Die Erfassung von Grunddaten des Tierverhaltens schafft die Möglichkeit, die Stalleinrichtung den Ansprüchen der Tiere gezielt anzupassen. Die Notwendigkeit dafür ergibt sich aus den in der Praxis immer größer werdenden Problemen der Tiergesundheit, der Lebensleistung und der Fruchtbarkeit von Kühen. Neben der Tierhaltung haben sich andere Einflußfaktoren ebenso stark oder noch nachteiliger ausgewirkt. Die Optimierung der Stalleinrichtung bildet jedoch die Grundvoraussetzung für die Leistungsentfaltung.
Die Liegefläche ist in seinen Abmessungen so einzurichten, dass alle Liegeformen von den Kühen eingenommen werden können. Die Liegelänge läßt sich aus der horizontalen Rumpflänge, die Liegebreite aus der Schulterbreite errechnen. Bei einheitlichen Stand- oder Boxenabmessungen richten sich diese Werte nach den größeren Kühen der Herde Die Wärmedämmung der Liegefläche ist so einzurichten, dass der Wärmestrom bei 10 – 12 W/m2 K liegt.
Bei den Aufsteh- und Abliegevorgängen führen Kühe einen nach vorne und unten gerichteten Kopfschwung durch, der sich in Kraftspitzen in der Gewichtsverlagerung und in der Beanspruchung bestimmter Kopffreiräume äußert. Hindernisse wie Krippen, Anbindevorrichtungen und Nasenriegel schränken den Kopffreiraum ein. Das äußert sich in einer Änderung der Kopfschwungbewegung nach vorne oben und in einem Kurvenverlauf mit weniger ausgeprägten Kraftspitzen.
Die Aufsteh- und Abliegevorgänge bestimmten auch die Elastizität der Liegeflächen. Im Wahlversuch entscheiden sich Kühe für mehr Elastizität oder Plastizität, wobei Grenzwerte dann erreicht sind, wenn aufgrund des maximal eintauchenden Gelenkes die Druckbelastung minimiert ist.
Das Verhalten während der Futteraufnahme liefert Angaben zur tiergemäßen Krippengestaltung. Die Grunddaten kommen aus Messungen und Berechnungen der Reichweiten. Für die Krippendimensionierung sind die Minimalwerte anzuwenden, um die Krippenform den kleineren Kühen anzupassen. Rinder koten hauptsächlich nach längeren Ruheperioden ab. In Liegeboxenlaufställen fällt daher der meiste Kot im Liegebereich an. Beim Abkoten nehmen Rinder eine typische Körperhaltung ein. Sie ziehen die Beine unter den Körper und krümmen den Rücken. Letzteres wird dazu benutzt, die Kühe mit Hilfe von Kuhtrainern und Kurzständen zum Zurücktreten zu bewegen. Bei den Liegeboxen dient der Nackenriegel dazu, die Kühe unmittelbar nach dem Aufstehen zurückzudrängen.
Die Ursache für lange tägliche Laufstrecken liegen im Bereich der Futtersuche. In Liegeboxenlaufställen legen Kühe täglich 300 bis 700 m zurück. Krankheiten tragen zu verkürzten Wegstrecken bei. Dabei halten sich die Kühe, die Freßzeiten ausgenommen, zwei bis vier Stunden auf den Laufgängen auf. Wenn Kühe die auf der Weide ermittelten Ausweichdistanzen auch auf den Laufgängen im Stall benötigen, dann reichen die bisher verwendeten Erfahrungswerte für die Gangbreiten nicht aus.
Spaltenböden in den Laufgängen müssen so dimensioniert sein, dass die Kühe nicht im Kot waten. Der Kot muß möglichst rasch abgeleitet werden. Die Kotableitung hängt vom Schlitzflächenanteil ab. Steigende Schlitzweiten tragen zu erhöhten Klauensohlendrücken bei. Besondere Gefahrenmomente entstehen bei Schlitzweiten über 3,5 cm durch das Abkippen der Klauen in den Spalt.
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Die Erfassung von Grunddaten des Tierverhaltens schafft die Möglichkeit, die Stalleinrichtung den Ansprüchen der Tiere gezielt anzupassen. Die Notwendigkeit dafür ergibt sich aus den in der Praxis immer größer werdenden Problemen der Tiergesundheit, der Lebensleistung und der Fruchtbarkeit von Kühen. Neben der Tierhaltung haben sich andere Einflußfaktoren ebenso stark oder noch nachteiliger ausgewirkt. Die Optimierung der Stalleinrichtung bildet jedoch die Grundvoraussetzung für die Leistungsent...
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