Die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms ist radikaleren Methoden nicht unterlegen, was in der Literatur immer wieder bewiesen wurde. Ihre Effektivität in Bezug auf lokale Kontrolle, fernmetastasenfreies Intervall und Gesamtüberleben ist von den verschiedensten Faktoren abhängig. Die vorliegende Arbeit konnte den Einfluß einiger dieser Faktoren auf den Verlauf bei 91 Patientinnen der Frauenklinik vom Roten Kreuz nachvollziehen. Die Besonderheit der Daten besteht darin, dass zum einen sämtliche Patientinnen von demselben Operateur operiert wurden, was qualitative Unterschiede weitgehend ausschließt; zum anderen wurden nicht nur R1 und R0, sondern innerhalb der R0-Resektionen noch verschiedene Gruppen unterschieden und die gefundenen Ergebnisse mit dem postoperativen Zeitintervall korreliert. Zentrale Bedeutung kommt der Breite des tumorfreien Resektionsrandes zu. Drei Millimeter sind hier zum Schutz vor einem Lokalrezidiv mindestens anzustreben, was offenbar nicht immer ohne weiteres zu erreichen ist, auch wenn man Qualitätsunterschiede zwischen Operateuren als Variable ausschließen kann. Es konnte gezeigt werden, dass das postoperative Zeitintervall bis zum Beginn der Strahlentherapie, auch im Zusammenhang mit dem Resektionsstatus, wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle spielt. Weiteren Faktoren, wie der Tumorgrösse, dem Nodalstatus, dem Steroidhormonrezeptorstatus und dem Alter der Patientinnen kommt ebenfalls Bedeutung für den Krankheitsverlauf, insbesondere für Fernmetastasierung und Gesamtüberleben zu. Auf Grund der relativ kurzen Nachbeobachtungszeit und der wenigen Ereignisse ist es nicht verwunderlich, dass keine signifikanten Korrelationen gefunden wurden. Die Daten zu Lokalrezidivrate, Fernmetastasierung und eingeschränkt auch zum Gesamtüberleben aus der vorliegenden Arbeit reihen sich gut in die bekannten Literaturdaten ein. Die Verläufe nach dem Wiederauftreten der Erkrankung zeigten sich aber bei kleiner Fallzahl inhomogen. Sie waren nur im Rahmen von Fallbeschreibungen darstellbar, wie auch die sekundären Therapiekonzepte. Zusammenfassend sei gesagt, dass die hier gefundenen Ergebnisse, sowohl bereits bekannte Aspekte in der Therapie des Mammakarzinoms bestätigen, als auch Zusammenhänge und Details aufzeigen konnten, denen bislang nur wenig Beachtung geschenkt wurde. Eine Bestätigung der Ergebnisse in grösseren Kollektiven und mit längerer Nachbeobachtungszeit muß das Ziel zukünftiger Projekte sein.
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Die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms ist radikaleren Methoden nicht unterlegen, was in der Literatur immer wieder bewiesen wurde. Ihre Effektivität in Bezug auf lokale Kontrolle, fernmetastasenfreies Intervall und Gesamtüberleben ist von den verschiedensten Faktoren abhängig. Die vorliegende Arbeit konnte den Einfluß einiger dieser Faktoren auf den Verlauf bei 91 Patientinnen der Frauenklinik vom Roten Kreuz nachvollziehen. Die Besonderheit der Daten besteht darin, dass zum einen sämt...
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