Nur durch eine bessere gegenseitige Zuordnung von Schlepper und Gerät kann dem Landwirt eine sinnvolle Arbeits- oder Werkzeugmaschine an die Hand gegeben werden. Es ist Aufgabe der Industrie, ihre Produkte mit den entsprechenden Merkmalen, die in ihrer Vielfalt untereinander sehr variieren, dem Anwender überzeugender darzustellen. Dies gilt besonders für die Merkmale, die innovativ und teuer sind, aber zu einer Produktivitätssteigerung beitragen sollen. Anders läßt sich heute ein hohes Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr rechtfertigen.
Zu warnen ist vor einer Überbewertung des hier nicht angesprochenen teuer zu erkaufenden Schlepperkomforts. Doch ist ein die Leistungsfähigkeit der Arbeitsperson erhaltender Arbeitsplatz mit dem dazugehörenden Komfort zu bejahen.
Der technischen Weiterentwicklung des Schleppers hat sich ein geändertes Bewußtsein für die Belange des Bodens entgegengestellt. Daraus gingen verschiedene Bodenbearbeitungsverfahren hervor, die sich in ihren Anforderungen an den Schlepper unterscheiden. Bestimmt werden diese durch die Art der Leistungsübertragung zwischen Schlepper und Gerät. Es sind dies Zug- und Zapfwellenleistung.
Der Einsatz zapfwellengetriebener Geräte erlaubt eine erhebliche Schleppergewichtsreduzierung, doch das hohe benötigte Leistungsgewicht für schwere Zugarbeiten setzt dem Grenzen. Trotzdem könnten und sollten Schlepper leichter gebaut werden, mit der Möglichkeit hoher Zusatzgewichtsanbringung und der Verlagerung von Zusatzgewichten. Zu erreichen ist dies durch die Reduzierung der Bauteile, kleinere Dimensionierung oder die Verwendung anderer Materialien.
Will die Industrie im Bereich größerer Ackerschlepper bedarfsgerechter produzieren, kann noch einiges getan werden. Ausgehend vom Baukastenprinzip muß eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten angeboten werden. Dadurch könnten Bauteile zahlenmäßig reduziert und fertigungsgünstiger gestaltet werden. Eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit käme dem zugute.
Motoren können durch konstruktive Maßnahmen noch energetisch günstiger gestaltet werden. Der Verlauf der Motorkennlinien ist in vielen Fällen verbesserungswürdig. Die Praxis braucht drehzahlsteife Motoren für Zapfwellenarbeiten und Constant- Power-Motoren für Zugarbeiten.
Bei der Getriebewahl sollte der Stufung im Hauptarbeitsbereich ein besonderes Augenmerk zukommen. Das Getriebe sollte vollsynchronisiert sein. Häufig werden zu viele Gänge angeboten, ohne alternative Varianten zu bieten. Man sollte sich auf die effektiv notwendigen Gänge beschränken, sei es aus Kostengründen oder um die Getriebeverluste gering zu halten. Durch eine Minimierung der Bauteile können zudem diese Verluste herabgesetzt, die Bauform verkürzt und Gewicht eingespart werden. Lastschaltbare Getriebe werden sich weiter verbreiten, sei es, daß sie in der Anschaffung günstiger werden oder durch ihre Wirtschaftlichkeit trotz höherer Verluste überzeugen. Besonders für Zapfwellenarbeiten ist zukünftig auch der hydrostatische Antrieb zu diskutieren.
Von den Anbauräumen muß v.a. der frontseitige in seiner Nutzbarkeit verbessert werden, denn wenn die Möglichkeit des Anbaus bei großen Schleppern eröffnet wird, sollte man sich dieser auch im Haupteinsatzbereich bedienen können. Im Bereich der Kraftheber und Zapfwellen können noch einige Details überarbeitet werden, sei es die Anpassung der Hubkraft an die Geräteanforderungen oder die Installation der Elektronik zur Verbesserung der Arbeitsweise. Bei den Anbauräumen treten immer wieder Probleme mit den Normen auf; eine praxisgerechte Festlegung dergleichen wird verlangt.
Der Freiraum der zulässigen Achsbelastung ist oftmals zu eng, dieser sollte durch Gewichtseinsparung und Verwendung höherwertiger Materialien erweitert werden, was einem flexibleren Einsatz zugute käme.
Die Belastbarkeit der Achsen ist auch durch die Tragfähigkeit der Bereifung beschränkt. Sie sollte bei geringen Reifeninnendrücken mindestens der Höhe der zulässigen Achslast entsprechen.
Es sollte die größtmögliche Bereifung gewählt werden, mit hohen Tragfähigkeiten bei geringen Innendrücken und guten Betriebseigenschaften. Allerdings müssen andere Kriterien angesetzt werden, je nachdem, ob man vorrangig Zug- oder Zapfwellenarbeiten durchführen will. Kann eine Bereifung nicht überbetrieblich eingesetzt werden, sollte sie als Universalbereifung einsetzbar sein. Durch die Verwendung neuer Kunststoffe, die hohe Tragfähigkeiten bei niedrigem Innendruck und großen Aufstandsflächen zuließen, könnte eine akzeptable Alternative zu den Breitreifen aufgetan werden.
An Vorstellungen zur Optimierung des Schleppereinsatzes fehlt es nicht, doch muß deren Umsetzung in praktikable Lösungen immer unter einem wirtschaftlichen Aspekt betrachtet werden. Technisch machbar sind viele Dinge, nur müssen sie bezahlt werden können, und hierfür ist die Landwirtschaft momentan eine ungeeignete Adresse.
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Nur durch eine bessere gegenseitige Zuordnung von Schlepper und Gerät kann dem Landwirt eine sinnvolle Arbeits- oder Werkzeugmaschine an die Hand gegeben werden. Es ist Aufgabe der Industrie, ihre Produkte mit den entsprechenden Merkmalen, die in ihrer Vielfalt untereinander sehr variieren, dem Anwender überzeugender darzustellen. Dies gilt besonders für die Merkmale, die innovativ und teuer sind, aber zu einer Produktivitätssteigerung beitragen sollen. Anders läßt sich heute ein hohes Preis-Lei...
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