Im Rahmen des Forschungsprojektes InnoCrossLam werden thermisch aktivierbare Brettsperrholz-
Elemente entwickelt. Um die tragenden Holzbauteile als Flächenheiz- bzw. -kühlsysteme verwenden
zu können, durchströmt vorkonditionierte Luft die integrierten Kanäle. Je nachdem, welche klimatischen
Bedingungen dabei herrschen, erfährt das Holz eine Befeuchtung oder Trocknung. Dies resultiert
wiederum in einer entsprechenden Quell- oder Schwindverformung. Die vorliegende Arbeit
beschäftigt sich mit diesen Verformungsverhalten, sowie den dadurch entstehenden Rissen, welche
die Funktionsfähigkeit der thermischen Aktivierung gefährden.
Zunächst wurde eine experimentelle Untersuchung unterschiedlicher klimatischer Bedingungen an
fünf multifunktionalen Prüfkörpertypen und einer Referenzserie durchgeführt. Die dabei aufgezeichneten
Messwerte zeigen, dass die Bauteile das theoretische Verhalten widerspiegeln, und dass der
Heizbetrieb zu Schwindrissen in der Decklage führen kann.
Um weitergehende Betrachtungen zu ermöglichen, wird ein Finite-Elemente-Modell mit dem Programm
ANSYS Workbench entwickelt. Zur Validierung der erstellten Simulationen werden die klimatischen
Bedingungen des Experiments angewendet. Der Vergleich der numerischen Berechnung
mit den gemessenen Feuchtigkeitsverteilungen, Verformungen und Rissbildungen bestätigt die akzeptable
Darstellung der Wirklichkeit durch das Modell.
Im Anschluss daran werden die Auswirkungen weiterer Klimata auf vier der sechs Prüfkörpertypen
simuliert. Im Gegensatz zu den experimentellen Untersuchungen erfolgt eine Unterscheidung zwischen
den Bedingungen in den Luftkanälen zu denen in der Umgebung. Durch entsprechende Kombinationen
ist die Simulation eines zum einen normalen und zum anderen extremen Heiz- bzw. Kühlbetriebes,
sowie einem Heiz- und Kühlszenario unter extrem trockenem bzw. feuchtem Raumklima,
möglich. Des Weiteren wird die reale Strömungsgeschwindigkeit in den Luftkanälen bei einer praktischen
Nutzung berücksichtigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die raumseitigen Lagen einen maßgeblichen Einfluss auf das Verformungsverhalten
haben. So schwinden und quellen die Serien, deren Decklagen aus Weißtannen-
Lamellen bestehen, stärker als jene, deren äußerste Schicht eine dreilagige Massivholzplatte ist.
Die vorwiegende Krümmung des Bauteils orientiert sich stets an der Ausrichtung der Decklage. Die
eigentliche Problematik ist jedoch die Bildung von Rissen, da sie die Luftdichtheit und somit die
Funktionsfähigkeit der thermischen Aktivierung gefährden. Bereits der normale Heizbetrieb führt zu
einem Überschreiten der Querzugfestigkeiten an der Innenseite der Decklagen. In der Durchführung
von Extrembedingungen sind Spannungen zu beobachten, die auf starke Rissbildung an der Innenseite
und teilweise auch an der Außenseite der Decklagen schließen lassen. Dieses Verhalten zeigen
alle betrachteten Prüfkörpertypen. Die Untersuchungen schließen jedoch die Serie M-4 aus, da
deren Prüfkörpertyp keine Decklage aufweist. Diesem Umstand verdankt sie eine insgesamt geringe
Verformung sowie das Ausbleiben von Rissen. Ein vielversprechender Forschungsansatz für die
Zukunft ist daher die Weiterentwicklung dieser Serie mit Decklagen, welche Alternativen zu Holzwerkstoffen
darstellen.
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Elemente entwickelt. Um die tragenden Holzbauteile als Flächenheiz- bzw. -kühlsysteme verwenden
zu können, durchströmt vorkonditionierte Luft die integrierten Kanäle. Je nachdem, welche klimatischen
Bedingungen dabei herrschen, erfährt das Holz eine Befeuchtung oder Trocknung. Dies resultiert
wiederum in einer entsprechenden Quell- oder Schwindverformung. Die vorliegende Arbeit
beschäftigt sich mit...
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