Physikalische Mechanismen der Schallproduktion durch die Vorderflügel männlicher Feldgrillen (Gryllus bimaculatus)
Translated title:
Physical aspects of the sound production by the forewings of male field crickets (Gryllus bimaculatus)
Abstract:
Männliche Grillen zeigen in der Regel drei verschiedene Gesänge, die sie für unterschiedliche Aufgaben verwenden. Jeder dieser Gesänge nutzt einen spezifischen Reinton als Trägerfrequenz. Zur Lauterzeugung reiben echte Grillen dabei ihre Flügel aneinander. Dabei wird der oben liegende Deckflügel, der auf seiner Unterseite eine Schrillleiste besitzt, über das Plektrum des unten liegenden Flügels gezogen. Die Schallwellen werden durch Oszillation der Flügel emittiert. Derzeit existieren zwei Modellvorstellungen, wie genau dieser Mechanismus funktioniert. Die Frage von welchen Faktoren die emittierte Frequenz abhängig ist, wurde jedoch noch nicht abschließend geklärt und selbst der Einfluss bestimmter Parameter, wie das Volumen des subalaren Raums, ist strittig. Diese Arbeit adressiert zwei Fragen: a) ist die Umgebungstemperatur frequenzbestimmend und b) unterscheiden sich die Frequenzen der Vibration in bestimmten Bereichen des Flügels? Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass a) die Trägerfrequenz des Lockgesangs, für G. bimaculatus unabhängig von der Umgebungstemperatur ist. Auf Frage b) kann jedoch keine endgültige Antwort gegeben werden. Die Ergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass Harfe und Spiegelzelle mit unterschiedlichen Frequenzen schwingen.
Translated abstract:
Male crickets create pure-tones during stridulation by rubbing their fore-wings against each other. During the wing closing movement, the tooth-bearing file of the upper fore-wing scrapes over the plectrum of the lower wing, thus causing oscillations of the wings. The sound is then transmitted into the surrounding air at a characteristic frequency. This study addresses two specific questions: a) is this frequency dependent on the ambient air temperature and b) do distinct sub-areas of the wing contribute differentially to the song frequency? The overall goal is to test which of the multiple models of sound generation may be effective in Gryllus bimaculatus. The results clearly indicate that a) the song carrier frequency is clearly independent
on ambient air temperature. For question b), no definite answer could be obtained, but there are indications that the harp and the mirror cell of the forewing may have different resonant frequencies.