Das Gebiet der Atrioventrikularklappenchirurgie im Kindesalter stellt eine hoch anspruchsvolle und spezialisierte Form der Kinderherzchirurgie dar. Aufgrund der großen Fortschritte und Innovationen im Bereich der Kinderherzchirurgie in den letzten Jahrzehnten konnte bei Kindern mit univentrikulärem Herzen und komplexen Atrioventrikularklappenvitien ein deutlich verbessertes Überleben und Rate an Fontan-Komplettierung erreicht werden. Trotz der zunehmenden Entwicklung der katheterbasierten Klappeninterventionen im Erwachsenenbereich ist der Einsatz bei pädiatrischen Patienten nur auf Einzelfälle beschränkt aufgrund der komplexen Anatomie der kongenitalen Fehlbildungen, der kleinen Gefäßdiameter und der eingeschränkten Haltbarkeit der Katheterklappen. Somit bleibt die offene Chirurgie der Atrioventrikularklappe immer noch die Therapie der Wahl im Kindesalter, da diese trotz der kontinuierlichen Veränderung der Klappenmorphologie durch das somatische Wachstum der Kinder in der Mehrzahl der Fälle eine fast kompetente Klappe schafft. Jedoch muss das Risiko von mehrfachen erneuten Eingriffen im Bereich der Atrioventrikularklappen im Hinblick auf ein verbessertes Langzeitergebnis berücksichtigt werden.
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