Nkx2.5 spielt bei der Entstehung und Differenzierung von Herzvorläuferzellen sowie bei der Entwicklung reifer Kardiomyozyten eine zentrale Rolle. Isl1 hat sich in den letzten Jahren zum wichtigsten Marker des sekundären Herzfeldes, aus dem große Teile des adulten Herzens entstehen, herauskristallisiert. Die gemeinsame Expression dieser beiden Faktoren markiert eine Population multipotenter kardialer Vorläuferzellen, die in vivo und in vitro alle Gewebe des Herzens bilden können. Die molekularbiologischen Mechanismen, die zur Spezifizierung und Differenzierung dieser Vorläuferzellen führen, sind indes weitgehend unbekannt. Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die gemeinsame Funktion von Isl1 und Nkx2.5 sowie deren Zusammenspiel zu charakterisieren.
Dazu wurde zunächst die Interaktion der beiden Transkriptionsfaktoren in vitro mittels bakteriell synthetisierten Proteinen sowie in vivo in einem heterologen Zellsystem und in embryonalen Stammzellen der Maus untersucht. Weiterhin wurde ihr Einfluss im heterologen Zellsystem auf das Expressionsverhalten verschiedener downstream gelegener Gene der kardialen Entwicklung analysiert. Zuletzt wurde die gegenseitige Regulierung der beiden Transkriptionsfaktoren und der damit verbundene Übergang von der Spezifizierung zur Differenzierung kardialer Progenitorzellen überprüft.
Diese Studie zeigt, dass Nkx2.5 und Isl1 sowohl in vitro als auch im heterologen Zellsystem direkt miteinander interagieren und einen Komplex bilden können. Dabei scheint die Homeodomäne von Nkx2.5 die entscheidende Struktur für die Interaktion der beiden Faktoren zu sein. Des Weiteren wurde dargestellt, dass diese gemeinsam an einem Enhancer-Element des insulin-like growth factor binding protein 5 (Igfbp5) einen synergistischen, transkriptionsinhibierenden Effekt ausüben. Außerdem wurde gezeigt, dass Nkx2.5 an mehrere Enhancer-Elemente, die sich oberhalb des Isl1-Lokus befinden, binden kann und dort zu einer verminderten Transkription führt.
In dieser Arbeit ergeben sich erstmals Hinweise darauf, dass die beiden zentralen Transkriptionsfaktoren der kardialen Entwicklung, Nkx2.5 und Isl1, in einem transkriptionellen Komplex zusammenarbeiten und so die Aktivität anderer Gene regulieren können. Darüber hinaus legen die Ergebnisse nahe, dass der Regulierung der Isl1-Expression durch Nkx2.5 ein direkter Mechanismus im Sinne einer negativen Feedback-Schleife zu Grunde liegt, der möglicherweise einer der entscheidenden Schritte beim Übergang von der Spezifizierung zur Differenzierung kardialer Vorläuferzellen im sekundären Herzfeld darstellt.
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Nkx2.5 spielt bei der Entstehung und Differenzierung von Herzvorläuferzellen sowie bei der Entwicklung reifer Kardiomyozyten eine zentrale Rolle. Isl1 hat sich in den letzten Jahren zum wichtigsten Marker des sekundären Herzfeldes, aus dem große Teile des adulten Herzens entstehen, herauskristallisiert. Die gemeinsame Expression dieser beiden Faktoren markiert eine Population multipotenter kardialer Vorläuferzellen, die in vivo und in vitro alle Gewebe des Herzens bilden können. Die molekularbio...
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