Die luftgekoppelte Ultraschallprüfung hat das Potential, viele Prüfaufgaben realisierbar zu machen, die mit konventioneller Ultraschalltechnik nicht möglich sind. Ein hoher Automatisierungsgrad ist mit luftgekoppelter Ultraschallprüfung möglich, da keine Zeit für Anbringen und Abtragen eines Koppelmediums benötigt wird. Außerdem dürfen einige Materialien, z.B. Holz, nicht mit Flüssigkeiten in Verbindung gebracht werden, was eine Prüfung mit konventionellem Ultraschall unmöglich macht. Nachteilig für die Prüfung mit Luftultraschall ist die hohe akustische Fehlanpassung von Luft und Festkörpern, die zu großen Verlusten der Schallintensität bei der Materialprüfung führt. Daher wurden spezielle Prüfköpfe für den Luftultra-schall entwickelt, die verschiedene Fokussierungsmechanismen verwenden, um die Effizienz der Schallerzeugung zu steigern.
In dieser Arbeit wurde eine senderseitige Untersuchung des luftgekoppelten Ultraschall-prüfsystems vorgenommen. Dazu wurden fünf Prüfköpfe betrachtet: zwei planare Prüfköpfe, zwei sphärische Prüfköpfe und ein elektronisch fokussierter Prüfkopf mit separat ansteuerbaren Elektroden. Die Untersuchung erfolgte mit zwei Messinstrumenten: Einem optischen Mikrofon und einem Laser-Doppler Vibrometer. Mit dem optischen Mikrofon wurden zu-nächst die Schallfelder der Prüfköpfe vermessen. Daraus konnten die Nahfeld- bzw. Fokus-länge, der maximale Schalldruck und der Öffnungswinkel des Schallfeldes bestimmt und mit Herstellerangaben und theoretisch berechneten Werten verglichen werden. Diese verschieden erhobenen Werte weisen für jeden Prüfkopf eine große Diskrepanz auf, wohl aufgrund von fehlenden Normen, Fehlern in den Berechnungsformeln und nicht beobachteten systemati-schen Fehlern in der Messung.
Das Laser-Doppler Vibrometer wurde zur Charakterisierung der Oberflächenbewegung zweier Prüfköpfe verwendet. Die maximalen Geschwindigkeiten und Auslenkungen konnten aus den Daten gewonnen werden. Durch die hohe örtliche Auflösung war zudem eine Identifikation von einigen Moden möglich. Abschließend wurde eine Untersuchung des elektronisch fokussierten Prüfkopfes hinsichtlich der optimalen Phasenverschiebung der einzelnen Elektroden vorgenommen. Eine gute Übereinstimmung mit den vom Hersteller gemessenen Schallfeldern wurde beobachtet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fokussierung nicht durch Schallwellen in Luft, sondern durch Oberflächenwellen auf dem Prüfkopf erzeugt wird.
Die gewonnenen Daten und Erkenntnisse werden als Grundlage für eine weiterführende Untersuchung der Schallfelder mit Computersimulationen verwendet werden. Dies sollte auch die Diskrepanz in den Werten für die Schallfelder erklären.
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Die luftgekoppelte Ultraschallprüfung hat das Potential, viele Prüfaufgaben realisierbar zu machen, die mit konventioneller Ultraschalltechnik nicht möglich sind. Ein hoher Automatisierungsgrad ist mit luftgekoppelter Ultraschallprüfung möglich, da keine Zeit für Anbringen und Abtragen eines Koppelmediums benötigt wird. Außerdem dürfen einige Materialien, z.B. Holz, nicht mit Flüssigkeiten in Verbindung gebracht werden, was eine Prüfung mit konventionellem Ultraschall unmöglich macht. Nachteilig...
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