Der Großteil der Alltagswege beginnt und endet zu Hause, was den engen Zusammenhang zwischen Wohnen und Mobilität verdeutlicht. Dabei hat das Auto auch heute noch einen hohen Stellenwert in der Fortbewegung, benötigt aber am Wohnort einen Stellplatz und damit gerade in München wertvollen Raum. Stellplatzsatzungen, die die Anzahl der notwendigen Stellplätze vorschreiben, verschärfen dieses Problem. Mit Mobilitätskonzepten hat München einen Weg gefunden, Pkw-Stellplätze zu reduzieren und gleichzeitig alternative Mobilitätsangebote zu fördern.
Im Rahmen dieser Mobilitätskonzepte hat die Münchner Wohnen, eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, an acht Standorten in München Mobilitätsstationen errichtet und damit bereits 198 Pkw-Stellplätze eingespart. An diesen Mobilitätsstationen werden Maßnahmen wie u. a. Lastenrad- und Anhängersharing sowie Fahrradreparaturstationen gebündelt. Die vorliegende Arbeit evaluiert die acht Standorte und untersucht, ob die Stellplatzschlüssel dem tatsächlichen Bedarf entsprechen, welche Auswirkungen der Standort auf den Erfolg eines Mobilitätskonzeptes hat, wie die Maßnahmen angenommen werden und wo Potentiale zur Weiterentwicklung der Mobilitätskonzepte liegen.
Um die Wirksamkeit der Angebote zu ermitteln, wurden die Daten der Mobilitätsstationen, des Carsharings und der Stellplatznutzung an den Standorten ausgewertet. Des Weiteren wurden fünf Anwohnergespräche sowie acht Interviews mit Experten und Expertinnen aus den Bereichen Wohnungsbau, Betrieb von Maßnahmen, Verwaltung und Mobilitätsberatung geführt. Die quantitative Komponente in Form von Daten und die qualitative Komponente in Form von Interviews ermöglichen Erkenntnisse darüber, wie die Mobilitätsstationen genutzt werden, welche Bedürfnisse die Nutzer und Nutzerinnen haben und wo Optimierungsbedarf besteht. So kann festgestellt werden, dass die Lastenräder eine sehr erfolgreiche und beliebte Maßnahme sind, es aber besonders an der Kommunikation mit der Nutzerschaft mangelt.
Die Ergebnisse der Nutzungsdaten sowie die Ideen der interviewten Anwohner, Anwohnerinnen, Experten und Expertinnen wurden aufgegriffen und daraus entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet, die von der Kommunikation mit der Anwohnerschaft vor dem Einzug, über Ersatzfahrzeuge bei Reparaturausfällen bis hin zu einer standortspezifischen Betrachtung der ÖPNV-Erreichbarkeit und des Nahversorgungsangebots reichen. Diese Empfehlungen können für die Weiterentwicklung von Mobilitätskonzepten genutzt werden, um den Flächenverbrauch des ruhenden Verkehrs in Städten zu reduzieren und gleichzeitig nachhaltige Mobilität zu fördern.
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Der Großteil der Alltagswege beginnt und endet zu Hause, was den engen Zusammenhang zwischen Wohnen und Mobilität verdeutlicht. Dabei hat das Auto auch heute noch einen hohen Stellenwert in der Fortbewegung, benötigt aber am Wohnort einen Stellplatz und damit gerade in München wertvollen Raum. Stellplatzsatzungen, die die Anzahl der notwendigen Stellplätze vorschreiben, verschärfen dieses Problem. Mit Mobilitätskonzepten hat München einen Weg gefunden, Pkw-Stellplätze zu reduzieren und gleichze...
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