Mit Hilfe des Simulationstools V-HAB wurde im Rahmen dieser Masterarbeit die Forschungsfrage, in wie fern die Fotosynthese von Pflanzen mit den
Atmosphärenwiederaufbereitungssystemen (engl. Air-Revitalization Systems, ARS) der Internationalen Raumstation (ISS) sowie des Cis-Lunar Habitats (CLH) interagiert, analysiert und beantwortet. Da Pflanzen bisher stets durch das Erdmagnetfeld vor weiten Teilen der schädlichen Weltraumstrahlung geschützt waren gibt es auch keinerlei Erkenntnis darüber, welche Auswirkungen diese auf die Pflanzen hat. Ein detailliertes Verständnis für
extraterrestrische Einflüsse ist jedoch von essentieller Bedeutung um zuverlässige bioregenerative Lebenserhaltungssysteme für bemannten Langzeitmissionen zu
entwickeln. Daher plant die NASA, aktuelle und zukünftige Raumstationen als Plattformen zur Durchführung wissenschaftlicher Experimente an Pflanzen zu nutzen.
Pflanzen reagieren sehr sensibel auf ihre umgebende Atmosphäre, umgekehrt wird diese durch die Fotosynthese beeinflusst. In einer Raumstation wird die atmosphärische Zusammensetzung der Luft durch ARS kontrolliert. Diese sind sehr komplex und beinhalten eine Vielzahl interner Interaktionen. Um zukünftig weiterhin für zuverlässige und robuste Lebenserhaltung sorgen zu können, müssen die
Interaktionen zwischen Pflanzen und ARS analysiert und verstanden werden. Eine Möglichkeit dies zu tun besteht in der Durchführung dynamischer Simulationen. Mit Hilfe einer Literaturrecherche wurde zunächst herausgearbeitet, ob und wie sich die Fotosyntheseprozesse bei hohen Kohlenstoffdioxidkonzentrationen verändern. Anschließend wurden Pflanzensetups entwickelt, welche allen Anforderungen realer Anwendungen in einer Raumstation genügen. Die notwendige V-HAB Grundlage wurde durch das Erstellen eines dynamischen Modells des Cis-Lunar Habitats mit unterschiedlichen ARS Architekturen geschaffen. Dabei lag der Fokus auf einem Vergleich zwischen dem kürzlich entwickelten ‚open-loop‘ CAMRAS System und ‚closed-loop‘ ARS Komponenten welche sich bereits im All bewährt haben.
Anschließend wurde der Einfluss der Pflanzen auf die beiden Stationen mit Hilfe einer Vielzahl an dynamischen Simulationen analysiert. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die unvermeidliche Transpiration der Pflanzen der Haupteinfluss kleiner Anbauflächen ist. Auf Grundlage dessen wurde eine
bestmögliche Schließung des Wasserkreislaufs als wichtigstes Optimierungskriterium definiert. Geeignete sowie weniger geeignete Ansätze dies zu tun konnten aufgezeigt
und detailliert begründet werden. Auf der ISS variiert der Einfluss sehr stark mit der Lage der Pflanzen. Gründe wurden
diskutiert und können dazu genutzt werden, optimale Standorte für zukünftige Experimente zu finden. Größere Anbauflächen, bei denen die Fotosynthese einen Teil
der Atmosphärenwiederaufbereitung übernimmt benötigen zusätzliche Wasserrückgewinnungssysteme, da die bereits vorhandenen Systeme nicht ausreichen um alle Anforderungen zu erfüllen. In diesem Fall konnten Rückkopplungseffekte ausfindig gemacht werden, welche die Vorteile limitieren.
Die in dieser Arbeit präsentierte Forschung ist in eine Vielzahl von Forschungsfragen erweiterbar welche am Ende aufgezeigt und diskutiert werden.
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Mit Hilfe des Simulationstools V-HAB wurde im Rahmen dieser Masterarbeit die Forschungsfrage, in wie fern die Fotosynthese von Pflanzen mit den
Atmosphärenwiederaufbereitungssystemen (engl. Air-Revitalization Systems, ARS) der Internationalen Raumstation (ISS) sowie des Cis-Lunar Habitats (CLH) interagiert, analysiert und beantwortet. Da Pflanzen bisher stets durch das Erdmagnetfeld vor weiten Teilen der schädlichen Weltraumstrahlung geschützt waren gibt es auch keinerlei Erkenntnis darüber, we...
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