Viele Länder, einschließlich Deutschland, befinden sich im demographischen Wandel.
Veränderungen in der Altersstruktur resultieren in einer größeren Anzahl von Senioren
bei einer geringeren Menge an Erwerbstätigen. Diese Entwicklung stellt eine finanziell
nachhaltige Bereitstellung von medizinischen Dienstleistungen vor neue Herausforderungen.
Neue Wege der Krankheitsvermeidung und -bekämpfung sind also eine interessante
Option, die politische Bedeutung erlangt hat und Gegenstand zahlreicher Untersuchungen
ist. Als Beispiel dient hier das vom Bundestag erlassene Präventionsgesetz,
welches das Betreiben von Sport als nützliches Mittel zur Verhinderung verschiedenster
Krankheiten darstellt.
Die medizinischen Eigenschaften des Kontaktes mit der Natur, welche seit langem
bekannt sind, werden von einer Vielzahl an Wissenschaftlern wieder wahrgenommen
und erforscht und sind sogar Teil der Gesundheitspolitik einiger Länder geworden. Wie
zum Beispiel in Japan, wo das Waldbaden, genannt Shinrin Yoku, staatlich gefördert
wird.
Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, was Anbieter von Sportkursen, die in Naturräumen
stattfinden, über gesundheitliche Vorteile von Outdoorsport und die Grünräume,
in denen sie stattfinden zu sagen haben und wie weit sich diese mit den Erkenntnissen
der Wissenschaft decken. Dafür wurde eine Angebotsanalyse im Internet durchgeführt,
bei der die Webpräsenzen der Anbieter nach dem Forschungsthema entsprechenden
Aussagen durchsucht wurden. Zusätzlich wurden zehn Interviews per Telefon durchgeführt,
um die Möglichkeit zu geben der Angebotsanalyse weitere Daten hinzuzufügen.
Die Ergebnisse zeigen, dass es, obwohl in der Minderheit, eine Gruppe von Anbietern
gibt, die Informationen zu dem in dieser Arbeit behandelten Thema bereitstellen.
Dies unterscheidet sich allerdings zwischen den verschiedenen Sportarten. Yoga- und
Qui Gong Kurse sowie Reiseangebote thematisieren die Zusammenhänge von Gesundheit
und Natur öfter als Kurse aus dem Bereich Fitnesstraining. Während für letzteren in
der Analyse die meisten Angebote gefunden wurden, fanden sich unter diesen nur
wenige Angebote, in denen auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Naturräumen
hingewiesen wurde. Um die Gründe hierfür heraus zu stellen, reicht der Umfang
dieser Arbeit nicht aus. Es lassen sich aber Vermutungen anstellen. Der Angesprochene
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Kundenkreis sowie die Verfügbarkeit von adäquaten Grünräumen haben zumindest zum
Teil einen Einfluss auf das unterschiedliche Ausfallen der Ergebnisse.
Die Schlussfolgerung der Untersuchung ist zum einen, dass der Wald der Naturraum der
Wahl für Anbieter ist, die auf eine gesundheitsfördernde Wirkung der Natur hinweisen
und zum anderen, dass diese Informationen zugänglich und auch außerhalb der wissenschaftlichen
Gemeinschaft verbreitet sind.
Ein weiterer Handlungsbedarf besteht natürlich für die Forschung aber vor allem für die
Politik. Betrachtet man die Ergebnisse dieser Arbeit erscheint es als sinnvoll Naturräumen
eine gesundheitspolitische Bedeutung zuzusprechen und den Outdoorsport sowie
die Schaffung geeigneter Naturräume auch im Zuge des Präventionsgesetztes besonders
zu fördern.
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Viele Länder, einschließlich Deutschland, befinden sich im demographischen Wandel.
Veränderungen in der Altersstruktur resultieren in einer größeren Anzahl von Senioren
bei einer geringeren Menge an Erwerbstätigen. Diese Entwicklung stellt eine finanziell
nachhaltige Bereitstellung von medizinischen Dienstleistungen vor neue Herausforderungen.
Neue Wege der Krankheitsvermeidung und -bekämpfung sind also eine interessante
Option, die politische Bedeutung erlangt hat und Gegenstand zahlreiche...
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