Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die Umwandlung eines ehemaligen Bahnabschnitts in der Wiener Brigittenau, ein Bezirk der zwischen Donau und Donaukanal liegt. Das Gelände ist seit 2016 ungenutzt. Es verbindet den Nordwestbahnhof, ein Gebiet, das nun entwickelt werden soll, mit der Donau.
Zwischen den Gleisen zielt darauf ab, neue Lungen für eine Stadtlandschaft zu entwerfen—einen Raum, der nicht nur der alltäglichen Nutzung durch die Bewohner dient, sondern auch ein aktives Lebenssystem ist, das die Lebensqualität erhöht und dazu beiträgt, eine lebenswertere urbane Welt in einer Zukunft zu schaffen, in der sich die Auswirkungen des Klimawandels rapide verstärken. In dichten Stadtlandschaften sind Freiflächen selten und wertvoll. Zwischen den Gleisen konzentriert sich darauf, das maximale Potenzial auszuschöpfen, wobei der Wert nicht nur für die menschlichen Bewohner, sondern auch für die einheimischen Arten erkannt wird, die wiederum zu einem gesünderen künftigen Stadtklima und einer höheren Lebensqualität beitragen werden. Eine zentrale Aufgabe bei diesem Projekt besteht daher darin, auf begrenztem Raum verschiedene Ziele strategisch zu erreichen.
Wenn man genau hinschaut, können vielfältige Lebensräume an schwierigen Orten florieren, sogar zwischen alten Bahngleisen. Das Projekt geht der Behauptung nach, dass selbst solche scheinbar kleinen, übrig gebliebenen, suboptimalen Räume ein hohes Potenzial haben. Und wenn man zwischen den Zeilen des gegenwärtigen Zustands dieser Gleise liest, wird deutlich, dass eine Fülle ökologischer, sozialer, und wirtschaftlicher Geschichte ihre Existenz beeinflusst hat und dass diese Faktoren treibende Kräfte für die Schaffung eines Raums mit einer starken ortsspezifischen Identität sein können.
In diesem Sinne geht es bei dem Projekt auch darum, etwas zurückzugeben: einen Landstreifen, der heute eine Landschaft physisch teilt, an die Gemeinschaft zurückzugeben; den Menschen einen historischen Ort der Zusammenkunft und der Festlichkeiten aller Klassen zurückzugeben; und der biologischen Vielfalt, die in dieser Auenlandschaft einst besonders reich war, Raum zu geben. Wertvollen, begrenzten Raum für mehr Leben zur Verfügung zu stellen, ist auch eine heilende Geste in in einer Landschaft, in der so viele Menschen ihr Leben durch den Nationalsozialismus verloren haben.
Um das Gemeinwesen des Stadtteils so konkret wie möglich zu unterstützen, muss das Projekt auch auf verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Strategien reagieren. In einigen Segmenten entspricht der Entwurf den Bedürfnissen eines eher etablierten Kontextes. In anderen Bereichen bietet sie eine Struktur, um einen funktionalen, nutzbaren Raum zu schaffen, der sich auch verändern und idealerweise erweitern kann, wenn sich die Umgebung entwickelt.
Die Strategien, die für diesen Standort entwickelt wurden, könnten in großem Umfang auf andere städtische Kontexte übertragen werden, die mit den Auswirkungen des Klimawandels und den Herausforderungen der Verdichtung konfrontiert sind. Die Bereitstellung von nutzbaren Grünflächen, die einer vielfältigen und sich wandelnden Gemeinschaft zugute kommen, ist von entscheidender Bedeutung, aber auch der Aufbau einer gesunden, widerstandsfähigen städtischen Umwelt, die in einem sich wandelnden Klima stärker und lebenswerter ist. Die erfolgreiche Erfüllung dieser beiden Anforderungen auf begrenztem Raum ist das zentrale Anliegen dieses Projekts, mit dem sich auch die Städte im Allgemeinen zunehmend auseinandersetzen müssen.
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Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die Umwandlung eines ehemaligen Bahnabschnitts in der Wiener Brigittenau, ein Bezirk der zwischen Donau und Donaukanal liegt. Das Gelände ist seit 2016 ungenutzt. Es verbindet den Nordwestbahnhof, ein Gebiet, das nun entwickelt werden soll, mit der Donau.
Zwischen den Gleisen zielt darauf ab, neue Lungen für eine Stadtlandschaft zu entwerfen—einen Raum, der nicht nur der alltäglichen Nutzung durch die Bewohner dient, sondern auch ein aktives Lebenssystem...
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