Säuglingskoliken, auch Dreimonatskoliken genannt, werden nur selten als möglicher Prädiktor für spätere Verhaltensauffälligkeiten herangezogen. Die Diagnostik davon gestaltet sich innerhalb der Pädiatrie daher häufig als langwierig, da vorangegangene infantile Koliken des Kindes oft nicht berücksichtigt werden. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist daher die Untersuchung, ob Säuglinge mit Dreimonatskoliken ein erhöhtes Risiko haben, Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter zu entwickeln. Daraus abgeleitet wird zusätzlich analysiert, welcher Bereich des Problemverhaltens (externalisierend oder internalisierend) häufiger bei exponierten Kindern auftritt.
In dieser Abschlussarbeit wird zunächst eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Diese gliedert sich in die Schritte Konkretisierung der Forschungsfragen, Vorbereitung der Recherchestrategie, Durchführung und Dokumentation der Recherche, Screening sowie Bewertung der Literatur. Die primäre Forschungsfrage wird dabei ins PICO-Schema übersetzt. Des Weiteren können mittels expliziter Einschlusskriterien sowie dem Literaturscreening des Titels, Abstracts und Volltextes fünf finale Publikationen in die Ergebnisanalyse einbezogen werden.
Die Darstellung, Untersuchung und Auswertung der Studienergebnisse zeigen, dass Kinder mit ehemaligen Säuglingskoliken häufiger Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter entwickeln als nicht-exponierte Kinder. Im weiteren Verlauf falsifiziert eine Publikation die Hypothese bzgl. eines möglichen Zusammenhangs, nachdem verschiedene Confounder in die Untersuchung einbezogen wurden. Dennoch wird insgesamt eine positive Korrelation festgestellt, wodurch zusätzlich die sekundäre Forschungsfrage beantwortet werden kann. Innerhalb zweier Studien stehen internalisie-rende Auffälligkeiten im Vordergrund, bei einer weiteren externalisierende sowie bei einer Publikation sowohl internalisierende als auch externalisierende. Säuglinge mit Dreimonatskoliken entwickeln somit tendenziell verstärkt internalisierendes als externalisierendes Problemverhalten im Kindes- und Jugendalter.
Das häufigere Auftreten von internalisierenden Auffälligkeiten erscheint insgesamt als plausibel. Dennoch sind auch die externalisierenden Verhaltensauffälligkeiten innerhalb der Diagnose nachzuvollziehen. Für beide Formen ist in erster Linie der schnellere Diagnostikprozess entscheidend, in welchem der stetige Fokus auf die Individualität des Patienten gefordert ist. Zudem ist es essentiell, dass künftige Forschungsarbeiten das Augenmerk auf die Ätiologie des Zusammenhangs zwischen Säuglingskoliken und Verhaltensauffälligkeiten legen.
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Säuglingskoliken, auch Dreimonatskoliken genannt, werden nur selten als möglicher Prädiktor für spätere Verhaltensauffälligkeiten herangezogen. Die Diagnostik davon gestaltet sich innerhalb der Pädiatrie daher häufig als langwierig, da vorangegangene infantile Koliken des Kindes oft nicht berücksichtigt werden. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist daher die Untersuchung, ob Säuglinge mit Dreimonatskoliken ein erhöhtes Risiko haben, Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter zu entwickeln...
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