Das Power Budget eines Weltraumfahrzeugs ist die Bilanz seiner eingesammelten und verbrauchten Energie und muss für eine erfolgreiche Mission genau geplant werden. Wenn die eingesammelte Energie, die üblicherweise durch Solarzellen erzeugt wird, über der benötigten Energie liegt, wird das Power Budget als positiv bezeichnet. Jedoch ist es oft sehr kompliziert zu beweisen, dass das Power Budget eines Gerätes positiv ist, wegen der vielen relevanten Faktoren, wie z.B. der Leistungsverbrauch, die Menge der verfügbaren Sonnenenergie oder die Effizienz, mit der diese Energie eingesammelt wird. Deshalb ist eine Methode, die die Verifizierung des Power Budgets durch Messungen statt mathematischer Berechnungen erlaubt, sehr nützlich.
In dieser Masterarbeit wird ein Solarzellensimulator entwickelt, der die Verifikation des Power Budgets von MOVE II ermöglicht, einem an der Technischen Universität München von Studenten gebauten Mikrosatelliten. Ein Solarzellensimulator ist ein spezielles Netzteil, das das Verhalten von Solarzellen nachahmt, statt feste Spannungen und Ströme zu erzeugen. Der hier entwickelte Solarzellensimulator wird Teil einer Simulink-basierten Hardware-in-the-Loop (HiL) Testumgebung, welche direkt mit dem Engineering Model von MOVE II zusammenwirkt. Ein Computer im HiL-System simuliert die Umlaufbahn des Satelliten und der Solarzellensimulator reproduziert dementsprechend das elektrische Verhalten der Solarzellen, von denen MOVE II im normalen Betrieb durch Strom versorgt wird. So kann das Power Budget durch Beobachtungen überprüft werden.
Ein HiL-System für MOVE II ist bereits vorhanden, und es wurde ursprünglich konstruiert, um das Lageregelungssystem des Satelliten zu testen. Zunächst wird es geplant, wie dieses System erweitert werden kann, um Power-Budget-Tests ausführen zu können. Danach wird die Spezifikation des Solarzellensimulators definiert, basierend auf den Eigenschaften des Stromversorgungssystems von MOVE II und der zu simulierenden Solarzellen. Als nächster Schritt werden die einzelnen logischen Einheiten des Geräts entworfen, wie z.B. die analoge Ausgangsstufe, oder die Hardware und die Software des digitalen Controllers. Das Gerät wird dann gebaut, programmiert und getestet.
Um das Verhalten der Solarzellen von MOVE II möglichst genau nachzubilden, wird eine mathematische Methode für die Berechnung der Strom-Spannung-Charakteristik der Zellen vorgestellt, implementiert und evaluiert. Danach wird der Simulator mit einem Netzwerkinterface versehen, das die Kommunikation mit dem Simulationsrechner ermöglicht.
Das Gerät wird dann in die HiL-Umgebung integriert und es wird zum Ausführen von Tests benutzt, welche ein positives Power Budget für die zwei wichtigsten Betriebsmodi des Satelliten verifizieren. Schließlich werden Möglichkeiten zur künftigen Verbesserung des Gerätes diskutiert.
«
Das Power Budget eines Weltraumfahrzeugs ist die Bilanz seiner eingesammelten und verbrauchten Energie und muss für eine erfolgreiche Mission genau geplant werden. Wenn die eingesammelte Energie, die üblicherweise durch Solarzellen erzeugt wird, über der benötigten Energie liegt, wird das Power Budget als positiv bezeichnet. Jedoch ist es oft sehr kompliziert zu beweisen, dass das Power Budget eines Gerätes positiv ist, wegen der vielen relevanten Faktoren, wie z.B. der Leistungsverbrauch, die M...
»