Während der Lagerung von Flüssigmist bedingen Sedimentations- und Flotationsvorgänge Inhomogenitäten der Inhaltsstoffe. Neben der Tierart, der Produktionsrichtung und der Futtergrundlage hat der Gehalt an Trockensubstanz einen erheblichen Einfluß auf Umfang und Tendenz der Entmischung. Somit ist eine getrennte Betrachtung von Schweine-, Milchvieh- und Bullenflüssigmist notwendig.
Schweineflüssigmist zeigt in der mittleren Trockensubstanzstufe (3,61 % Trockensubstanz) eine Sinkschichtbildung. Eine Verminderung der Inhomogenität durch Separierung kann unter den Versuchsbedingungen nicht beobachtet werden.
Sedimentationserscheinungen in Milchviehflüssigmist mit technologisch unverändertem Trockensubstanzgehalt führen zu Mittelwertsabweichungen bei der Gesamt-Stickstoff-, der Ammonium-Stickstoff- und der Trockensubstanzverteilung. Eine Feststoffabtrennung und Lagerung der flüssigen Komponente führt zu einer deutlichen Verringerung der Entmischung. Bei Milchviehflüssigmist führt der Einsatz feststoffabtrennender Separatoren vor der Lagerung zu einem deutlichen Anstieg der Homogenität im Lagerbehälter.
Unbehandelter Bullenflüssigmist entmischt sich im beschriebenen Versuch nur in sehr geringem Umfang. Die mittleren Abweichungen der Nährstoff- und Trockensubstanzgehalte liegen unter 10 %. Ein Einsatz des Separators zur Verminderung von Inhomogenität scheint nur bei sehr hohem Ausgangstrockensubstanzgehalt sinnvoll.
Die Abbaurate im Jahresgang folgt der Temperaturkurve. Im Winter, bei mittleren Temperaturen im Lagerbehälter wenig über 0 °C verlangsamt sich der Abbau drastisch. Bei ansteigenden Temperaturen im Frühjahr (ab dem 220. Versuchstag) ist eine steigende Abbaurate zu verzeichnen. Die Verminderung des Trockensubstanzgehaltes in Flüssigmist durch Einsatz eines Separators führt zu einer Verminderung des Kohlenstoffgehaltes. Der Einfluß homogenisierender Maßnahmen während der Lagerung auf den Massenabbau steigt unabhängig von der Flüssigmistart mit zunehmendem Trockensubstanzgehalt im beobachteten Trockensubstanzbereich linear an. Durch die Feststoffabtrennung wird die mikrobielle Abbaurate eingeschränkt und Stoffverluste während der Lagerung werden vermindert.
Durch regelmäßige Beprobung von Flüssigmist und Analyse dieser Proben kann bei gleichzeitiger Kenntnis des Massenabbaus der effektive Stickstoffverlust in Gramm während der Lagerung von Flüssigmist quantifiziert werden. Dies setzt eine ausreichende Genauigkeit der Massenerfassung und die Ziehung repräsentativer Proben voraus. Im vorliegenden Versuch stellen sich in allen Flüssigmistarten und Trockensubstanzstufen zu große Streuungen der Analysenwerte dar, um eine Stickstoffbilanz aufzustellen. Dies ist auf den Probennahmefehler zurückzuführen, der trotz intensiven Homogenisierens vor der Probenziehung nicht zu vermeiden war.
Stickstoffbilanz bei nicht homogenisiertem Flüssigmist: Durch die Lagerung in abgeschlossenen Behältern ohne Homogenisierung wird die Emission von Ammoniak weitgehendst unterbunden. Die gefundenen Werte liegen im Bereich zwischen 4 und 12 mg NH3-Stickstoff pro 100 kg eingelagerter Flüssigmistfrischmasse. Dies entspricht weniger als einem Prozent der Gesamtstickstoffmenge. Nach den vorliegenden Ergebnissen hat der Trockensubstanzgehalt keinen Einfluß auf den Umfang der Emissionen.
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Während der Lagerung von Flüssigmist bedingen Sedimentations- und Flotationsvorgänge Inhomogenitäten der Inhaltsstoffe. Neben der Tierart, der Produktionsrichtung und der Futtergrundlage hat der Gehalt an Trockensubstanz einen erheblichen Einfluß auf Umfang und Tendenz der Entmischung. Somit ist eine getrennte Betrachtung von Schweine-, Milchvieh- und Bullenflüssigmist notwendig.
Schweineflüssigmist zeigt in der mittleren Trockensubstanzstufe (3,61 % Trockensubstanz) eine Sinkschichtbildung. Ei...
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