diversität von Käferzönosen in unterschiedlich genutzten bzw. gestörten Waldbeständen zu vergleichen. Hierzu wurden im Bergmischwaldbereich des Nationalparks Bayerischer Wald vier Varianten definiert und jeweils drei Flächen ausgewählt: (1) Ungenutzt; seit 20 bis 30 Jahren nicht mehr genutzt (Referenzvariante), (2) Borkenkäferbefall; wie die Referenzvariante, aber der Fichtenaltbestand wurde durch Buchdruckerbefall (Ips typographus) abgetötet, (3) Einzelstammnutzung; einzelstammweise bis kleinflächig-femelartig genutzte Waldbestände und (4) Räumung; Intensiveingriff zur Borkenkäferbekämpfung in der Randzone des Nationalparks. Zur Erfassung der faunistischen Diversität in den Vegetationsperioden 2000 und 2001 dienten Bodenphotoeklektoren, Bodenfallen und Lufteklektoren. Eine Auswertung der Fänge basierend auf die Arten- und Individuenzahlen erfolgte für die Käfer-Familien Staphylinidae, Carabidae, Curculionidae, Elateridae, Byrrhidae, Scolytidae, Cerambycidae und Latridiidae. Zwischen den bewirtschafteten Flächen und den Flächen der Varianten Ungenutzt bzw. Borkenkäferbefall wurden keine Diversitätsunterschiede gefunden. Die Räumungsflächen unterschieden sich aber deutlich von den übrigen Varianten: Die Artenzahlen waren in erstgenannter durch die Zuwanderung von Offenlandarten höher, die Häufigkeit typischer Waldarten nahm indes ab. Die genetische Diversität wurde an den zwei waldtypischen Käfer-Arten Athous subfuscus (Elateridae) und Pterostichus oblongopunctatus (Carabidae) mittels Allozym-Elektrophorese untersucht. Die Populationen der Variante Räumung wiesen bei beiden Arten die höchsten Werte bei der Heterozygotie auf und bei A. subfuscus auch für die Gendiversität. Dies wird auf die zunehmende Habitatheterogenität auf dieser intensiv gestörten Variante zurückgeführt. Eine Verknüpfung zwischen faunistischer und genetischer Diversität wird diskutiert.
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Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die faunistische und genetische Diversität von Käferzönosen in unterschiedlich genutzten bzw. gestörten Waldbeständen zu vergleichen. Hierzu wurden im Bergmischwaldbereich des Nationalparks Bayerischer Wald vier Varianten definiert und jeweils drei Flächen ausgewählt: (1) Ungenutzt; seit 20 bis 30 Jahren nicht mehr genutzt (Referenzvariante), (2) Borkenkäferbefall; wie die Referenzvariante, aber der Fichtenaltbestand wurde durch Buchdruckerbefall (Ips t...
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