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Originaltitel:
Molecular ecology of free-living amoebae and their bacterial endosymbionts: Diversity and interactions
Übersetzter Titel:
Molekulare Ökologie frei lebender Amöben und ihrer bakteriellen Endosymbionten: Diversität und Interaktionen
Autor:
Horn, Matthias
Jahr:
2001
Dokumenttyp:
Dissertation
Fakultät/School:
Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Betreuer:
Wagner, M. (Priv.-Doz. Dr.)
Gutachter:
Schleifer, K. H. (Univ.-Prof. Dr.); Fritsche, T. R. (Ph.D., M.D., University of Washington (USA))
Format:
Text
Sprache:
en
Fachgebiet:
BIO Biowissenschaften
Stichworte:
Acanthamoeba; endosymbiont; symbiont; symbiosis; phylogeny; co-evolution; Rickettsia; Caedibacter; Paracaedibacter; Neochlamydia; Chlamydia; Amoebophilus; Procabacter; non-mitochondrial ATP/ADP transporter
Übersetzte Stichworte:
Acanthamöben; Acanthamoeba; Endosymbiont; Symbiont; Symbiose; Phylogeny; Koevolution; Rickettsia; Caedibacter; Paracaedibacter; Neochlamydia; Chlamydia; Amoebophilus; Procabacter; nicht-mitochondrielle ATP/ADP-Transporter
TU-Systematik:
BIO 310d; BIO 136d; BIO 424d; BIO 726d; BIO 802d; BIO 503d
Kurzfassung:
Acanthamoebae are ubiquitous free-living amoebae that play an important role as predators controlling microbial communities. In addition, acanthamoebae have been recognized as opportunistic human pathogens. Despite being a food source several bacteria are able to survive the uptake and temporarily multiply in free-living amoebae. Furthermore, one fourth of Acanthamoeba isolates contain unknown obligate intracellular bacterial symbionts. The symbiosis between these bacteria and their amoebal host...     »
Übersetzte Kurzfassung:
Acanthamöben sind weit verbreitete, frei lebende Amöben denen als Räuber eine wichtige Rolle bei der Kontrolle mikrobieller Gemeinschaften zukommt, die jedoch auch als opportunistische Krankheitserreger des Menschen gelten. Verschiedene Bakterien, wie beispielsweise der Erreger der Legionärs-Krankheit, Legionella pneumophila, können sich dem Verdauungsmechanismus der Acanthamöben entziehen und vermehren sich vorübergehend innerhalb der Amöben. Zusätzlich beherbergen etwa ein Viertel aller Acanthamöben dauerhaft bislang unbekannte bakterielle Endosymbionten. Die Untersuchung der Symbiose zwischen diesen Bakterien und ihren Amöbenwirten war Gegenstand dieser Arbeit.   Die obligaten Endosymbionten von neunzehn Isolaten frei lebender Amöben konnten mit Hilfe des vollständigen rRNS-Ansatzes durch vergleichende rDNS-Sequenzanalyse und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung fünf neuen Entwicklungslinien zugeordnet werden. Vier dieser Entwicklungslinien scheinen weltweit verbreitet zu sein, da nahezu identische Symbionten in Amöbenisolaten aus geographisch weit entfernten Regionen gefunden wurden. Diese neuen Entwicklungslinien weisen interessanterweise höchste Verwandtschaft mit anderen obligat intrazellulären Bakterien auf, darunter bedeutende Krankheitserreger von Mensch und Tier.   Zwei der untersuchten Endosymbionten bilden eine tiefzweigende Entwicklungslinie innerhalb der Rickettsiales, eine diverse Gruppe innerhalb der alpha-Unterklasse der Proteobakterien, die sowohl Krankheitserreger als auch eine Vielzahl an Symbionten verschiedener Insekten umfaßt. Mehrere Endosymbionten, für die der Gattungsname " Candidatus Procabacter" vorgeschlagen wurde, gehören einer neuen Entwicklungslinie innerhalb der beta-Unterklasse der Proteobakterien an. Ein weiterer Endosymbiont wurde als neues Mitglied des Phylums Cytophaga-Flavobacterium-Bacteroides identifiziert und erhielt den vorläufigen Namen " Candidatus Amoebophilus asiaticus" .   Eine Gruppe obligater Endosymbionten der Acanthamöben ist mit dem Paramecien-Endosymbionten Caedibacter caryophilus verwandt und wurde vorläufig als " Candidatus Paracaedibacter" klassifiziert. Ein Vergleich der Abstammungsgeschichte dieser Symbionten mit der ihrer Wirtszellen zeigte, dass bei der Entwicklung dieser Symbiose Koevolution eine Rolle gespielt haben könnte.   Eine Reihe coccoider Endsymbionten gehört den neuen Gattungen Neochlamydia und Parachlamydia innerhalb der medizinisch bedeutenden Ordnung Chlamydiales an. Weiterführende Untersuchungen mittels eines für diese neuartigen Chlamydien spezifischen PCR-Tests zeigten, dass die Diversität und Verbreitung dieser obligate intrazellulären Bakterien in der Umwelt bislang weitgehend übersehen wurde.   Verschiedene Untersuchungen legen die Existenz spezifischer Wechselwirkungen zwischen frei lebenden Amöben und ihren symbiontischen Bakterien nahe. So läßt der Nachweis von für nicht-mitochondrielle ATP/ADP Transporterproteine codierenden Genen in einigen der hier untersuchten Symbionten vermuten, dass diese Symbionten ein Leben als Energieparasiten führen können - eine mögliche Ursache für die beobachtete Abhängigkeit der Bakterien von ihren Wirtszellen.   Die Untersuchung der Symbiose zwischen frei lebenden Amöben und ihren intrazellulären, bakteriellen Symbionten wird zu einem besseren Verständnis der Anpassung von Bakterien an intrazelluläres Überleben in phagozytischen, eukaryontischen Zellen führen. Möglicherweise stellten diese Adaptationen - lange vor der Entwicklung des Menschen - die ersten Schritte in der Evolution humanpathogener Mikroorganismen dar.
Veröffentlichung:
Universitätsbibliothek der TU München
WWW:
https://mediatum.ub.tum.de/?id=603218
Eingereicht am:
28.06.2001
Mündliche Prüfung:
14.08.2001
Schlagworte:
Frei lebende Amöben Endosymbiose Bakterien
Dateigröße:
8190734 bytes
Seiten:
203
Urn (Zitierfähige URL):
https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:91-diss2001081409219
Letzte Änderung:
27.09.2005
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