Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag liefern zu der häufig diskutierten Frage, wie die Verwendung von Heizölen in landwirtschaftlichen Schlepperbetrieben zu beurteilen ist. Zu diesem Zweck wurde untersucht, wie sich billigeres Heizöl im Schleppermotor verhält.
Auf Grund eines dazu entwickelten 50-Stunden-Tests ergab sich zunächst ein untragbar hoher Verschleiß besonders an den Kolbenringen. Dieser Mehrverschleiß konnte durch Verwendung verschiedener Zusätze vermindert werden. Nach der oszillographischen Untersuchung der für die Kraftstoffe typischen Verbrennungsdruckkurven lag es nahe, bei Heizöl Zündbeschleuniger einzusetzen, die sich dann auch als Verschleiß-mindernde Kraftstoffzusätze erwiesen. Bei den Schmierstoffzusätzen hatten Proben, die sich zum Teil schon im Schiffsdiesel bewährt hatten, verschleiß-mindernde Wirkung. Ferner müssen hier HD-Öle genannt werden, die aber außerdem auch wegen ihrer reinigenden Wirkung eingesetzt werden mussten. Die größte verschleißmindernde Wirkung hatte Molybdändisulfid, das aber bei Zusatz zu Motorenöl Regular eine hohe Motorverschmutzung hervorrief und deshalb nur zusammen mit HD-Öl verwendet werden konnte.
Dieselkraftstoff und leichtes Heizöl wurden außerdem durch Zusatz eines schwefelhaltigen Kraftstoffes auf einen SchwefelgehaIt von 2 % gebracht und im Versuchsmotor gefahren. Es stellte sich heraus, daß dies nur bei Verwendung von HD-Öl möglich ist, daß aber auch bei Heizöl durch die oben genannten Zusätze ein Kolbenringverschleiß erreicht werden konnte, der unter den in der Arbeit näher beschriebenen Bezugswerten lag, die sich beim Fahren von handelsüblichem Dieselkraftstoff zusammen mit Motorenöl Regular ergaben.
Die Schmierölanalysen ließen keine entscheidenden Zusammenhänge zwischen dem Kolbenringverschleiß, der Motorverschmutzung und den Analysendaten erkennen. Die Schmierölveränderungen während der 50-Stunden-Läufe zeigten keine Besonderheiten, sie wurden an Hand von Proben bestimmt, die in zehnstündigen Abständen entnommen wurden. Die Dichte und die Verschmutzung, die aus Hartasphalt und festen Fremdstoffen besteht, nahmen meistens gleichmäßig zu. Der Flamm- und Brennpunkt fiel in den ersten zehn bis zwanzig Stunden ab und stieg dann wieder an, das läßt darauf schließen, daß in den ersten zehn bis zwanzig Stunden eine Schmierölverdünnung eintrat.
Diese Ergebnisse beschränken sich vorläufig auf einen Motor, der bei günstiger Kühlwassertemperatur und mit Volllast gefahren wurde.
Was die wirtschaftliche Bedeutung betrifft, so zeigte eine Kostenberechnung, in der die heute gültigen Preise zugrunde gelegt wurden, daß eine Umstellung des Schlepperbetriebes von Dieselkraftstoff auf leichtes Heizöl mit Zusätzen eine Einsparung von 18 Dpf. pro Liter ergibt. Dieser große Gewinn errechnet sich allerdings nur bei Zugrundelegung der handelsüblichen Preise. Zieht man, um einen schärfsten Maßstab anzulegen, von diesen die heute bestehenden zoll- und fiskalischen Belastungen ab, so bleibt ein Gewinn von 3,4 Dpf. pro Liter. Für die praktische Landwirtschaft hätte auch diese Verbilligung des Schlepperbetriebes bei der ständig wachsenden Motorisierung Bedeutung.
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Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag liefern zu der häufig diskutierten Frage, wie die Verwendung von Heizölen in landwirtschaftlichen Schlepperbetrieben zu beurteilen ist. Zu diesem Zweck wurde untersucht, wie sich billigeres Heizöl im Schleppermotor verhält.
Auf Grund eines dazu entwickelten 50-Stunden-Tests ergab sich zunächst ein untragbar hoher Verschleiß besonders an den Kolbenringen. Dieser Mehrverschleiß konnte durch Verwendung verschiedener Zusätze vermindert werden. Nach der oszi...
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