Die wachsende durchschnittliche Motorleistung und die damit verbundene Abnahme der Schlepperleistungsgewichte führt zu einem verstärkten Einsatz von allradgetriebenen Schleppern. In. der Literatur herrscht jedoch Uneinigkeit über die Effektivität dieser Maßnahme, weil bei schweren Anbaugeräten im dynamischen Zustand ein großer Teil des Schleppergesamtgewichtes auf der Hinterachse lastet. Daher überträgt die Vorderachse, besonders bei Zugarbeiten, meist nur einen geringen Teil der Antriebsleistung.
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht in welchem Ausmaß diese Gewichtsverlagerung beim Zug stattfindet und ob die Leistungsaufteilung vom Getriebe auf die Achsen im Verhältnis der Achslasten erfolgt. Dazu wurden mit einem Modellschlepper Versuche in einer Bodenrinne durchgeführt. Dabei wurden die Anhängehöhe, die Zugkraft und der Fahrbahnuntergrund verändert. Das Fahrzeug ist mit DMS zur Radlast- und Raddrehmomentmessung ausgestattet. In diesen Versuchen wurde die Funktionstüchtigkeit der Maßeinrichtungen getestet. Um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Praxis zu überprüfen, wurden die Kennlinien, die für die Betriebseigenschaften von Ackerschlepperreifen am wichtigsten sind, mit den für den Memotrak ermittelten Kurven verglichen. Der Verlauf des Triebkraftbeiwertes und des Laufwerkwirkungsgrades in Abhängigkeit vom Schlupf läßt erkennen, daß die Betriebseigenschaften bei Modell und realem Schlepper ähnlich sind.
Bei den Versuchsfahrten wurde deutlich, daß die Radlastmessung keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefert, weil sie von den errechneten Werten stark abweicht. Bei der Ballastierung des Fahrzeugs ist zwar mit einer Verringerung der Abweichung zu rechnen, doch für zukünftige Versuche ist eine Veränderung der Radlastermittlung anzustreben.
Denn bei nichthorizontalem Zug oder Fahrten in einer Furche ist eine Überprüfung der Meßwerte durch Berechnung nur noch schwer möglich.
Bei der Ermittlung der Raddrehmomente konnte dagegen eine hohe Meßgenauigkeit erreicht werden. Daher wurden die berechneten Achslastwerte mit den gemessenen Antriebsleistungen verglichen. Abgesehen vom Multipass-Effekt wird von der Vorder- und der Hinterachse bei gleicher Belastung die gleiche Antriebsleistung übertragen. Es konnte gezeigt werden, daß die Höhe des Anhängepunktes über der Aufstandsfläche einen großen Einfluß auf die Lastverlagerung hat. Bei gezogenen Geräten, die keine Vertikalkräfte auf den Schlepper ausüben, könnte auch bei einer fest angebrachten Ballastierung durch eine veränderliche Anhängehöhe eine ausgeglichene Achslast erreicht werden. Bei Verwendung der Ackerschiene könnte die Anhängehöhe über die Dreipunkthydraulik gesteuert werden.
Die durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß eine manipulierbare Ballastierung die Schonung des Bodens ermöglicht, weil bei gleichem Schleppergesamtgewicht extreme Unterschiede bei den Radlasten eines Schleppers verhindert werden. Es stellt sich die Frage, ob bei ausgeglichener Achslast auch eine Erhöhung der Triebkraft ermöglicht wird. Bei den Versuchsfahrten konnte kein Unterschied zwischen einer extremen und einer ausgeglichenen Achslastverteilung festgestellt werden. In beiden Fällen wurde die gleiche Triebkraft bei ähnlichen Schlupfwerten erreicht. Auf einem realen Boden ist jedoch mit einem Anstieg der Triebkraft zu rechnen, wenn beim höchstbelasteten Rad die Scherstabilitätsgrenze des Bodens überschritten wird, an den anderen Rädern aber nicht. Die künftigen Versuche können möglicherweise zur Klärung dieser Frage beitragen.
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Die wachsende durchschnittliche Motorleistung und die damit verbundene Abnahme der Schlepperleistungsgewichte führt zu einem verstärkten Einsatz von allradgetriebenen Schleppern. In. der Literatur herrscht jedoch Uneinigkeit über die Effektivität dieser Maßnahme, weil bei schweren Anbaugeräten im dynamischen Zustand ein großer Teil des Schleppergesamtgewichtes auf der Hinterachse lastet. Daher überträgt die Vorderachse, besonders bei Zugarbeiten, meist nur einen geringen Teil der Antriebsleistun...
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